"Respektlos und unverschämt" Kahn verteidigt Sammer und attackiert Klopp
News folgenNächste Runde in der Diskussion um die Äußerungen von Matthias Sammer. Nun hat sich Oliver Kahn eingeschaltet und Jürgen Klopp, den Trainer von Borussia Dortmund, aufs Schärfste kritisiert. "Die Erwiderung von Klopp auf das Sammer-Statement lässt sich nicht so einfach abtun", schrieb der frühere Bayern-Keeper in seiner Kolumne bei der "Bild"-Zeitung.
"Die Unterstellung des BVB-Trainers, Sammer sei beim FC Bayern überflüssig, ist respektlos und unverschämt. Darüber hinaus ist sie inhaltlich falsch."
Verbale Scharmützel
Sammer hatte in der vergangenen Woche für Wirbel gesorgt, indem er indirekt die anderen Klubs kritisierte. "Vielleicht sind wir von der Qualität, aber auch von der Mentalität im Moment anderen überlegen. Und vielleicht ist das die Message nach draußen: Wird denn woanders auch jeden Tag akribisch trainiert, als würde es kein Morgen geben?", so der FCB-Sportvorstand.
Der Konter von BVB-Coach Klopp ließ nicht lange auf sich warten: "Ich finde es ganz wichtig im Leben, dass man das Glück, das man hat, auch erkennt. Ich an Sammers Stelle würde jeden Morgen, bevor ich das Bayern-Trainingsgelände betrete, Gott danken, dass irgendjemand auf die Idee gekommen ist, mich dazu zu nehmen", sagte er. Und: "Die Bayern hätten nicht einen Punkt weniger ohne Matthias Sammer."
"Sammer passt perfekt zu den Bayern"
Diese Sichtweise hält Kahn für völlig falsch. "Es ist alles andere als ein Zufall, dass die beeindruckende Dominanz der Bayern begann, als Sammer im Sommer 2012 nach dem verlorenen Champions League-Finale zum Klub stieß", schrieb der einstige Torhüter-Titan. "Sammers größte Qualität war schon immer seine Erfolgsbesessenheit. Mit dieser Art zu denken passt Sammer perfekt zu der speziellen Kultur der Bayern, immer das Maximale zu wollen."
"Viel Neid und Frust"
Für Kahn drückt die heftige Attacke von Klopp vor allem Unzufriedenheit darüber aus, dass die Münchner der Konkurrenz so weit überlegen sind. "Hinter der ketzerischen Frage, was Sammer bei den Bayern wirklich macht, steckt im Kern viel Neid und Frust", schrieb der 44-Jährige.
Doch auch Sammer bekam vom früheren Nationaltorwart sein Fett weg. "Für seine Aussagen über die fehlende Trainingsakribie der Konkurrenten gilt, was Heribert Bruchhagen treffend formuliert hat: 'Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben'."
