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Formel 1 in Miami: Es geht für Lewis Hamilton um alles – schon jetzt


Lewis Hamilton in der Krise
Es geht um alles – schon jetzt


Aktualisiert am 07.05.2022Lesedauer: 4 Min.
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Lewis Hamilton: Entscheidung über den weiteren Saisonverlauf schon in Miami?Vergrößern des Bildes
Lewis Hamilton: Entscheidung über den weiteren Saisonverlauf schon in Miami? (Quelle: eu-images/imago-images-bilder)

Die bisherige Saison 2022 der Formel 1 verläuft für Lewis Hamilton und Mercedes enttäuschend. Der Große Preis von Miami könnte richtungweisend sein – in jeder Hinsicht.

"Das wird unser Super Bowl", erklärte Lewis Hamilton im Vorfeld vom Großen Preis von Miami in diesen Tagen. Vor der Premiere der Formel 1 in der Metropole im US-Bundesstaat Florida schwärmte der Rekordweltmeister von der neuen Begeisterung in den USA für die Königsklasse – das Rennen in South Beach ist bereits der zweite Kurs in den Vereinigten Staaten im Rennkalender der Serie. Am 23. Oktober steht das angestammte Rennen im texanischen Austin an, 2023 wird Las Vegas als dritter Kurs hinzukommen.

Hamilton schien nun im Vorfeld der Miami-Premiere ungewohnt gelöst in der aktuellen Lage: Erst ein PR-Golfspiel mit NFL-Grande Tom Brady für einen gemeinsamen Sponsor, dann viele warme Worte. Dabei ist die größte Schmach der bisherigen Saison 2022 für Lewis Hamilton erst zwei Wochen her: Beim Großen Preis der Emilia Romagna wurde der 37-Jährige nach gut zwei Dritteln des Rennen von Max Verstappen überrundet. Der Fahrer, der die letzten zehn Jahre der Formel 1 maßgeblich geprägt hat, überrundet von seinem größten Rivalen. Von dem Mann, der ihm erst im Dezember 2021 in einem historischen wie vieldiskutierten Herzschlagfinale den WM-Titel wegschnappen konnte.

Danach gab es auch noch Spott von Red Bull (mehr dazu lesen Sie hier). "Sorry für das, was Du heute fahren musstest", funkte Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem Rennen, es war vielleicht der Spruch der bisherigen Saison der Silberpfeile. "Ich weiß, dass das Auto unfahrbar war. Es war ein grauenhaftes Rennen. Wir werden hier rauskommen."

Größte Mercedes-Krise seit Jahren

Und so geht es bei diesem Großen Preis von Miami an diesem Wochenende wohl schon um die komplette Saison für Lewis Hamilton und Mercedes. Das Rennen wird nicht nur zum "Super Bowl" für die Formel 1, sondern möglicherweise auch zur Entscheidung für die Silberpfeile.

Denn tatsächlich befinden sich Hamilton und Mercedes in der größten Krise seit Jahren. In den ersten vier Saisonrennen hatte der Brite mit dem Sieg nichts zu tun, bestes Ergebnis: Platz 3 zum Saisonstart in Bahrain – weniger dank des eigenen Autos denn der Ausfälle beider vor ihm liegenden Red Bull. Seitdem: Platz 10 in Saudi-Arabien, Platz 4 in Australien, zuletzt nur Rang 13 in Imola. 2009 (!) war Hamilton zuletzt so schlecht in die Saison gestartet. Selbst sein neuer, hochtalentierter Teamkollege George Russell landete wiederholt weit vor ihm, in der WM-Wertung liegt der 24-Jährige schon 21 Punkte vor seinem Landsmann – allerdings auch dank für ihn glücklicher Umstände in den Qualifyings.

Für Hamilton selbst ist die Sache klar: Das Titelrennen 2022? Ohne ihn. "Ich bin raus, da gibt es keine Frage", erklärte der 37-Jährige nach dem Imola-GP, wirkte dabei sichtlich ratlos. WM-Spitzenreiter Charles Leclerc liegt im Ferrari bereits 58 Zähler in Front. Wolff dagegen will seinen Schützling und sein ganzes Team noch nicht komplett abschreiben, hielt sich bisher bedeckt.

Upgrades für den Miami-GP

Und zum Großen Preis von Miami an diesem Wochenende schöpft Mercedes wieder Hoffnung: Ein neues Upgrade soll Hamilton und auch seinen neuen Teamkollegen George Russell wieder näher an das Spitzenduo heranbringen. "Wir haben einige Wege gefunden, das neue Auto zu verbessern", kündigte Wolff vor den ersten Trainingsläufen auf der brandneuen Strecke in Florida am Freitag (ab 20:30 Uhr im Liveticker bei t-online) an.

Selbst die größten Mercedes-Fans werden da einstimmen müssen: Das neue Auto hat Verbesserungen dringend nötig. Die von der Formel 1 implementierten Änderungen zur Saison 2022 stellen den Rennstall noch vor größte Probleme. Das innovative Konzept des neuen "W13" ohne die gewohnten Seitenkästen hat sich bisher nicht rentiert – im Gegenteil: Die Aerodynamik bereitet Schwierigkeiten, regelmäßig ziehen Ferrari und Red Bull den Silberpfeilen einfach weg.

Mercedes bekommt das "Bouncing" nicht in den Griff

Größtes und offensichtlichstes Problem aber: Das "Bouncing" auf den Strecken – für Hamilton und Russell gerieten die Kurse der ersten vier Grand Prix zeitweise fast schon zu Buckelpisten. Das Prinzip kurz erklärt: Je schneller ein Formel-1-Auto fährt, desto größerer Anpressdruck – die "Downforce" – wirkt auf den Boliden ein, das Auto setzt auf der Strecke auf. Der Abtrieb am Boden wird unterbrochen, und der Prozess beginnt wieder von vorne. Dadurch scheint das Auto zu "hüpfen".

Auch wenn das Problem auch bei anderen Teams auftrat und weiter auftritt – Mercedes leidet besonders darunter, nicht nur auf Geraden, sondern auch in Kurven. Die Mutmaßung: Das neue und ungewöhnliche Design des W13 verstärkt den Effekt. Russell klagte nach Imola sogar über Brustschmerzen (mehr dazu lesen Sie hier). Dazu verliert das Auto durch das "Bouncing" auch an Geschwindigkeit. "Das überschattet bei uns im Moment alles", gab Wolff zuletzt zu.

Bekommt Mercedes das "Bouncing" letztlich doch in den Griff, werden die Autos auch beim Tempo wieder zur Spitze aufschließen können – allerdings erklärte Wolff bereits: Es sei auch möglich, dass das neue Design des Autos "einfach nicht funktioniert". Der Österreicher hofft: "Wenn wir das Problem aber endlich lösen können, dann bedeutet das für uns auch bessere Rundenzeiten. Wenn nicht, dann brauchen wir eine neue Idee."

Und Lewis Hamilton muss aufpassen, beim "Super Bowl" nicht die nächste Schmach zu erleben.

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