FC Bayern München Bayern oder Barca: Wer ist die Nummer eins in der Welt?

Von Thomas Tamberg
Wenn der FC Bayern und der FC Barcelona in einem Testspiel aufeinandertreffen, dann geht es um mehr als nur um ein freundschaftliches Kräftemessen. Bayern und Barca: Das ist auch das große Duell der derzeit wohl besten Klub-Mannschaften der Welt. Und so sind für Bastian Schweinsteiger trotz des Triple-Erfolgs die Katalanen der "große Favorit" auf den Champions-League-Titel. "Der Titel ging in den vergangenen Jahren immer über diese Mannschaft."
Was der 29-Jährige verschweigt, ist die Tatsache, dass der Titel in der Königsklasse in den letzten Jahren aber ebenso nur über den FC Bayern führte. Drei Mal standen die Münchner schließlich in den letzten vier Jahren im Finale. Da kann auch Barcelona nicht mithalten. Dennoch sieht Schweinsteiger den spanischen Meister weiterhin als Nummer eins in Europa.
Der Traum von einer Ära
Wahrheit oder Understatement? "Auf Dauer der weltbeste Verein zu sein, ist harte Arbeit", sagte Schweinsteiger, "aber wir sind dabei." Was der Mittelfeldspieler damit meint, ist klar. Eine Ära muss her. Erst wenn der FC Bayern in den nächsten Jahren noch ein oder zweimal die Champions League gewinnen sollte, wäre für Schweinsteiger eine endgültige Wachablösung an der Spitze vollzogen. Barca gewann 2006, 2009 und 2011 den begehrten Henkelpokal.
Dass der FC Bayern in den kommenden Jahren eine Ära prägen kann, dürfte nach den ersten Eindrücken der Saisonvorbereitung jedem Fußball-Fan klar sein. Bereits in der Vorsaison spielten die Bayern im Halbfinale der Champions League den FC Barcelona zwei Mal an die Wand. 7:0 hieß es am Ende in der Gesamtrechnung. Barca reagierte im Sommer und verpflichtete den brasilianischen Superstar Neymar für 57 Millionen Euro vom FC Santos.
Bayern hat die Nase vorn
Beim Testspiel in München wird der 21-Jährige allerdings noch nicht dabei sein. Dafür wird mit Lionel Messi der andere Superstar die Barca-Elf anführen. Zwar kommen die Gäste nur mit einer besseren B-Elf in die bayerische Landeshauptstadt, doch was bedeutet bei Teams wie Bayern oder Barca in diesen Zeiten schon B-Elf?
Die Katalanen werden nicht nur beim Uli-Hoeneß-Cup versuchen, die Schmach aus der vergangenen Saison zu tilgen, sondern natürlich auch in der kommenden Champions-League-Saison. Das dürfte jedoch nicht so leicht fallen. Denn der FC Bayern scheint den Katalanen mittlerweile einen Schritt voraus. Der Kader wirkt besser und ausgeglichener.
Guardiola macht den Unterschied
Zu allem Überfluss warben die Bayern mit Thiago Alcantara auch noch das größte Talent aus Reihen der Katalanen kurzfristig ab. Ohne Pep Guardiola wäre der Mittelfeldspieler nicht in München gelandet. Der neue Coach des FC Bayern ist das wohl größte Pfund im Kampf um die Vormachtstellung in Europa. Der begehrteste Trainer der Welt und ehemalige Barca-Coach ist in München drauf und dran, das Beste aus zwei Fußball-Welten zu verbinden und formt an der Säbener Straße gerade ein neues Dream-Team.
Dagegen kommt die einstige Traumelf aus Barcelona allmählich in die Jahre. Xavi ist mittlerweile 33 Jahre alt, Kapitän Carles Puyol sogar 35. Zumindest in der letzten Saison machte das Team den Eindruck, als habe es seinen Zenit überschritten, als sei der Heißhunger auf Erfolge nach der Ära unter Guardiola mit 14 Titeln in vier Jahren vorerst gestillt. In München dagegen scheint man nach der erfolgreichsten Saison in der Klubgeschichte erst so richtig auf den Geschmack gekommen zu sein.