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Champions League: RB Leipzigs Kevin Kampl sieht Messi als "Extra-Motivation"


Kampl zu Nagelsmann-Weggang
"Jeder kann das sagen, was er möchte"

  • Melanie Muschong
InterviewVon Melanie Muschong

19.10.2021Lesedauer: 4 Min.
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Kevin Kampl (re.) im Gespräch mit seinem Trainer Ralf Rangnick. Er trainierte Kampl von 2018 bis 2019 in Leipzig.Vergrößern des Bildes
Kevin Kampl (re.) im Gespräch mit seinem Trainer Ralf Rangnick. Er trainierte Kampl von 2018 bis 2019 in Leipzig. (Quelle: ActionPictures/imago-images-bilder)

Gegen PSG steht RB Leipzig in der Königsklasse mit dem Rücken zur Wand. Kevin Kampl spricht über Superstar Messi, Julian Nagelsmanns Weggang und den Umbruch bei den Sachsen.

Er ist seit über vier Jahren im Verein, doch eine Partie wie diese erlebt auch ein Topspieler wie Kevin Kampl nicht alle Tage. Denn der Profi von RB Leipzig und sein Team müssen sich an diesem Dienstag (21 Uhr im t-online-Liveticker) bei Paris St. Germain beweisen. Dem Spitzenklub der Ligue 1, dem inzwischen auch Weltstar Lionel Messi angehört.

Wie Kampl über den Stürmer und die Gruppe in der Königsklasse denkt, erklärt er im t-online-Interview. Ebenso, warum der Umbruch im Sommer durch den Abgang von Julian Nagelsmann nicht die größte Herausforderung war, die er spielerisch bei den Leipzigern erlebt hat.

t-online: Herr Kampl, zuletzt sprachen Sie von einer "Scheißsituation" in Bezug auf die Champions League. Können Sie das noch einmal konkretisieren?

Kevin Kampl: Wenn du zwei Gruppenspiele verlierst, ist das eine Scheißsituation. Das meinte ich damit. Zudem war ein Heimspiel dabei (Anm. d. Red. 1:2 gegen Brügge), das du eigentlich nicht verlieren darfst. Das war extrem bitter. Wir haben es leider durch viel Hektik im Spiel hergegeben. Wenn man jetzt auf die Tabelle schaut, wird es schwer bei der brutalen Gruppe. Aber es sind noch vier Spiele und wenn wir einen guten Tag haben, können wir jeden in der Gruppe schlagen. Ich hoffe, dass wir unsere Punkte holen und noch mal angreifen können.

Nun steht das Spiel gegen Paris an. Wie ist es für Sie, auf so einen Weltstar wie Lionel Messi zu treffen?

Ich habe mit Leverkusen in der Champions League schon mal gegen Messi gespielt. Das ist natürlich eine Ehre und etwas ganz Besonderes gegen einen der Besten aller Zeiten, wenn nicht den Besten aller Zeiten, anzutreten. Das zeigt auch, auf welchem Niveau wir selbst Fußball spielen dürfen. Nervös bin ich deshalb aber nicht, sondern es ist eher eine Extra-Motivation für mich.

Sie spielen seit 2017 bei RB. Was war für Sie persönlich die größte Veränderung in dieser Zeit?

Vom Personal her und mit vielen neuen Leuten im Staff und allem, was damit zusammenhängt, würde ich sagen, dass es dieses Jahr war. Was die spielerische Umstellung angeht, hat sich aber am meisten nach dem Wechsel von Ralf Rangnick auf Julian Nagelsmann verändert. Wir haben damals sehr viel Pressing gespielt, hatten aber noch nicht so viele Optionen mit dem Ball. Daran wurde dann gearbeitet. Das war schon der größte spielerische Umschwung in den ganzen Jahren.

Sie sind letzte Saison Vizemeister unter Julian Nagelsmann geworden. Nun trainiert Sie Jesse Marsch. Wie nehmen Sie diesen Umbruch wahr?

Ich kenne Jesse schon sehr lange und wir waren auch schon im Austausch, bevor wir uns nach der Sommerpause wieder gesehen haben. Er hat mich zuerst kontaktiert. Wir haben uns immer schon gut verstanden, auch als er Co-Trainer unter Ralf Rangnick war. Wir hatten keine Anlaufschwierigkeiten. Durch die anderen Leute, die zusätzlich gegangen sind, war es natürlich ein Umbruch. Es dauert selbstverständlich auch seine Zeit, bis sich das einspielt und die Mechanismen stimmen. Wir stecken gerade mitten in dieser Phase. Umbrüche passieren, das ist völlig normal.

Ralf Rangnick meinte nach dem Wechsel von Julian Nagelsmann zu Bayern, dass er als RB-Boss versucht hätte, den Transfer zu verbieten. Wie stehen Sie zu dieser Aussage?

Jeder hat seine freie Meinung und jeder kann das sagen, was er möchte. Ich kenne Ralf sehr lange und er meinte damit nichts Böses. Es war eher eine Anerkennung für Julian Nagelsmann, was für ein guter Trainer er ist. Andersrum, wenn man die Geschichte von Julian kennt, war es immer sein Traum, Bayern-Trainer zu werden und die Möglichkeit war da. Wenn er in so jungen Jahren mit seinem Wissen als Trainer schon so weit ist, dann ist das etwas, was jeder versteht.

Als Sie zu RB Leipzig gekommen sind, waren Sie 26 Jahre alt. Inzwischen sind Sie einer der Erfahrenen. Was ist Ihnen am wichtigsten im Umgang mit jungen Spielern?

Ruhe und Geduld zu verbreiten und nicht in Panik zu verfallen, das sind die wichtigsten Dinge. Ich versuche ihnen zu erklären, dass es einen auch stärkt, wenn man als Mannschaft zusammen aus einigen Situationen rauskommt. Das kann viel in einer Mannschaft auslösen.

Was macht die Privatperson Kevin Kampl, um neu Kraft zu tanken?

Meine Kids halten mich auf jeden Fall auf Trab. Da ist nicht viel Zeit zum Durchatmen. Die zwei sind erst im Kindergarten und dann ist wieder bis abends Bespaßung angesagt. Die beiden sind momentan sehr aktiv, haben viel Energie, da gibt es wenig Pausen zu Hause. Meine Frau und ich sagen aber auch immer, dass wir nicht wüssten, was wir ohne die beiden machen würden. Wir freuen uns extrem, dass sie sich so gut entwickeln. Das ist das Schönste.

Was sind Ihre Saisonziele mit RB Leipzig?

Mit RB möchte ich das Maximum rausholen. Es ist momentan keine einfache Phase, aber wir sind in der Bundesliga ordentlich zurückgekommen. Ich glaube, wir sind gut in der Spur, und ich bin mir sicher, dass wir in der Mannschaft wieder das nötige Selbstvertrauen besitzen. Jetzt ist es wichtig, auch mal einen Lauf zu haben. Und natürlich wünsche ich mir, dass wir die Champions-League-Plätze angreifen und uns dort festsetzen. Das ist unser Ziel und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das zusammen schaffen.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Kevin Kampl
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