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WM-Vergabe 2026: DFB stimmt für "United 2026" – Deutschland hat abgestimmt


Milliardenpoker
Wer bekommt die Mega-WM? DFB stimmt für "United 2026"

Von t-online, sid
Aktualisiert am 13.06.2018Lesedauer: 3 Min.
DFB-Präsident Reinhard Grindel: Deutschland stimmte für United 2026 als Austragungsort der übernächsten WM.Vergrößern des BildesDFB-Präsident Reinhard Grindel: Deutschland stimmte für United 2026 als Austragungsort der übernächsten WM. (Quelle: Picture Point/imago-images-bilder)
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United 2026 oder Marokko: Vor der WM in Russland wird entschieden, wer die WM in acht Jahren ausrichten darf. Deutschland stimmt für die USA, Kanada und Mexiko.

Hinter der schweren Flügeltür im Moskauer Luxushotel Metropol haben die Kandidaten noch einmal alles gegeben. Auf der Zielgeraden zur politisch belasteten Vergabe der WM 2026 buhlten am Dienstag erst die Vertreter der USA, Kanadas und Mexikos und dann die Marokkaner um die letzten Stimmen aus der Europäischen Fußball-Union (UEFA). DFB-Präsident Reinhard Grindel hörte aufmerksam zu – und war am Abend von "United 2026" überzeugt. Der Weltmeister stimmt für Nordamerika!

"Es ist erfreulich, dass beide Bewerbungen nach einem fairen und transparenten Verfahren auf dem Kongress zur Abstimmung stehen. Umso bedauerlicher waren die politischen Interventionen des US-Präsidenten, die dem Fairplay-Gedanken der FIFA widersprechen. Sie haben dementsprechend auf die Entscheidung des DFB keinen Einfluss gehabt", sagte Grindel. Die Entscheidung fällt beim FIFA-Kongress am Mittwoch (8.00 Uhr/MESZ).

Nordamerika haushoher Favorit

Auf dem Papier ist der Nordamerika-Verbund im Expocenter der russischen Hauptstadt der haushohe Favorit. Die USA, Kanada und Mexiko erhielten von den FIFA-Experten für ihre Bewerbung 4,0 von 5 möglichen Punkten. Marokko kam nur auf 2,7 Zähler, teilweise würde eine Ausrichtung in dem nordafrikanischen Land ein "hohes Risiko" darstellen, steht in dem Evaluierungsbericht.

Gegen Marokko spreche laut DFB zudem die Ausweitung des Teilnehmerfeldes: "Wegen des neuen Formats eines WM-Turniers mit 48 Mannschaften haben es kleinere Länder ohne umfangreiche Stadionkapazitäten schwerer, erfolgreich als Ausrichter anzutreten. Insofern sollten kleinere und mittlere Verbände bei künftigen Weltmeisterschaften über gemeinsame Bewerbungen nachdenken", sagte Grindel.

Trump wettert gegen Marokko-Bewerbung

Dass das alles nichts heißen muss, liegt vor allem an Donald Trump. Der US-Präsident wetterte in den vergangenen Wochen sogar persönlich auf Twitter gegen die Marokko-Bewerbung, deren Unterstützern er indirekt politische Konsequenzen androhte. Viele der bis zu 207 wahlberechtigten FIFA-Nationen sind ohnehin anti-amerikanisch eingestellt, Trump dürfte das mit seinen Eskapaden weiter verschlimmert haben. Ob sich der Friedensgipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un doch noch positiv auswirkt, bleibt abzuwarten. Trumps Erzrivale, Russlands Präsident Wladimir Putin, kündigte sich derweil für den Kongress an.

Zum Sieg reicht den Bewerbern am Mittwoch die einfache Mehrheit der abgegebenen und gültigen Stimmen. Das Hickhack um die Statuten – Marokko hatte wegen der vier wahlberechtigten US-Territorien Beschwerde eingelegt – will die FIFA bis zum Kongress-Beginn klären. Erst dann werde die Wählerliste veröffentlicht, teilte der Weltverband mit. Die Delegierten dürfen allerdings auch für die erneute Ausschreibung der WM unter Ausschluss der aktuellen Kandidaten stimmen. China soll daran interessiert sein.

Die Nordamerikaner warben auch am Dienstag mit einem prognostizierten Geldsegen. Gerechnet wird mit elf Milliarden US-Dollar für die FIFA – das wäre fast das Doppelte von dem, was eine eine Endrunde in Marokko einbringen würde. Die Nordafrikaner ließen dafür Brasiliens früheren Starspieler Roberto Carlos als ihren Botschafter auf die Fußballbegeisterung hinweisen: "Das erinnert ein bisschen an den Brasilianer, der den Fußball 24 Stunden auf der Straße lebt."

Erstmals 48 Teams dabei

Das Turnier in acht Jahren wird erstmals mit 48 Teams ausgetragen. In den USA, wo von den 80 Spielen 60 stattfinden würden, stehen die Stadien dafür jetzt schon bereit. In Marokko hingegen müsste erst einmal ein zweistelliger Milliardenbetrag investiert werden, die meisten Stadien existieren nur als Computer-Entwurf.

Auf die FIFA würde wohl eine ähnliche Zitterpartie zukommen wie vor der WM 2010 in Südafrika oder 2014 in Brasilien, wo die Arenen erst kurz vor knapp eingeweiht worden waren. FIFA-Präsident Gianni Infantino, der händeringend nach neuen Geldquellen sucht, gilt auch deshalb als großer Befürworter von "United 2026".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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