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Der FC Bayern macht Jagd auf Union Berlin: Nach Statement gegen Freiburg


Gala-Auftritt gegen Freiburg
Bayern nimmt jetzt Union ins Visier

Von Julian Buhl, München

Aktualisiert am 17.10.2022Lesedauer: 4 Min.
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Serge Gnabry und Eric Maxim Choupo-Moting (r.): Die beiden Offensivspieler gehörten beim 5:0 gegen Freiburg zu den auffälligsten Akteuren.Vergrößern des Bildes
Serge Gnabry und Eric Maxim Choupo-Moting (r.): Die beiden Offensivspieler gehörten beim 5:0 gegen Freiburg zu den auffälligsten Akteuren. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON)

Der FC Bayern meldet sich mit einem starken Auftritt im Meisterkampf zurück. Nun nimmt der Rekordmeister den Tabellenführer aus Berlin ins Visier.

Die Spieler des FC Bayern hatten sich vor der Südkurve aufgereiht und ließen sich dort am Sonntagabend für ihren 5:0-Triumph im Topspiel gegen den SC Freiburg feiern. "Super-Bayern, Super-Bayern", schallte ihnen immer wieder aus dem Fanblock entgegen.

Die Profis hüpften zu den wohltuenden Rufen der Fans – und schienen ihre Siegesfeier sichtlich zu genießen. Verständlich, schließlich ist es schon eine Weile her, dass die Münchner von ihren Anhängern mit derartigem Lob bedacht wurden.

Während sie sich in der Champions League zwar bereits souverän und vorzeitig fürs Achtelfinale qualifiziert haben, steckte der Rekordmeister in der Bundesliga zuletzt nämlich mitten in einer Ergebniskrise. Aus sechs Ligaspielen war nur ein einziger Sieg gelungen.

In der Vorwoche hatten sie im Klassiker gegen Borussia Dortmund eine 2:0-Führung noch verspielt und in der fünften Minute der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer zum 2:2 kassiert. So etwas kennt man von den erfolgsverwöhnten Münchnern, die sich im Mai zum zehnten Mal in Folge die deutsche Meisterschaft gesichert hatten, gar nicht mehr.

"Genau das ist die Benchmark"

Das, was sie gegen Freiburg ablieferten, dagegen schon eher. Das vermeintliche Duell zweier Gegner auf Augenhöhe verwandelten die Bayern nämlich mal eben zu einer Machtdemonstration. "Ein Superspiel", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic: "Genau das ist die Benchmark. Diese Intensität, Emotionen, Konzentration. Daran müssen wir uns jetzt messen lassen."

Derart dominante Auftritte waren den Münchnern vor allem in der Anfangsphase dieser Saison bereits mehrfach gelungen. Anschließend zeigten sie aber auch immer wieder große Schwankungen und Schwächen in ihrer Leistung.

Mit dem deutlichen Erfolg gegen Freiburg sind die Münchner nun zurück in der Spur und verdrängten ihren Gegner schon mal von Platz zwei. Nach dem 2:0 gegen Borussia Dortmund im zweiten Sonntagstopspiel steht Union Berlin als aktueller Ligaprimus allerdings noch vor den Bayern.

"Wir sind noch nicht da, wo wir hingehören"

"Ich schaue aktuell nicht auf die Tabelle", behauptete Salihamidzic, "weil ich weiß, dass wir noch nicht da sind, wo wir hingehören, und dass es vier Punkte sind." Die Mannschaft habe "in den letzten Wochen nicht das gemacht, was wir können und auch heute gezeigt haben", analysierte er: "Wenn wir so jetzt drei, vier Spiele hintereinander spielen, dann schaue ich auch wieder auf die Tabelle."

Übersetzt soll das wohl heißen, dass Bayern dann auch wieder auf dem dem eigenen Selbstverständnis entsprechenden ersten Platz stehen wird.

"Es war ein wichtiges Zeichen nach ein paar unnötig schwierigen Wochen. Bis zur WM-Pause wollen wir alle Punkte mitnehmen", sagte Offensivspieler Serge Gnabry mit Blick auf die bis dahin noch fünf ausstehenden Ligaspieltage. Gnabry, der sein erstes Bundesligator seit Februar erzielte, gehörte neben Matchwinner Eric Maxim Choupo-Moting (mehr dazu lesen Sie hier) zu den auffälligsten Akteuren der Münchner.

Bayern eröffnet die Jagd auf Union Berlin

Gut möglich, dass sich die Fans und Protagonisten der Bundesliga die aufgrund der Bayern-Krise ersten zehn bislang noch spannenden Spieltage schon bald wieder sehnlichst zurückwünschen werden. Bayern eröffnet jedenfalls die Jagd auf Union Berlin.

Der Respekt vor dem Überraschungstabellenführer ist trotzdem groß. Salihamidzic beeindruckt, wie die auch international in der Europa League vertretenen Unioner "jede Woche auch zweimal diese Intensität auf den Platz bringen". "Sie sind eine richtig gute Mannschaft. Da muss man ein Kompliment machen. Sie stehen zu Recht da oben."

Auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann findet, dass die Eisernen "verdientermaßen ganz oben mitmischen": "Sie sind körperlich und mental immer voll da. Sie hauen sich einfach in alles rein und geben alles für den Sieg. Dann ist es oft so, dass das Leben dich dafür belohnt."

Kann Union um den Titel mitspielen?

Freiburgs Coach Christian Streich bescheinigte dem Hauptstadtklub sogar "ziemlich sicher die beste defensive Organisation in der Bundesliga". Aber reicht das, um am Ende tatsächlich um den Titel mitzuspielen?

"Ich war auch schon woanders Trainer und weiß, dass man die Konstanz über 34 Spieltage braucht, um am Ende ganz oben zu stehen", sagte Nagelsmann, der Bayern einst mit RB Leipzig herausforderte: "Für die Zuschauer ist es immer gut, wenn die Liga spannend ist. Union gehört zu den Topteams der Liga. Und ich gehe davon aus, dass sie das die nächsten Wochen so weitermachen."

Ein weiteres Statement haben sie jedenfalls mit dem 2:0-Erfolg gegen den BVB gesetzt, der damit nach dem emotionalen 2:2-Punktsieg gegen Bayern direkt wieder etwas den Anschluss im Meisterrennen verliert.

Geht es nach Oliver Kahn, soll das ohnehin weiter ein Dauerzustand bleiben. "In der Bundesliga können wir nicht zufrieden sein. Das ist nicht der Anspruch", hatte der Vorstandsboss des FC Bayern am Samstag auf der Mitgliederversammlung gesagt.

"Ich kann mir keinen anderen Meister vorstellen."

"Ich denke, dem ein oder anderen ist aufgefallen, dass mir das nicht ganz so gut gefallen hat, als wir in Dortmund den Ausgleich kassiert haben", sagte er und erinnerte damit an seinen Wutausbruch auf der Tribüne: "Das war eine Aufforderung an jeden einzelnen Spieler, jetzt wieder diese Gier zu entwickeln, damit wir auch in dieser Saison wieder Meister werden."

Kahn stellte mit Blick auf das Münchner Meisterabonnement, das sich bereits über eine gesamte Dekade erstreckt, klar: "Mir ist das nicht langweilig. Ich kann mir gar keinen anderen Meister vorstellen. Wir wollen diese unglaubliche Serie fortsetzen." Die Elf sei im Fußball "eine ganz besondere Zahl und sie ist unser klares Ziel". "Damit müssen wir morgen anfangen."

Die Bayernstars haben ihm offenbar gut zugehört und ließen am Tag danach mit dem 5:0 direkt Taten auf dem Platz folgen.

Darauf hofft Kahn auch in zwei weiteren Angelegenheiten. Er machte nämlich nicht nur eine Meisteransage, sondern erteilte seinen Bayern sogar gleich den Triple-Auftrag: "Ich habe die beiden Finaltermine des DFB-Pokals und der Champions League in Berlin und in Istanbul rot markiert, und zwar Bayern-rot."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Gespräch in der Mixed Zone mit Hasan Salihamidzic
  • Oliver Kahns Rede bei der Jahreshauptversammlung
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