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Ukraine-Krieg: Wie München sich auf Flüchtlinge vorbereitet


Unklar, wie viele kommen könnten
München hat noch Platz für ukrainische Flüchtlinge

Von dpa, cup

Aktualisiert am 25.02.2022Lesedauer: 3 Min.
2015 engagierten sich viele Freiwillige bei der Ankunft von Geflüchteten am Münchner Bahnhof (Archivbild): Aufgrund des Ukraine-Krieges sind auch jetzt wieder Menschen auf der Flucht.Vergrößern des Bildes2015 engagierten sich viele Freiwillige bei der Ankunft von Geflüchteten am Münchner Bahnhof (Archivbild): Aufgrund des Ukraine-Krieges sind auch jetzt wieder Menschen auf der Flucht. (Quelle: epd/imago-images-bilder)
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Schon wenige Stunden nach dem russischen Überfall auf die Ukraine sind über 100.000 Menschen auf der Flucht. Sie verlassen die Städte, das Land, manche sind auf dem Weg nach Deutschland. Die Planung fällt schwer, doch auch München bereitet sich darauf vor, Menschen aufzunehmen.

Sechseinhalb Jahre ist es nun her, dass der Bahnhof in München zum symbolträchtigen Ort für Flüchtende aus der ganzen Welt wurde. 2015 kamen Tausende Menschen aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak an, der freundliche Empfang für sie am Bahnhof prägte später den Begriff "Willkommenskultur".

Auch wenn Deutschland diesem Versprechen in den Monaten und Jahren danach nicht immer gerecht wurde, sprechen sich auch aktuell viele Deutsche einer Forsa-Umfrage zufolge dafür aus, Geflüchtete aufzunehmen – dieses Mal angesichts des Krieges in der Ukraine. t-online hat sich umgehört, was auf München und das Umland zukommen könnte – und wie die Einrichtungen sich vorbereiten.

Dabei zeigt sich bereits schnell: Was genau auf Deutschland zukommt, können die Behörden aktuell kaum einschätzen. "Konkrete Prognosen zu möglichen Fluchtbewegungen sind aktuell nicht möglich", teilt Wolfgang Rupp, Pressesprecher des Regierungsbezirks Oberbayern, mit. Die Behörde ist für die Organisation der Geflüchteten in ihrem Gebiet verantwortlich.

München bereitet sich auf Geflüchtete aus der Ukraine vor

Dennoch: "Die Regierung von Oberbayern bereitet sich aktuell auf die Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine vor", heißt es in der Antwort Rupps weiter. In den staatlichen Unterkünften bestünden aktuell noch freie Kapazitäten, "die bei Bedarf noch erhöht werden können".

Darüber hinaus gelte: "Ukrainische Staatsangehörige können grundsätzlich visumfrei in die EU einreisen." Das bedeutet: Sie "können daher auch ohne Weiteres in privaten Unterkünften unterkommen". Hinzu kommen die städtischen Unterkünfte, die in München aktuell organisiert werden, wie das Sozialreferat der Stadt mitteilt.

"Nach den Erfahrungen von 2015 wissen wir, dass die Stadt schnell reagieren kann, wenn es notwendig ist", teilt Hedwig Thomalla mit, die im Referat für Kommunikation zuständig ist. Wie viele Geflüchtete aktuell im Bereich der städtischen dezentralen Unterkünfte untergebracht werden könnten, werde derzeit geprüft.

Fluchtbewegung wegen Krieg in der Ukraine

Auch Leichtbauhallen könnten eine Option sein – jedoch nur im "absoluten Notfall", wie Thomalla mitteilt. "Auch aus infektiologischen Gesichtspunkten", seien diese "sehr sorgfältig zu prüfen und abzuwägen".

Grundsätzlich geht das Sozialreferat davon aus, dass die Flüchtenden im Krieg zunächst nicht weit von ihrer Heimat entfernt sein wollten. Je mehr sich der Krieg ausbreite und umso schwieriger die Versorgung der Flüchtenden werde, desto eher seien auch Fluchten bis nach Deutschland zu erwarten.

Wie viele Menschen tatsächlich aus der Ukraine bis nach München kommen, ist derzeit kaum einzuschätzen. Selbst für die gesamte EU variieren die Schätzungen enorm. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas, hatte die Zahl der möglichen Flüchtenden zuletzt auf womöglich über eine Million geschätzt.

Anzahl der Geflüchteten aus Ukraine schwer vorherzusagen

Jedoch hält er auch womöglich nur wenige Zehntausend Flüchtende in die EU für denkbar. Schinas ist in der Kommission für das Themengebiet Migration und Flucht zuständig.

Der Vizepräsident des bayerischen Landkreistages, Fürstenfeldbrucks Landrat Thomas Karmasin, forderte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa am Freitag die Unterstützung von Land und Bund. "Insbesondere fordern wir Bund und Land auf, ungenutzte Liegenschaften unverzüglich zur Verfügung zu stellen."

Zudem müssten die geltenden Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für ukrainische Staatsangehörige unbürokratisch vollzogen werden. "Es kann und darf nicht sein, dass traumatisierte Menschen aus der Ukraine in dieser Situation ohne Visum nur für 90 Tage in die Bundesrepublik Deutschland einreisen dürfen oder gar zur Ausreise in ein Kriegsgebiet gezwungen werden, weil deren Visum innerhalb der nächsten Tage und Wochen abläuft", hieß es.

Bayern bereitet Unterkünfte für Ukrainer vor

"Wir sind in Bayern auch schon mit den Kommunen in Kontakt, um vorzubereiten, dass Flüchtlinge auch in Bayern aufgenommen werden können", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

Die bereits bestehenden Flüchtlingsunterkünfte seien allerdings wegen der in den vergangenen Monaten wieder gestiegenen Zahl von Flüchtlingen etwa aus Afghanistan schon gut belegt. Es könne daher sein, dass die Ukrainer notfalls übergangsweise in Schulturnhallen untergebracht werden müssten.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an Regierung von Oberbayern und Sozialreferat der Stadt München
  • Nachrichtenagentur dpa
  • N-TV: EU stellt sich auf Ukraine-Flüchtlinge ein
  • RTL News: Trendbarometer vom 24. Februar
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