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München: Kritik aus Bayern an Plänen für AKW-Notreserve


"Zeit von Isar 2 ist abgelaufen"
Kritik aus Bayern an Plänen für AKW-Notreserve

Von dpa, fas

06.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Kernkraftwerk Isar 2 (Archivbild): Noch bis Mitte April 2023 soll das Kraftwerk als Reserve zur Verfügung stehen.Vergrößern des BildesKernkraftwerk Isar 2 (Archivbild): Noch bis Mitte April 2023 soll das Kraftwerk als Reserve zur Verfügung stehen. (Quelle: Armin Weigel/dpa)
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Zwei Atomkraftwerke sollen noch länger als geplant am Netz bleiben – als Notreserve. Aus Bayern kommt dafür scharfe Kritik.

Die von der Bundesregierung geplante Vorhaltung zweier Atomkraftwerke als Notreserve stößt in Bayern auf Kritik aus unterschiedlichster Richtung.

So teilte der BUND Naturschutz in Bayern (BN) mit, dass man "alle rechtlichen Möglichkeiten" prüfen werde, um den weiteren Betrieb der Atomkraftwerke zu verhindern. "Die Zeit von Isar 2 ist abgelaufen", erklärte der BN-Vorsitzende Richard Mergner. Der Reaktor sei 34 Jahre alt, allein in den letzten sechs Jahren seien 15 meldepflichtige Ereignisse aufgetreten. Die letzte umfängliche Sicherheitsprüfung sei zudem 13 Jahre her.

Wegen der von Russland ausgelösten Energiekrise in Europa sollen von drei verbliebenen Atomkraftwerken in Deutschland zwei bis Mitte April als Notreserve dienen. Die beiden AKW Isar 2 und Neckarwestheim sollen demnach bis Mitte April 2023 noch zur Verfügung stehen, um falls nötig, über den Winter einen zusätzlichen Beitrag im Stromnetz in Süddeutschland 2022/23 leisten zu können.

Mergner schoss auch gegen die CSU: Nachdem diese jahrzehntelang die erneuerbaren Energien verhindert habe, sei es nun "grotesk", wenn dies dazu führen würde, dass die Atomkraft in Bayern weiterlaufe.

Bayerns Umweltminister: "Kernkraftwerk ist kein Notstromaggregat"

Kritik an der Kaltreserve kam auch aus der Landesregierung – allerdings aus anderer Richtung: "Die Kernkraftwerke sind in der Reserve nicht mehr oder weniger eine Hochrisikotechnologie als wenn sie auch Strom ins Netz abgeben", teilte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Montagabend mit. Die Notfallreserve sei "ein schlechter Witz der Berliner Ampelkoalition". Er forderte stattdessen eine Laufzeitverlängerung der drei verbliebenen Meiler und die rechtzeitige Nachbestellung von Brennstäben.

Auch Umweltminister Thorsten Glauber sieht im Weg der Bundesregierung "keine gute Lösung", wie er am Montagabend mitteilte. "Ein Kernkraftwerk ist kein Notstromaggregat", sagte der Politiker der Freien Wähler. Es gehe um komplexe Vorgänge. Das müsse genau geprüft werden.

CSU will Laufzeitverlängerung statt Notreserve

Die CSU-Fraktion im Landtag schloss sich der erneuten Forderung nach einer Laufzeitverlängerung an. "Die Atomkraftwerke begrenzt bis zum Frühjahr 2023 nur als Notreserve weiterlaufen zu lassen, ist nicht ausreichend", sagte der Fraktionsvorsitzende Thomas Kreuzer. Man könne es sich momentan nicht leisten, auf eine bestehende Energieressource zu verzichten. Es sei "ein Irrwitz, dass ausgerechnet die Grünen jetzt lieber klimaschädlichen Kohlestrom nehmen als CO2-neutralen Atomstrom", sagte Kreuzer.

Zuvor hatte sich bereits CSU-Chef Markus Söder enttäuscht von den Ergebnissen des AKW-Stresstests gezeigt. "Es ist eine Entscheidung gegen jede Vernunft und zum Schaden unseres Landes", twitterte Bayerns Ministerpräsident am Montag. "Robert Habeck nimmt das Risiko eines Blackouts und weitere Anstiege beim Strompreis in Kauf", kritisierte Söder. "Nach der Gasumlage der nächste schwere Fehler."

Verwendete Quellen
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