Das Länderspiel Frankreich gegen Deutschland am Freitagabend stand kurz vor einem Spielabbruch. Bundestrainer Joachim Löw und Frankreichs Coach Didier Deschamps wurden nach Informationen der "New York Times" in der Halbzeitpause über die Anschläge in Paris informiert. Beide entschieden sich für eine Fortsetzung der Partie.
Terror in Paris
Heftige Detonation war selbst im Stadion zu hören
Inzwischen ist die deutsche Nationalmannschaft wieder sicher in Frankfurt gelandet. Video
Während die 80.000 Zuschauer im Stade de France lange Zeit im Dunkeln gelassen wurden und sich einzig über Smartphones über die Vorgänge außerhalb der Arena informieren konnten, wurden die Nationaltrainer demnach von französischen Offiziellen im Kabinengang ins Bild gesetzt.
Bereits vor dem Halbzeitpfiff hatten Sicherheitsbeamte Frankreichs Präsident Francois Hollande aus dem Stadion gebracht.
Mehr zum Terror in Paris
- Live-Blog zum Terror in Paris: Die aktuellen Entwicklungen im Überblick
- Polizei rätselt über Fehler der Terroristen: Wie das Stade de France einer Katastrophe entging
- Nach den Terroranschlägen in Paris: Frankreich will EU-Hilfe anfordern
- Reise ins IS-Gebiet: Vater wollte Paris-Attentäter retten
- "Wir werden euch finden": Hacker-Gruppe Anonymous erklärt IS den Krieg
- Kommentar: Paris ist überall
>> Verfolgen Sie die Ereignisse in Frankreich im Live-Blog <<
Deschamps wollte seine Spieler informieren
Dem Bericht der "New York Times" zufolge sei Löw und Deschamps die Entscheidung überlassen worden, ob sie ihren Spielern von den Anschlägen erzählen wollen oder nicht. Beide Nationaltrainer behielten die Informationen letztlich für sich.
Ein hochrangiger französischer Sportfunktionär habe der US-Zeitung berichtet, dass Deschamps seine Spieler zunächst über die Krise unterrichten wollte. Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt noch unklaren Informationslage sei er jedoch davon abgekommen.
"Große Unsicherheit und große Angst"
Nachdem beide Teams das Spiel beendet hatten, sei die Stimmung schon unmittelbar danach in der Kabine "beklemmend" gewesen, erzählte Teammanager Oliver Bierhoff.
- Sechs Spieler nicht dabei: DFB-Team spielt ohne Schweinsteiger gegen die Niederlande
- Gesamtes Kabinett will kommen: Länderspiel gegen die Niederlande findet statt
- Frankreich trotzt dem Terror: Fans planen besonderen Empfang in Wembley
- Szenen der Verbrüderung: Franzosen blieben mit den Deutschen im Stadion
- Hintergrund: Anschläge bei großen Sportereignissen
Unter den Profis habe "große Unsicherheit und große Angst" dominiert, "man hat gemerkt, wie geschockt die Spieler sind". Daran änderte sich übers Wochenende kaum etwas.