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Reise ins Ungewisse – Hier könnte das FCB-Schicksal entschieden werden


Trotz vieler Probleme
Jetzt kommt Bayern seinen Wunschtransfers ganz nah

Von Julian Buhl

21.07.2023Lesedauer: 4 Min.
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Thomas Tuchel und Uli Hoeneß (r.): Der Trainer des FC Bayern ist in regelmäßigem Austausch mit dem Ehrenpräsidenten.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel und Uli Hoeneß (r.): Der Trainer des FC Bayern ist in regelmäßigem Austausch mit dem Ehrenpräsidenten. (Quelle: IMAGO)

Das Heimattrainingslager am Tegernsee hat der FC Bayern abgeschlossen. Jetzt geht es auf Asienreise – mit vielen Fragezeichen und Problemen im Gepäck.

Die Spieler des FC Bayern waren sichtlich erschöpft. Einige atmeten schwer nach der sehr intensiven abschließenden Übungseinheit des Trainingslagers am Tegernsee, bei der es etliche kräftezehrende Sprints und Läufe zu absolvieren galt. Als die knapp 70 Minuten andauernden Strapazen geschafft waren, versammelte Trainer Thomas Tuchel seine Mannschaft noch einmal im Mittelkreis und richtete ein paar Worte an sie – und es gab Applaus.

"Es war ein gutes Trainingslager. Die positiven Dinge waren der Spirit und der Arbeitswille, es herrschte ein guter Geist. Wir sind taktisch und in unseren Spielprinzipien weiter", sagte Tuchel auf t-online-Nachfrage über sein Fazit der sechs trainingsintensiven Tage im Süden Münchens. "Ein erster Schritt ist gemacht. Jetzt ist ein Tag frei und dann geht's weiter."

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Am Sonntag folgt in der Allianz Arena noch die Teampräsentation, bevor sich der Rekordmeister dann ab Montag bis zum 3. August im Rahmen seiner Asienreise weiter auf die neue Saison vorbereitet.

Tuchel: "Es geht Schlag auf Schlag"

Tuchel kündigte an, dass dieser Marketingtrip für ihn und die Mannschaft keine Spaßreise werde. Er werde sie vielmehr "noch mal nutzen, um viel Intensität zu verteilen". Nach der Rückkehr gehe es schließlich "Schlag auf Schlag und sehr schnell in den Supercup". Bereits am 12. August steht das Duell des Last-Minute-Meisters mit Pokalsieger Leipzig an.

"Deshalb werden wir in Asien versuchen, wenig Rücksicht auf Wetter und Zeitumstellung und so zu nehmen, sondern weiter trainieren", sagte Tuchel, "damit wir genügend Kilometer in die Beine kriegen." Der 49-Jährige gilt nicht umsonst als fußballbesessener Perfektionist, der am liebsten nichts dem Zufall überlassen will.

Mit großen Fragezeichen nach Asien

Es dürfte ihm nicht gefallen, dass die Bayern ein paar große Fragezeichen und Sorgen in Asien mit im Gepäck haben werden – oder eben auch nicht. Dass Kapitän Manuel Neuer, bei dem nach wie vor unklar ist, wann er auf den Platz zurückkehrt, die Reise nicht mit antreten können würde, war ohnehin klar.

Am Donnerstag absolvierte er am Tegernsee immerhin eine individuelle Einheit auf dem Nebenplatz. Der Nationaltorhüter verwunderte ein wenig damit, dass er dabei explizit weder fotografiert noch gefilmt werden wollte. Hat der 37-Jährige, der nach seinem Unterschenkelbruch weiter um sein Comeback kämpft, womöglich etwas zu verbergen? Die Torhütersituation beim FC Bayern ist insgesamt kompliziert. Und wer beim Saisonstart im Tor stehen wird, ist noch unklar.

Verpassen Müller und Choupo-Moting die Asienreise?

Auch der stellvertretende Kapitän Thomas Müller und Eric Maxim Choupo-Moting werden die Tour möglicherweise verpassen. "Das wird eng", sagte Tuchel und sinnierte darüber, "ob wir mehr Ressourcen und Möglichkeiten in München haben, um sie aufzubauen". Damit beide zumindest anschließend wieder voll einsteigen können.

Müller musste aufgrund muskulärer Probleme an der linken Hüfte bereits vorzeitig aus dem Trainingslager am Tegernsee abreisen. "Das ist natürlich extrem unglücklich, da ist er auch traurig drüber", sagte Tuchel und kündigte an: "Wir werden die Jungs, die ausfallen, individuell ranführen, damit sie so schnell wie möglich ins Training kommen."

Choupo-Moting war im Testspiel gegen den ortsansässigen Kreisligisten FC Rottach-Egern (27:0) mit dem Torhüter zusammengeprallt und klagt seitdem über Knieprobleme. Da bei dem eigentlichen Spaßkick auch Mathys Tel aufgrund von Schulterschmerzen hinausging, musste Tuchel in Halbzeit zwei sogar auf seine allerletzte Option im Angriff zurückgreifen: Sadio Mané, der den Klub eigentlich verlassen soll.

Wird Bayerns Schicksal in Singapur entschieden?

Die personelle Lücke, die nach wie vor im Sturm klafft, wurde direkt offensichtlich. Ob die Verpflichtung von Wunschstürmer Harry Kane von Tottenham Hotspur, für den Bayern wohl über 100 Millionen Euro hinlegen müsste, am Ende tatsächlich klappen wird, ist noch offen.

Genauso wie die ebenfalls anvisierte Verpflichtung von Manchester Citys Rechtsverteidiger Kyle Walker. Möglicherweise wird man im Fall des 33 Jahre alten Briten im Rahmen des Testspiels gegen City in Tokio (26.7.) zu einer Lösung kommen. Auf den FC Liverpool treffen die Bayern am 2. August dann in Singapur.

Genau dort machen übrigens auch Tottenham und Kane Station, die derzeit ebenfalls im asiatisch-pazifischen Raum unterwegs sind. Möglicherweise wird zum erhofften Königstransfer genau dort eine Entscheidung fallen. Wird Bayerns Schicksal also in Singapur entschieden? Der Rekordmeister kommt seinen Wunschtransfers jedenfalls zumindest räumlich ganz nah.

Man kann davon ausgehen, dass der Kader, mit dem die Bayern am Montag ihre Tour antreten werden, in keinem Fall der sein wird, mit dem sie dann auch in die Saison starten werden.

Wer kommt, wer geht noch?

Darin sind momentan schließlich auch noch einige Profis zu finden, die den Verein verlassen wollen oder sollen. Neben Mané sind hier in erster Linie Marcel Sabitzer und Benjamin Pavard sowie die beiden Torhüter Alexander Nübel und Yann Sommer zu nennen. Auch um einen Abschied von Leon Goretzka gibt es zumindest anhaltende Spekulationen. Tuchel wünscht sich schließlich auch noch einen neuen, defensivstarken Sechser in seinem Kader.

"Eines ist klar: Dass beim FC Bayern eine größere Disziplin an den Tag gelegt werden muss – und dass mehr Leistung gebracht werden muss als im letzten halben Jahr", sagte Klubpatron Uli Hoeneß noch am Tegernsee. Zuletzt hätten "so Dinge wie Zweikampfstärke, wie allerletzter Einsatz, meiner Meinung nach sehr gelitten. Wir müssen wieder deutschen Fußball spielen."

Nicht jede Mannschaft könne schließlich "alles spielerisch lösen" und so spielen wie Pep Guardiola mit Manchester City. "Pep spielt den intensivsten Fußball aktuell in Europa. Das ist der Maßstab", sagte Tuchel und verwies darauf, dass Guardiola im Champions-League-Finale mit fünf Innenverteidigern auf dem Platz gespielt und gewonnen habe.

"Ich weiß aber, was Uli meint – und er hat nicht ganz unrecht. Wenn man unsere Bereitschaft (im Training; Anm. d. Red.) sieht, müssen wir an die Ursache ran, warum wir das nicht ins Spiel bringen können." Zum Ende der vergangenen Saison habe "Giftigkeit gefehlt, das ist unbestritten, das versuchen wir abzustellen". Noch gibt es dabei allerdings einige Fragezeichen auszuräumen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort am Tegernsee
  • Mixed-Zone-Gespräch mit Thomas Tuchel am 29. Juli in Rottach-Egern
  • Mixed-Zone-Gespräch mit Uli Hoeneß am 15. Juli in Rottach-Egern
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