t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußballKlub-WM

FC Bayern München: Wer löst das Flügelproblem beim Rekordmeister?


Watschn auf dem Transfermarkt
Bayern erlebt ein bitteres Déjà-vu


26.06.2025 - 16:57 UhrLesedauer: 4 Min.
Max Eberl: Der Bayern-Sportvorstand arbeitet seit März 2024 beim deutschen Rekordmeister.Vergrößern des Bildes
Max Eberl: Der Bayern-Sportvorstand arbeitet seit März 2024 beim deutschen Rekordmeister. (Quelle: Sven Hoppe)
News folgen

Die Suche nach Verstärkung für die Offensive weckt beim FC Bayern böse Erinnerungen. Nach mehreren Absagen gerät Max Eberl nun in Bedrängnis.

Lothar Matthäus sprach das aus, was viele Beobachter des FC Bayern momentan denken. "Bayerns Suche nach einem Linksaußen erinnert mich ein bisschen an die Trainersuche vor einem Jahr", schrieb der ehemalige Kapitän des Rekordmeisters in seiner Sky-Kolumne. Matthäus erklärte auch, warum das so ist. "Es gibt sechs, sieben Namen, die öffentlich genannt wurden und ich gehe davon aus, dass Max Eberl (Sportvorstand des FC Bayern; Anm. d. Red.) noch andere auf der Liste hat. Jetzt checkt man die Kandidaten ab."

Loading...

Im vergangenen Jahr sagten die zahlreichen prominenten Trainerkandidaten um Xabi Alonso, Bundestrainer Julian Nagelsmann und Österreichs Nationalcoach Ralf Rangnick den Bayern reihenweise nacheinander ab. Jetzt erlebt Bayern ein bitteres Déjà-vu. Denn ganz ähnlich ergeht es den Münchnern nun – wie im Grunde auch von Matthäus beobachtet – bei ihrer Suche nach Verstärkung für die Offensive.

Nachdem sich mit Florian Wirtz der absolute Wunschkandidat bereits vor Wochen für den FC Liverpool und damit gleichzeitig gegen die Bayern entschieden hat, musste der Klub in der Folge zwangsläufig neue Transferziele ins Auge fassen. Doch eine hochkarätige Verpflichtung gelang seitdem nicht.

Bayern kassiert die nächsten Watschn

Mit dem spanischen Supertalent und Europameister Nico Williams war der nächste Topkandidat zwar schnell gefunden. Fast ebenso schnell handelten sich die Bayern aber auch die nächste Watschn in Form einer Absage ein. Der 22-Jährige will nämlich lieber zum FC Barcelona und zu seinem Nationalelf-Kumpel Lamine Yamal wechseln.

Das Werben um Bradley Barcola von Paris Saint-Germain erstickte PSG-Klubboss Nasser Al-Khelaifi ebenfalls im Keim. Der Geschäftsmann aus Katar, der sehr guten Kontakt mit Ex-CEO Karl-Heinz Rummenigge pflegt, soll den Bayern laut Sky persönlich mitgeteilt haben, dass der französische Hauptstadtklub derzeit nicht mal darüber nachdenke, Barcola zu verkaufen und dementsprechend auch nicht verhandlungsbereit sei.

Bei anderen Kandidaten, wie beispielsweise Rafael Leão, der bei AC Mailand unter Vertrag steht, soll es wiederum in der Führungsetage der Bayern teilweise Zweifel geben. Jamie Gittens von Borussia Dortmund, der aber wohl den FC Chelsea als neuen Wunschklub bevorzugt, Cody Gakpo und Luis Díaz vom FC Liverpool, Kaoru Mitoma von Brighton und neuerdings sogar Gabriel Martinelli vom FC Arsenal sollen bei den Bayern zumindest ebenfalls diskutiert werden oder worden sein.

Eberl auf heikler Mission

Ob einer der genannten Spieler tatsächlich zum Königstransfer dieses Sommers taugt, erscheint aber zumindest fraglich. Die Klubbosse der Bayern erwarten von Eberl aber nicht weniger, als genau einen solchen zu liefern. Dafür wurde der 51-Jährige nun extra von der Klub-WM in den USA zurück nach München beordert. Eberl verpasste deshalb die beiden Gruppenspiele gegen die Boca Juniors (2:1) und Benfica Lissabon. Für ihn, glaubt Matthäus, sei "der Zugang in der Offensive wichtiger als die Klub-WM". Es ist eine heikle Mission, auf die Eberl sich zwischen dem Groß-Turnier und dem Transfermarkt begeben hat.

Sportdirektor Christoph Freund verriet nach der Niederlage gegen Benfica, dass Eberl in den kommenden Tagen wieder im Bayern-Camp zurückerwartet werde. Ob sich seine zwischenzeitliche Rückreise nach München wohl gelohnt hat? "Wir sind im täglichen Austausch und werden sehen, was die nächsten Tage bringen. Es hat einige Gespräche gegeben, wo es gut war, dass er vor Ort war", sagte Freund.

Sané ist Teil des Problems

Dass bei Bayern auf der linken Außenbahn akuter Bedarf an Verstärkung herrscht, wurde bei der jüngsten Pleite jedenfalls einmal mehr deutlich. Kurios: Dabei bekam Leroy Sané von Chefcoach Vincent Kompany sein vorgezogenes Abschiedsspiel. Der Nationalspieler wird seinen am 30. Juni auslaufenden Vertrag bei Bayern bekanntlich nicht verlängern und zu Galatasaray Istanbul wechseln – allerdings erst nach dem Achtelfinale am 29. Juni gegen Flamengo, wo er theoretisch noch ein allerletztes Mal für die Münchner zum Einsatz kommen könnte.

Empfehlen konnte er sich bei seinem Startelfeinsatz gegen Benfica dafür allerdings nicht. Stattdessen vergab er gleich reihenweise die besten Tormöglichkeiten der Bayern und bekam die t-online-Note 6. Es wurde einmal mehr offensichtlich, dass Sané nicht die Lösung, sondern vielmehr ein großer Teil des Flügelproblems darstellt. Wenn Michael Olise nicht auf dem Feld steht und das Spiel mit seinen Ideen belebt, sind die Bayern derzeit ziemlich flügellahm.

Unverhoffte Chance für Coman

Serge Gnabry (t-online-Note 5) enttäuschte ebenfalls auf ganzer Linie. Zumindest in den ersten beiden Gruppenspielen konnte Kingsley Coman die sich ihm bietende Chance nutzen und mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Ausgerechnet in dem Franzosen sehen die Bayern-Bosse allerdings einen Verkaufskandidaten, auch wenn Coman selbst in den USA nun öffentlich hinterlegte, dass er eigentlich gerne beim Rekordmeister bleiben würde.

Gegenwärtig bildet er gemeinsam mit Olise als Pendant auf der rechten Seite das Beste, was Bayern auf den Flügeln zu bieten hat. An sieben der zwölf Münchner Turniertreffer waren die beiden Franzosen beteiligt. Coman erzielte unter anderem das erste Tor des Turniers, Olise das entscheidende 2:1 gegen Boca.

"Das wäre doch eine schöne Geschichte"

Im Achtelfinale dürfte der gegen Lissabon geschonte Coman genau wie Olise in die Startelf zurückkehren. Coman will diese Chance nutzen und um seine Zukunft bei Bayern kämpfen. Im Champions-League-Finale 2020 war er noch der gefeierte Siegtorschütze. Dass der mittlerweile 29-Jährige auf einer solchen Bühne noch immer der Unterschiedsspieler sein kann, trauen ihm die Bayern-Bosse längst nicht mehr zu. Coman will seine Kritiker nun aber widerlegen.

Loading...
Loading...

"Ich hoffe, dass ich das erste Tor des Turniers mache und das letzte im Finale", sagte er. "Das wäre doch eine schöne Geschichte." Die wird aber auch nichts daran ändern, dass er schon bald einen neuen prominenten Konkurrenten auf dem linken Flügel bekommen wird. Man darf gespannt sein, auf wen die Wahl am Ende fällt.

Die monatelange Trainersuche im vergangenen Jahr dürfte den Bayern Hoffnung auf ein spätes Happy End machen. Letztlich wechselte schließlich Vincent Kompany nach München. Seine Verpflichtung sehen die Bayern-Bosse rückblickend als späten Glücksgriff von Eberl.

Verwendete Quellen
  • sport.sky.de: "Eberl-Wunschspieler Barcola: PSG-Boss wendet sich persönlich an Bayern"
  • sport.sky.de: "Lothar Matthäus über Bayern, Williams, ter Stegen, Barca und ManCity"
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom