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Gabriel Vidovic: Bayern-Supertalent "wäre gerne der nächste Musiala"


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Er hat jetzt schon die "10"
Bayerns Supertalent spricht über mögliche DFB-Zukunft

InterviewVon Julian Buhl

Aktualisiert am 29.03.2023Lesedauer: 6 Min.
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Gabriel Vidovic: Das Supertalent des erzielte für die zweite Mannschaft des FC Bayern in der vergangenen Regionalligasaison 21 Tore und lieferte zehn Vorlagen. (Quelle: Stuart Franklin/Getty Images)

Nach Jamal Musiala will Gabriel Vidovic als nächstes Supertalent den Durchbruch beim FC Bayern schaffen. Im Interview mit t-online spricht er darüber, wie das gelingen soll, und zieht große Vergleiche.

In Kroatien, dem Heimatland seines Vaters, ist von Gabriel Vidovic bereits als nächstem Luka Modric die Rede. Und auch hierzulande hat sich der 19-Jährige bereits einen Namen gemacht – als nächstes Supertalent des FC Bayern.

Im Sommer wurde der in Augsburg geborene Offensivspieler mit einem Profivertrag ausgestattet und absolvierte die komplette Vorbereitung mit der ersten Mannschaft. Um Spielpraxis zu sammeln, ließ er sich anschließend in die Niederlande zu Vitesse Arnheim ausleihen.

Der nun bei Bayern entlassene Chefcoach Julian Nagelsmann hielt "unfassbar viel" von Vidovic und sah in ihm einen "der talentiertesten Spieler in Deutschland. Er ist extrem gut, was Raumdeuten angeht, was Freilaufverhalten angeht." Klingt fast schon ein wenig nach dem nächsten Thomas Müller. Im Training laufe er "manchmal noch mehr als Joshua Kimmich", sagte Nagelsmann auch über Vidovic.

Der weiß all diese Dinge gut einzuordnen. Entsprechend entspannt wirkte Vidovic, als t-online ihn per Telefon in Varaždin erreichte. In der Nähe von Zagreb bereitete er sich mit der kroatischen U21-Nationalelf in den vergangenen Tagen auf das am Dienstagabend in London anstehende Duell mit England vor. Vorher nahm er sich aber noch Zeit dafür, ausführlich über seine spannende Entwicklung zu sprechen.

t-online: Gabriel Vidovic, welcher Jugendtrainer hat Sie in Ihrer spielerischen Entwicklung am meisten geprägt?

Gabriel Vidovic: Da würde ich vor allem Martin Demichelis nennen. Unter ihm hatte ich meinen Durchbruch, habe in der Regionalliga Bayern 21 Tore geschossen.

Und zehn Vorlagen geliefert in 30 Spielen der vergangenen Regionalligasaison. Warum lief es plötzlich so gut?

Davor gab es wegen Corona ja nicht so viele Spiele. Deshalb war es schwer, sich zu zeigen. Martin Demichelis war schon in der U19 mein Trainer, dann sind wir beide zur U21 aufgerückt. Er hat mir geholfen, mich weiterzuentwickeln, und er hat mich als Spieler sehr geschätzt, mir Freiheiten gegeben. Wir hatten die gleiche Spielidee und ich habe es einfach genossen, unter ihm zu spielen.

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Aktuell sind Sie an Vitesse Arnheim in die Niederlande ausgeliehen. Wie sieht der Austausch mit dem FC Bayern aus?

Ich bin kontinuierlich im Austausch mit dem FC Bayern, spreche vor allem sehr viel mit Halil Altintop und Nico Feldhahn vom Campus (dem Nachwusleistungszentrum des Vereins, Anm. d. Red.), die auch hin und wieder zu meinen Spielen kommen.

Wie fällt Ihr persönliches Zwischenfazit aus?

Sehr positiv. Ich habe nur ein Spiel krankheitsbedingt verpasst, ein paar Tore erzielt (drei Treffer in 21 Partien, Anm. d. Red.) und hatte viele gute Aktionen.

Der Schritt nach Holland war also genau der richtige für Sie?

Definitiv. Wenn man sich zu einem solchen Schritt entscheidet, darf man nie zweifeln, sondern muss davon überzeugt sein.

Warum genau haben Sie sich für Arnheim entschieden?

Das Wichtigste war für mich die Spielzeit. Die Verantwortlichen von Vitesse haben mir von der ersten Minute an Vertrauen geschenkt und mir dargelegt, dass sie auf mich setzen. Das war auch nach dem Trainerwechsel der Fall. Dass Vitesse Arnheim für die Entwicklung von jungen Spielern wie Mason Mount oder Martin Odegaard eine wichtige Rolle gespielt hat, hat mich in meiner Entscheidung bestärkt.

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Sie tragen als Leihspieler das Trikot mit der prestigeträchtigen Nummer 10. Wie kam das?

Der Verein wollte mir diese Nummer anvertrauen und das habe ich gerne angenommen. Aber nicht die Rückennummer spielt Fußball, sondern da muss man schon selbst seine Leistung bringen (lacht). Trotzdem ist es natürlich eine große Ehre, diese Nummer zu tragen.

Verrät sie auch Ihre Lieblingsposition?

Ja, im Zentrum fühle ich mich am wohlsten. Ich kann aber auch auf der Acht oder wie momentan außen spielen. Da bekomme ich die Freiheiten, auch mal in die Mitte zu ziehen.

Die Konkurrenzsituation bei den Bayern ist eine ganz andere. Wie gehen Sie damit um?

Ich versuche, mich auf mich selbst zu konzentrieren, um mich in jedem Bereich einfach so gut wie möglich zu entwickeln, und arbeite hart dafür.

Geht das so einfach? Ist die Ehrfurcht vor den Stars nicht trotzdem groß?

Natürlich muss man Respekt haben. Dir muss aber auch bewusst sein, dass du dich empfehlen und deine Leistung abrufen musst. Da musst du versuchen, auszublenden, dass du mit den besten Spielern der Welt trainierst.

Es hieß über Sie mal, Sie würden im Training sogar manchmal noch mehr laufen als Joshua Kimmich. Stimmt das?

Ich habe die Werte nicht analysiert (lacht).

Ist Kimmich einer, an dem Sie sich als junger Spieler orientieren?

Joshua Kimmich ist ein sehr gutes Vorbild. Es gibt keinen Tag, an dem er mal ein bisschen runterschaltet – er gibt immer 110 Prozent. Deshalb ist er einer der Besten auf seiner Position. Wenn du bei Bayern München zur Profimannschaft kommst, dann schaust du dir aber von jedem etwas ab.

Auch von Jamal Musiala, der ja nicht mal ein Jahr älter ist als Sie?

Klar. Es ist unheimlich schwer, sich als junger Spieler bei Bayern durchzusetzen. Bei Jamal sieht man, dass es möglich ist, den Weg als junger Spieler bei Bayern München zu gehen. Er hat als absoluter Topspieler gezeigt, wie es geht.

Wären Sie gerne der nächste Musiala bei Bayern, der genau das wieder zeigt?

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Gerne (lacht). Das ist doch das Ziel von jedem von uns, konstant bei Bayern München zu spielen.

Wie geht es nach dieser Saison jetzt für Sie weiter?

Mir ist es wichtig, gemeinsam mit dem Verein eine gute Lösung zu finden, damit ich mich möglichst optimal weiterentwickeln kann.

In München?

Natürlich wäre es top, wenn das bei Bayern wäre. Das Wichtigste ist, regelmäßig zu Einsätzen zu kommen.

Es gibt viele prominente Beispiele, die einen ähnlichen Weg über eine oder mehrere Leihen gegangen sind. Macht Ihnen das Mut?

Sie haben auf jeden Fall gezeigt, dass man sich so zu einem Topspieler entwickeln kann. Auch Serge (Gnabry, Anm. d. Red.) ist diesen Weg gegangen, und er ist jetzt ein sehr wichtiger Spieler bei Bayern.

Im Zusammenspiel mit Gnabry gelang Ihnen beim 7:0 gegen Bochum Ihr erster Assist für Bayern. Ein Moment, der Sie bestärkt hat?

Das ist natürlich ein gutes Gefühl. Genau wie wenn man über längere Zeit bei den Profis mittrainiert, ein paar Mal Bundesliga spielt und sieht, dass man da mithalten kann.

Ihr Vertrag bei Bayern läuft noch bis 2025. Wo sehen Sie sich in zwei Jahren?

Auf jeden Fall weiterentwickelt. Ich arbeite hart dafür, dass ich in zwei Jahren auf dem höchsten Level spiele, das für mich möglich ist. Es wäre sehr schön, wenn es in München wäre. Dafür werde ich weiter alles geben.

Diesen Sommer steht für Sie erst einmal die U21-EM an, bei der Sie für Kroatien auflaufen werden. Mit welchen Erwartungen blicken Sie auf das Turnier?

Wir müssen uns vor niemandem verstecken und haben eine sehr gute Mannschaft. Unser Ziel ist es, so weit wie möglich zu kommen.

Das Testspielduell mit England am Dienstagabend in London wird da eine wichtige Standortbestimmung, oder?

Da sind wir schon alle heiß drauf. Es ist ja sozusagen die Generalprobe für die EM.

In kroatischen Medien war von Ihnen schon als nächstem Luka Modric zu lesen. Wie gefällt Ihnen dieser Vergleich?

Luka Modric ist Luka Modric. Ich bin Gabriel Vidovic. Ich mag es nicht so, wenn man mich mit solchen Spielern vergleicht. Er ist Ballon-d'or-Sieger, war der beste Mittelfeldspieler der Welt. Ich würde aber gerne auch mal da hinkommen, wo er spielt: in die Nationalmannschaft.

Ist Modric also ein Vorbild für Sie?

Natürlich. Das geht fast gar nicht anders, wenn man als Kind aufwächst und so einen Spieler spielen sieht. Ich habe viele Spiele von ihm gesehen und es immer sehr genossen, ihm zuzuschauen.

Sie sind in Augsburg geboren und aufgewachsen. Ist die deutsche A-Nationalmannschaft noch eine Option für Sie?

Der DFB hat sich zuletzt mal bei meinem Berater gemeldet. Aber ich bin jetzt bei der kroatischen U21. Hier fühle ich mich gut. Mit der Zukunft befasse ich mich noch nicht allzu sehr, ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt.

Verwendete Quellen
  • Telefonisches Interview mit Gabriel Vidovic
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