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Kommentar zur Weltfußballer-Wahl: Franck Ribéry wäre der Bessere gewesen


Unsere Meinung
Ribéry wäre der bessere Weltfußballer gewesen

Von t-online
Aktualisiert am 14.01.2014Lesedauer: 3 Min.
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Cristiano Ronaldo

Die FIFA und ihr Fettnäpfchen-sicherer Chef Sepp Blatter haben sich nicht das Prädikat "Weltklasse" verdient und womöglich König Franck die endgültige Krönung verwehrt.

Auszeichnung wäre die logische Belohnung gewesen

Bundesliga-Spieler der Saison, französischer Fußballer des Jahres, Europas Fußballer des Jahres - haben sich die Wähler in Deutschland, Frankreich und der UEFA massiv geirrt? Mitnichten.

Franck Ribéry gewann in den letzten zwölf Monaten mit der derzeit besten Mannschaft der Welt fünf der bedeutendsten Klubtitel der Welt und stach in den Spielen konstant als bester Spieler auf dem Platz heraus. Die von ihm so ersehnte Auszeichnung als Weltfußballer des Jahres wäre die verdiente und logische Belohnung gewesen.

CR7, der Modellathlet

Die Trainer und Kapitäne der Nationalmannschaften sowie ausgewählte Journalisten sahen dies jedoch anders und votierten mehrheitlich für Ronaldo. Keine Frage: Der portugiesische Weltstar von Real Madrid hat den Ballon d’Or nicht völlig unverdient gewonnen. CR7 ist einer der physisch herausragendsten Fußballer unserer Zeit. Sein Hunger nach Toren beeindruckt: 69 Treffer in 59 Spielen für Klub und Nationalelf im vergangenen Jahr. Eine Tormaschine. Und dennoch: Ein Weltfußballer des Jahres darf mehr können. Muss mehr können.

Ribéry ackert fürs Team und zaubert fürs Publikum

Denn Ronaldo lässt sich nur allzu oft auf seine offensive Durchschlagskraft reduzieren. An Spielaufbau oder gar Defensive beteiligt er sich nur selten. Hier begründet sich Ribérys großer Pluspunkt, mehr noch als in seiner Trophäensammlung. Anders als der geehrte Portugiese ist Bayerns Flügelflitzer zu einem mannschaftsdienlichen Profi gereift, der vor allem seine Mitspieler gut aussehen lässt, ihnen mit Energieleistungen Torchancen auf dem Silbertablett serviert und sich nicht zu schade ist, einen Gegenspieler bis zur eigenen Eckfahne zu verfolgen. Ein Teamspieler, der auch Drecksarbeit macht, und selbst hierbei die Grandezza eines Weltklasse-Kickers ausstrahlt.

WM-Quali als Schein-Argument

Dabei dribbelte, flankte, passte und schoss er nicht nur die Super-Bayern zu größtmöglichem Ruhm, sondern brillierte auch in der Équipe Tricolore. Im Playoff-Rückspiel der WM-Qualifikation entfachte er trotz angebrochener Rippe und immensem Druck ein fußballerisches Feuerwerk, war der Leader einer Nation, legte zwei Tore auf und führte "Les Bleus" so nach Brasilien. Umso erstaunlicher war, dass Befürworter Ronaldos vor allem dessen Leistung in der WM-Qualifikation betonten. Vier Tore in zwei Partien. Herausragend. Aber die Wertschätzung, die ihm hierfür zuteilwird, zeigt nur einmal mehr die Oberflächlichkeit solch individueller Vergleiche: Tore sind Trumpf.

Blatters Fauxpas und die Wende

Dass die Länderspiele überhaupt Einfluss auf die Abstimmung hatten, ist eine Farce. Die angesetzte Frist zur Stimmabgabe war bereits verstrichen. Aber dann kam der Auftritt von Blatter. In einer Talkshow äffte er Ronaldos oft arrogant wirkende Attitüde nach. Ein ungebührlicher Fehltritt, der die Wende in der Kampagne um die Weltfußballer-Wahl brachte. Ronaldo schmollte, die portugiesische Politik rügte und Reals Präsident Florentino Perez polterte. Erfolgreich. Die FIFA verlängerte plötzlich aus fadenscheinigen Gründen die Abstimmungsfrist - inmitten der Hochphase des Portugiesen und als Ribérys Triple-Triumphe bereits lange zurücklagen.

Wahl-Verfälschung

Man stelle sich vor, am Nachmittag der Bundestagswahl würden auf einmal neue Stimmzettel ausgeteilt und die Frist zur Stimmabgabe bis Mitternacht verlängert. Von der hypothetischen Natur dieser Annahme abgesehen: Die Wahl wäre ungültig. Ähnliches soll nicht für die Wahl zum Weltfußballer ausgerufen werden. Cristiano Ronaldo ist ein verdienter Träger des Titels "Weltbester". Nicht minder verdient hätte dies aber auch Franck Ribéry. Nur der FIFA ist eine solche Bezeichnung zu versagen.

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