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Feuerwerkshersteller Weco: "Öffentliche Feuerwerke sind keine Lösung"


Europas Marktführer für Feuerwerk in NRW
"Öffentliche Feuerwerke sind keine Lösung"

Von Laura Isabel Schameitat

02.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Weco-Zentrale in EitorfVergrößern des Bildes
Weco-Zentrale in Eitorf bei Siegburg: Der Produzent von Feuerwerk stellt sich gegen ein Verbot. (Quelle: Weco)

Nach der chaotischen Silvesternacht in Berlin diskutiert Deutschland über ein Böllerverbot. Der Feuerwerkshersteller Weco aus Nordrhein-Westfalen kämpft dagegen.

Nach der gewaltsamen Silvesternacht, in der unter anderem Berliner Rettungskräfte mit Böllern beschossen wurden, diskutiert Deutschland über mögliche Konsequenzen. Neben einem härteren Durchgreifen gegen die Täter ist auch ein Böllerverbot Thema. Sowohl der Feuerwehrverband als auch Polizeigewerkschaften sprechen sich für mehr Verbotszonen oder gar ein generelles Verbot aus.

In der Debatte meldet sich nun auch der nach eigenen Angaben marktführende Hersteller von Pyrotechnik in Europa zu Wort, die Firma Weco aus dem nordrhein-westfälischen Eitorf bei Siegburg. "Es handelt sich um teilgesellschaftlich erschreckende Tendenzen", gibt Weco-Pressesprecher Oliver Gerstmeier zu. "Feuerwerk ist Mittel zum Zweck für einige wenige Chaoten". Ein Böllerverbot sei aber nicht zielführend.

Mangel an Pyrotechnikern

"Der personelle Aufwand für die Kontrolle des Verbots ist extrem hoch", so Gerstmeier. Auch ein Verkaufsverbot sei keine Lösung: Man habe in den vergangenen Jahren gesehen, dass ein Verbot in Deutschland dazu führe, dass Menschen bis nach Polen führen, um dort Feuerwerk zu kaufen. "Ich gehe davon aus, dass auch der Politik bewusst ist, dass ein Verbot, weder für das Abbrennen noch für den Verkauf von Feuerwerk, nichts bringt", so Gerstmeier.

Öffentliche Feuerwerke bei gleichzeitigem Verbot privaten Böllerns, wie es beispielsweise in Frankreich vielerorts der Fall sei, seien in Deutschland nicht umsetzbar. "Wir haben etwa 20.000 mittlere und größere Kommunen in Deutschland, aber bei Weitem nicht so viele ausgebildete Pyrotechniker", sagt Gerstmeier. Zudem sei der finanzielle Aufwand für die meisten Städte viel zu hoch und der Ausstoß von CO2 durch die Anreise Tausender oder Zehntausender Zuschauer höher als bei privat organisiertem Feuerwerk.

Hersteller wollen in Nachhaltigkeit investieren

Neben den Ausschreitungen und Unfällen sind auch die Müllberge in deutschen Städten jedes Jahr zu Silvester ein Thema. Hier sieht sich Weco in der Verantwortung, tätig zu werden. "Unsere neuen Produkte, die ab sofort in die Produktion gehen, sind möglichst frei von Kunststoffen und teils kompostierbar", so Gerstmeier. Da in den Pandemie-Jahren jedoch Bestände liegen geblieben waren, würden diese zum kommenden Jahreswechsel 2023/2024 verkauft. Die Lösung des Müllproblems sei also in diesem Jahr noch nicht zu erwarten.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Weco-Pressesprecher Oliver Gerstmeier
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