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In dieser Form droht Russland bei der WM eine Blamage


Krise beim Gastgeber
In dieser Form droht Russland bei der Weltmeisterschaft eine Blamage

Von sid, t-online
28.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Kann es nicht fassen: Russlands Stürmer Anton Zabolotnyi während des 1:3 gegen Frankreich.Vergrößern des BildesKann es nicht fassen: Russlands Stürmer Anton Zabolotnyi während des 1:3 gegen Frankreich. (Quelle: Alexander Kulebyakin/imago-images-bilder)
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Zweieinhalb Monate vor WM-Start ist Russland total außer Form. Das Turnier im eigenen Land könnte zum Debakel werden.

Den Applaus einiger Journalisten zu Beginn der Pressekonferenz quittierte Stanislaw Tschertschessow noch mit einem Lächeln. Doch dann verfinsterte sich die Miene des russischen Nationaltrainers zusehends. Die kritischen Fragen zur fehlenden Form des WM-Gastgebers zweieinhalb Monate vor dem Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien setzten dem früheren Bundesligaprofi nach dem 1:3 (0:1) gegen Frankreich zu – ganz abgesehen von den Problemen außerhalb des Platzes.

Rassistische Beleidigungen gegen Dembélé

Bei der Partie in St. Petersburg wurden der frühere Dortmunder Ousmane Dembélé, Paul Pogba und andere dunkelhäutige Spieler der Franzosen offenbar von russischen Zuschauern rassistisch beleidigt. "Rassismus hat keinen Platz auf dem Fußballfeld", kommentierte die französische Sportministerin Laura Flessel bei Twitter die Affenlaute.

In Frankreich werden bereits Ermittlungen der FIFA gefordert. Der Weltverband teilte auf Anfrage mit, dass zunächst potenzielle Beweise ausgewertet werden. Unter anderem sei ein Vertreter der Organisation "Football Against Racism in Europe" im Stadion gewesen, dessen Bericht noch aussteht. Der russische Verband RFS erklärte derweil, dass seine Mitarbeiter nichts von den Rufen mitbekommen haben. Dennoch werde der Verband den Sachverhalt "untersuchen – falls nötig".

Russlands WM-Gegner heißen Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay

Gegen Ende der rein sportlichen Fragerunde mit Tschertschessow, bei der es auch um nicht nominierte Spieler ging, wurde es dem Coach zu bunt. "Wir müssen hier nicht über alles und jeden philosophieren", sagte der frühere Torwart von Dynamo Dresden, dessen Mannschaft schon vier Tage zuvor 0:3 (0:0) gegen Brasilien verloren hatte: "Der Kandidatenkreis steht. Und außerdem spielen wir bei der WM nicht gegen Frankreich und Brasilien."

Das stimmt – allerdings nur beim Blick auf die Gruppenphase. Falls sich die Russen nicht steigern, könnte es nach den Vorrundenpartien gegen Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay aber ohnehin keine weiteren Spiele für den Gastgeber bei der Endrunde (14. Juni bis 15. Juli) geben. Fünf Begegnungen ohne Sieg in Folge lassen kaum Raum für allzu große Hoffnungen, mit ihren Auftritten sorgt die Nationalmannschaft nicht unbedingt für Vorfreude auf die WM.

Putin beim Spiel gegen Frankreich nicht im Stadion

Es reicht noch nicht einmal für ein wenig Ablenkung vom derzeit getrübten Alltag. Die Brandkatastrophe in einem Einkaufzentrum in Kemerowo mit mindestens 69 Toten und die diplomatische Krise nach dem Giftanschlag auf den Ex-Agenten Sergej Skripal halten Russland nach wir vor in Atem. Und so war Staatspräsident Wladimir Putin am Dienstag auch nicht in St. Petersburg, sondern musste in Kemerowo wichtigere Fragen von aufgebrachten Hinterbliebenen beantworten.

Viel verpasst hat Putin nicht – zumindest aus russischer Sicht. Jungstar Kylian Mbappé (40., 83.) und Pogba (49.) trafen für den Weltmeister von 1998. Fedor Smolow (68.) konnte für die Russen nur verkürzen. Bei den Gastgebern stand der ehemalige Schalker Roman Neustädter in der Startelf, der frühere Kölner Konstantin Rausch wurde nach der Pause eingewechselt. Die ehemaligen Bundesligaprofis waren nach dem Brasilien-Spiel vom russischen Verband RFS wegen eines nächtlichen Klubbesuchs mit einer Geldstrafe belegt worden.

"Alle haben diesmal ihr Bestes gegeben. Aber keiner hat es geschafft, fehlerfrei zu bleiben. Wir müssen das Ganze nun in Ruhe analysieren", kommentierte Tschertschessow die Niederlage. Eine Erkenntnis war für den 54-Jährigen aber offensichtlich, sie dürfte ein Fingerzeig auf die Taktik bei der Endrunde sein - die Russen werden bei möglichen Spielen gegen Topteams wohl "Beton anrühren".

"Zuletzt wurden wir für unsere Schwäche in der Offensive kritisiert", sagte Tschertschessow: "Gegen Brasilien haben wir in der zweiten Hälfte offensiv gespielt – und drei Tore kassiert. Diesmal haben wir von Beginn an offensiv gespielt – und drei Tore kassiert. Das zeigt, dass wir Probleme bekommen, wenn wir gegen solche Gegner offensiv spielen."

Verwendete Quellen
  • sid
  • eigene Recherche
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