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Bundesliga: BVB verpasst die Champions League – fünf Thesen zum Start


Mehr zur Bundesliga

Fünf Thesen zum Bundesliga-Start
Vor diesem Team müssen alle Angst haben

  • Melanie Muschong
  • Autorenprofil Pascal Biedenweg
  • Sebastian Kunze
MeinungVon M. Muschong, P. Biedenweg, S. Kunze, D. Fersch, R. Hiersemann

19.08.2023Lesedauer: 5 Min.
Meinung
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Spielerbeine von Borussia Mönchengladbach: Was leisten die Fohlen in ihrer Umbruchssaison? (Quelle: Neil Baynes/Getty Images)

Am gestrigen Freitag startete die Bundesliga in die neue Saison. Am Samstag geht's weiter – mit einigen interessanten Teams.

Nach monatelanger Pause ist die Bundesliga wieder da. Am Freitag machten Werder Bremen und der FC Bayern den Beginn, am Samstag gibt es gleich sechs weitere Partien. Fünf um 15:30 Uhr und eine um 18:30 Uhr. Dann empfängt der BVB den 1. FC Köln im Signal Iduna Park.

Die Dortmunder stehen nach der verpassten Meisterschaft unter besonderer Beobachtung. Aber auch die außergewöhnlichen Aufsteiger zählen dazu. Zeit für fünf gewagte Thesen zum Saisonstart.

Darmstadt hat nur ein Ziel – besser als Tasmania sein

Von Sebastian Kunze

Zehn Punkte (umgerechnet auf die 3-Punkte-Regel) holte Tasmania Berlin in der Spielzeit 1965/66 – ein historischer Negativrekord! Bis jetzt. Denn Darmstadt könnte den Berlinern in dieser Spielzeit wirklich gefährlich werden.

Der Kader ist der eines Zweitligisten. Man verlor mit Patric Pfeiffer und Phillip Tietz zwei Eckpfeiler aus dem Aufstiegsteam an Augsburg. Für Pfeiffer kam Christoph Klarer von Fortuna Düsseldorf, während man Torjäger Tietz versucht durch Rückkehrer Luca Pfeiffer (Leihe von Stuttgart) und Fraser Hornby (von Stade Reims) zu ersetzen.

Bundesliga-Erfahrung ist Mangelware, auf gerade mal 141 Einsätze bringt es der gesamte Kader (nur Heidenheim hat mit 99 noch weniger). Qualität und Erfahrung fehlen nahezu überall. Ganz bitter war das erschreckende Pokal-Aus mit 0:3 beim Regionalligisten aus Homburg. Die Euphorie des Aufstiegs ist schon jetzt völlig dahin. Und es könnte noch schlimmer kommen, denn die ersten fünf Gegner in der Liga heißen: Frankfurt (A), Union (H), Leverkusen (A), Gladbach (H) und Stuttgart (A). Bis Ende September könnte man, ohne große Fantasie zu brauchen, bei null Punkten stehen. Die Negativspirale wäre voll im Gange und dann könnte es auch mit Tasmanias zehn Punkten eng werden.

Der BVB verpasst die Champions League

Von Pascal Biedenweg

Mehr als 100 Millionen Euro hat Borussia Dortmund durch den Wechsel von Jude Bellingham zu Real Madrid eingenommen. Das Konto der Schwarz-Gelben dürfte also prall gefüllt sein. Gekauft hat der BVB von dem Geld aber bislang nur Mittelmaß. Ramy Bensebaini, Marcel Sabitzer, Felix Nmecha – alles solide Bundesliga-Spieler, die am Ende auf höchstem Niveau aber nicht den Unterschied ausmachen werden. Bei Letzterem gab es zudem Aufregung um mögliche homophobe Äußerungen – da droht Zoff-Potenzial mit den eigenen Fans.

Qualitativ haben Konkurrenten wie Bayer Leverkusen oder RB Leipzig die Dortmunder überholt. Hinzu kommt, dass dem Kader die nötige Siegermentalität fehlt. Zu wenige Spieler gehen voran und übernehmen Verantwortung. Prominentestes Beispiel: das letzte Saisonspiel der vergangenen Saison gegen Mainz.

Geht es am Ende darum, sich für den Kampf um Rang vier zu motivieren, wird die Mannschaft von Edin Terzić das Nachsehen haben. So kündigt sich für den BVB eine Debakel-Saison an – und eine Ochsentour durch die Europa League.

 
 
 
 
 
 
 

Union Berlin schafft es erneut in die Champions League

Von Robert Hiersemann

Union Berlin wird erneut zu den vier besten Mannschaften der Bundesliga zählen. Denn das Management um Oliver Ruhnert macht seit Jahren einen herausragenden Job und intelligente Transfers wie die von Robin Gosens, Kevin Volland und Lucas Tousart werden den Verein noch mal voranbringen.

Aufsteiger Heidenheim hält die Klasse

Von Melanie Muschong

Der 1. FC Heidenheim wird es als Aufsteiger zwar nicht leicht haben in der Bundesliga. Doch ich lege mich fest: Er wird nicht direkt wieder ins Unterhaus müssen. Dafür hat der Klub um Trainer Frank Schmidt in den vergangenen Jahren zu gute Arbeit geleistet. Heidenheim ist geprägt durch Konstanz und ein stabiles Umfeld. Profis können sich, so wie in Freiburg, auf das Sportliche konzentrieren.

Nebengeräusche gibt es selten bis gar nicht. Neben Schmidt, der bereits seit 16 Jahren im Amt ist, ist auch die Klubführung mit Geschäftsführer Holger Sanwald erfahren. Auch er ist seit 1994 dabei. Dass Heidenheim nun in der Bundesliga spielt, ist das Ergebnis von harter und gezielter, jahrelanger Arbeit. Transfers werden bewusst getätigt. Die FCH-Spieler identifizieren sich mit dem Verein. Ähnlich wie einst Union Berlin achtet der Klub von der Ostalb genau auf den Charakter seiner Truppe. Zu erfahrenen Profis wie Theuerkauf, Müller und Kleindienst kommen junge Talente hinzu.

Heidenheim gibt Spielern eine zweite Chance, die zuvor an anderen Wirkungsstätten gescheitert sind. Ganz getreu dem Motto, das Schmidt auch für das Oberhaus anstrebt, wie er "Sport Bild" sagte: "Das Wichtigste ist nicht, dass wir in Dortmund, Köln oder München spielen, sondern wie. Wir nehmen uns in jedem Spiel drei Punkte vor. Man muss das scheinbar Unmögliche anstreben, um das Mögliche zu schaffen."

 
 
 
 
 
 
 

Borussia Mönchengladbach – Vor diesem Team müssen alle Angst haben

Von Daniel Fersch

Trainer gefeuert, Topspieler weg, leere Vereinskasse: In Mönchengladbach war die Stimmung am Ende der vergangenen Saison im Keller. Neben Stürmer Marcus Thuram, Flügelflitzer Jonas Hofmann und Linksverteidiger Ramy Bensebaini verließ auch der von den Fans kultisch verehrte Kapitän Lars Stindl den Klub. Damit ging Gladbach praktisch die gesamte Offensivkraft flöten.

Viele Fans und Beobachter waren sich einig: Von diesen Rückschlägen wird sich Gladbach nicht erholen. Nach dem Abrutschen ins Mittelfeld der Tabelle folgt jetzt der Absturz in die zweite Liga. Ein Schreckensszenario, gegen das sich Manager Roland Virkus zuletzt im t-online-Interview zur Wehr setzte: Niemand müsse Angst um den Klub haben, beteuerte er. Virkus stapelt tief.

Eigentlich hätte er sagen sollen: Vor uns müssen in dieser Saison alle Angst haben. Der Manager hat die verfahrene Situation genutzt, um endlich den großen Umbruch anzugehen, von dem er seit eineinhalb Jahren redet. Nach dem Abgang der satten Stars haben seine Scouts hungrige Spieler gefunden, die für Wirbel in der Liga sorgen werden.

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Einen Spieler wie den Tschechen Tomáš Čvančara etwa gab es in Gladbach lange nicht mehr: Einen kopfballstarken Mittelstürmer, der die Bälle notfalls reinstolpert und sogar direkte Freistöße verwandeln kann. Mit Vorlagen füttern wird ihn unter anderem der trickreiche Franzose Franck Honorat, der Jonas Hofmann schnell vergessen machen wird. Hinzu kommt mit Gerardo Seoane ein Trainer, der für einen komplett anderen Stil steht als der gescheiterte Vorgänger Daniel Farke.

Seoane richtet sein Spiel an den Stärken der Spieler aus, anstatt ihnen ein starres System überzustülpen. Die gähnende Langweile der Farke-Ära hat jetzt ein Ende. Seoane und sein aufstrebendes Team werden mit Highspeed durch die Liga stürmen. Dabei wird es natürlich auch zu Rückschlägen kommen. Aber die Liga sollte gewarnt sein: Wenn alles gut läuft, kann dieses Team ganz oben mitspielen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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