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NBA, NHL, Premier League – die Bundesliga?: Der Sport zittert vor Omikron


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Omikron in den USA und England
Was kommt da auf die Bundesliga zu?

Von t-online
20.12.2021Lesedauer: 4 Min.
Jürgen Klopp: Der Trainer des FC Liverpool überlegt, künftig nur noch geimpfte Spieler zu verpflichten.Vergrößern des BildesJürgen Klopp: Der Trainer des FC Liverpool überlegt, künftig nur noch geimpfte Spieler zu verpflichten. (Quelle: NurPhoto/imago-images-bilder)
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In den US-Profiligen steigen die Corona-Zahlen weiter an. Viele Partien in der NHL und der NBA wurden abgesagt. Auch der englische Fußball hat mit der neuen Omikron-Variante massiv zu kämpfen. Die Frage ist: Worauf muss sich Deutschland einstellen?

Im US-Sport kommt es wegen der Corona-Pandemie und der steigenden Zahl positiv getesteter Athleten in der NHL und NBA zu neuen Spielabsagen vor Weihnachten. Die NHL hat für die kommenden Tage 13 weitere Partien verschoben. In der NBA wurden gleich fünf Partien abgesagt – drei davon waren ursprünglich für Sonntag angesetzt. Im Basketball sind damit 7 Partien betroffen, im Eishockey steigt die Zahl bis zu den Feiertagen auf 40.

Die Lage in den USA wird auch aufgrund der neuen Omikron-Variante immer prekärer. Was lässt sich daraus für den deutschen Sport ableiten?


Es habe in der NHL zuletzt zwar viele positive Tests bei Spielern, Trainern und Betreuern der Teams gegeben, aber "die Zahl der Positivfälle, die zu besorgniserregenden Symptomen oder ernsthafter Krankheit geführt" haben, sei niedrig, begründete die beste Eishockey-Liga der Welt ihr Festhalten am Spielbetrieb. Vermeiden will die Liga in nächster Zeit aber grenzüberschreitende Reisen zwischen Kanada und den USA, weswegen sie alle davon betroffenen Partien bis Weihnachten abgesagt hat.

Und im Basketball?

Nach Informationen der US-Nachrichtenagentur AP waren am Sonntagabend mindestens 75 NBA-Profis nicht einsatzfähig oder wären es nicht gewesen, wenn ihre Spiele nicht abgesagt worden wären. Seit Freitag steht auch der deutsche Basketball-Nationalspieler Moritz Wagner auf der Corona-Liste der NBA. Sein Bruder Franz Wagner war am Samstag einer von nur neun einsatzfähigen Profis bei den Magic, als das Team gegen die Nets gewann. Letztere hatten ihrerseits nur noch das Minimum von acht Profis zur Verfügung, weil unter anderen die Superstars James Harden und Kevin Durant auf der Corona-Liste stehen. Die Toronto Maple Leafs und die Detroit Red Wings zählen nun außerdem zu den besonders betroffenen NHL-Teams, die bis auf Weiteres ihre Trainingseinrichtungen schließen müssen.

Die Lage ist aber nicht nur in den USA dramatisch. Auch in England gibt es inzwischen aufgrund der Omikron-Variante massive Probleme, den Spielbetrieb überhaupt aufrechtzuerhalten.

Die Situation in England

Nachdem das Coronavirus am Wochenende in England zu etlichen Spielabsagen führte, kommen die Vereinschefs der Premier League an diesem Montag zu einem Krisentreffen zusammen. "Weihnachten in Gefahr?", fragte am Sonntag die Boulevardzeitung "Daily Mail" auf ihrer Internetseite angesichts der bedrohlichen Lage im gesamten Land. Traditionell wird in England am 26. Dezember Fußball gespielt.

Aber nur vier von zehn angesetzten Partien des 18. Spieltages wurden am Wochenende ausgetragen. Dabei zeigten die zahlreichen Corona-Fälle beim FC Chelsea Wirkung. Der Tabellendritte kam ohne sieben Profis nicht über ein 0:0 bei den Wolverhampton Wanderers hinaus. Eine mögliche Verlegung des Spiels hatte die Premier League zuvor verhindert. "Es ist schwer zu verstehen. Ich dachte, wir haben ein starkes Argument mit der Sicherheit und Gesundheit der Spieler", monierte der deutsche Chelsea-Coach Thomas Tuchel.

Klar ist jedoch auch: Die Impfquote unter den Premier-League-Profis ist bei Weitem nicht so hoch wie in anderen europäischen Ligen. Bis zum vergangenen Monat waren 31 Prozent noch nicht gegen das Virus geschützt. Nur mal zum Vergleich: DFL-Geschäftsführer Christian Seifert verwies zuletzt in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" darauf, dass die Impfquote bei den Spielern in der 1. und 2. Bundesliga in Deutschland bei mehr als 90 Prozent liegt.

Liverpools Trainer Jürgen Klopp machte vor dem 2:2 am Sonntag bei den Tottenham Hotspur deutlich, dass die Impfung für ihn bei künftigen Transfers eine Rolle spiele. "Wenn ein Spieler überhaupt nicht geimpft ist, ist er eine ständige Bedrohung für uns alle", sagte der frühere Bundesliga-Trainer laut britischen Medien, darunter auch der "Guardian". "Er will keine Bedrohung sein. (...) Aber er ist eine." Deshalb wäre es sehr kompliziert, die Abläufe zu organisieren.

Klopp: "Ja, es hätte definitiv Einfluss"

Der 54-Jährige bestätigte keine laufenden Transferverhandlungen, über das Corona-Thema habe er aber nachgedacht. "Und ja, es hätte definitiv einen Einfluss." Der FC Liverpool hatte am vergangenen Donnerstagmorgen trotz sehr hoher Impfquote drei Spieler mit positiven Corona-Tests gemeldet.
Allein am Samstag waren im Vereinigten Königreich 10.059 neue Omikron-Fälle registriert worden – dreimal so viele wie am Tag zuvor. Omikron ist mit rund 60 Prozent der Fälle in England mittlerweile die dominierende Virusvariante. Auch in Schottland ist Omikron bereits dominant. Wissenschaftliche Berater fordern eine möglichst schnelle Verschärfung der Maßnahmen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Die deutsche Bundesregierung hat Großbritannien zum Virusvariantengebiet erklärt und damit die Einreise aus dem Land ab Montag drastisch beschränkt.

Ganz so schlimm wie in den USA und in England ist die Lage in Deutschland aktuell noch nicht. Aber die Vereinsbosse bereiten sich auch hier im Land auf harte Wochen, vielleicht Monate vor.

Der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel sagte am vergangenen Wochenende zur sich zuspitzenden Corona-Lage: "Wenn das alles so eintrifft, was die schlimmsten Prognosen voraussagen, dann wird es schwierig werden. Da muss ich ehrlich sagen: Das wird dann alles sehr, sehr schwierig." Und weiter: "Eines steht fest: Die Gesundheit steht im Vordergrund." Der Fußball wolle keine Sonderrolle, sondern finde nur dann statt, "wenn wir das bei uns in den Stadien im Griff haben".

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
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