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Fifa-Boss will WM-Rechte offenbar an Investoren verkaufen


Medienberichte offenbaren Pläne
Fifa-Boss will WM-Rechte offenbar an Investoren verkaufen

Von sid, t-online
Aktualisiert am 16.11.2018Lesedauer: 3 Min.
Einer der wichtigsten Männer im Fußball: Gianni Infantino ist seit 2016 Präsident der Fifa.Vergrößern des BildesEiner der wichtigsten Männer im Fußball: Gianni Infantino ist seit 2016 Präsident der Fifa. (Quelle: ITAR-TASS/imago-images-bilder)
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Seit Monaten wirbt Fifa-Boss Gianni Infantino für einen Vermarktungsdeal zweier neuer Turnierformate. Nun berichten zwei deutsche Medien, dass dahinter noch etwas ganz andere stecken könnte.

Plant Gianni Infantino den Ausverkauf der Fifa? Der Weltverband müsste bei einer Umsetzung des viel diskutierten 25-Milliarden-Dollar-Deals angeblich weit mehr als nur die Vermarktungsrechte an zwei neuen Turnierformaten abtreten. Wie aus Dokumenten hervorgeht, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegen und die gemeinsam mit dem WDR ausgewertet wurden, würde das von Fifa-Präsident Infantino angestrebte und seit Monaten beworbene Geschäft angeblich den Verkauf fast sämtlicher Rechte beinhalten.

Infantino und der 25-Millionen-Dollar-Deal

Betroffen seien demnach laut einer geheimen Absichtserklärung Digital- und Archiv-Rechte, Filme und Videos, Satelliten- und Netzübertragungen, Merchandising und Spielrechte, jede Produktion in High-Definition- und 3-D-Format, Computerspiele sowie alles "Virtuelle und jedes andere Format, das noch weltweit entwickelt wird". Sogar Rechte an zukünftigen Weltmeisterschaften seien mit einbezogen.


Infantino, der seit März versucht, den Fifa-Vorstand von dem Milliarden-Deal zu überzeugen, hat bislang immer den Eindruck erweckt, als seien nur die Rechte an zwei neuen Turnierformaten Bestandteil der Planungen: die einer Weltliga für Nationalteams sowie einer auf 24 Mannschaften erweiterten Klub-WM. Im Gegenzug für die Vermarktung dieser Turniere würden Investoren 25 Milliarden US-Dollar für zwölf Jahre anbieten.

Fifa setzt Task Force ein

Zu den Namen der angeblichen Investoren sagt Infantino mit Hinweis auf eine Verschwiegenheitserklärung bisher nichts. Die Fifa-Vorstandsmitglieder lehnen den Deal bislang ab und fordern weitere Informreinhardationen. Auf einer Sitzung in Kigali/Ruanda beschloss das Fifa-Council vor zwei Wochen, eine Task Force zu dem Thema einzusetzen.

"Mit der Task Force muss jetzt Licht ins Dunkel über alle sportlichen und wirtschaftlichen Fragen gebracht werden, die eine Reform der Klub-WM und einer Global Nations League betreffen", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel damals – dass der Deal wesentlich mehr umfassen könnte als diese beiden Formate, ließ Grindel nicht durchblicken.

Investmentberater soll neuer Fifa-Partner sein

Bei den geplanten neuen Partnern der Fifa soll es sich dem Bericht zufolge um den britischen Investmentberater SB Investment Advisers Limited (SBIA) sowie die in London ansässige Investmentfirma Centricus Partners LP handeln. SBIA ist eine 100-prozentige Tochter des japanischen Technikkonzerns SoftBank Gruppe, das Konsortium pflegt " SZ " und WDR zufolge enge Drähte zu Saudi-Arabien. Centricus habe Anbindung an die großen Privatfonds der Welt, insbesondere an SoftBank und saudische Anleger. Saudi-Arabien würde seinen Einfluss im Fußball und damit im Weltsport mit einem Schlag extrem steigern.

Die Fifa teilte "SZ" und WDR auf Anfrage mit, dass das Dokument veraltet sei und nur eines von vielen Hunderten, das beim Weltverband im Umlauf sei. Zur Frage, ob in dem Arbeitspapier ein Rechte-Ausverkauf verankert worden sei, äußerte sich die Fifa nicht.

Infantino könnte weiter unter Druck geraten

Der langjährige Hausjurist der Fifa, Marco Villiger, sowie sein Stellvertreter Jörg Vollmüller warnten in einer internen Expertise, die "SZ " und WDR ebenfalls vorliegt, angeblich ausdrücklich vor dem Plan. Beide Juristen haben die Fifa inzwischen verlassen. Sollten die Pläne existieren und noch aktuell sein, hätte Infantino die Öffentlichkeit und wohl auch seinen engsten Machtzirkel in der Task Force über wahre Hintergründe getäuscht.


Infantino könnte damit weiter unter Druck geraten. Zuletzt hatte sich der Schweizer nach den jüngsten Football-Leaks-Enthüllungen rechtfertigen müssen. Der 48-Jährige bestritt unter anderem, daran mitgewirkt zu haben, den Fifa-Ethikkodex aufzuweichen. In seiner Zeit als Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union UEFA habe er auch nicht die Großklubs Manchester City und Paris St. Germain in Fragen des Financial Fair Play protegiert. Nun läuft Infantino die Zeit davon. Im Juni 2019 will er sich auf dem 69. Fifa-Kongress in Paris erneut zum Präsidenten wählen lassen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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