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EM 2012: Die Griechen wollen Deutschland schlagen und die Kanzlerin treffen


EM 2012 - Griechenland
Nicht der Bundestrainer muss zittern, sondern die Kanzlerin

Von t-online, sid
17.06.2012Lesedauer: 2 Min.
Die Meute und die Kanzlerin: Griechenland vermischt den Fußball und die Politik.Vergrößern des BildesDie Meute und die Kanzlerin: Griechenland vermischt den Fußball und die Politik. (Quelle: dapd)
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In ihrem Jubeltaumel schlachten die griechischen Medien den unerwarteten Viertelfinal-Einzug ihrer Fußballer bei der EM politisch aus: "Bringt uns jetzt die Merkel!", forderte die Sport-Zeitung "Goal-News". Wegen ihres EU-Sparprogramms hat die deutsche Bundeskanzlerin unter der Akropolis einen schweren Stand. Die Hellenen wünschen sich nichts mehr, als einen Sieg über den großen Turnierfavoriten Deutschland - stellvertretend für die Bundesregierung.

Was sie in der Runde der besten Acht erwarte, formulierten die griechischen Blätter deutlich. Als "Sieg der nationalen Einheit" feierte die Zeitung "Protathlitis" das 1:0 über Russland. In jenen 90 Minuten verdeutlichten die früheren Schützlinge Otto Rehhagels, wie sehr sie die Dauer-Krise daheim zusammenschweißt. "Alle haben auf uns rumgehackt, das haben wir nicht verdient. Wir wollen mehr Respekt! Wir sind ein wunderbares Volk, das es nicht verdient hat, so zu leiden", sagte Torhüter Michalis Sifakis.

Ein Portugiese wird zum Griechen

Fußballspiele mutieren - mehr denn je - zu Fragen der Ehre eines ganzen Volkes. Griechenlands Nationaltrainer Fernando Santos, obwohl Portugiese und somit landsmannschaftlich in der deutschen Gruppe B verortet, machte die griechische Sache zu seiner: "Die Griechen dürfen stolz auf ihre Geschichte sein", sagte der 57-Jährige. "Jeder sollte Griechenland respektieren. Demokratie, Wissenschaft, alles hat in Griechenland begonnen. Es ist schwierig für andere, uns Lektionen zu erteilen." Sagte ein Portugiese, in dessen Land sich 2004 das griechische Fußballmärchen des EM-Titelgewinns abspielte - auf Kosten des Gastgebers.

Kein(e) EURO ohne die Griechen

Vor acht Jahren schlugen die Griechen Portugal im ersten und im letzten Spiel des Turniers. Diesmal soll ein anderes Schwergewicht dran glauben müssen. "Sportday" forderte am Tag der griechischen Parlamentswahlen: "Wir wollen jetzt die Deutschen!" Das Sportblatt "Goal-News" schloss sich mit der doppeldeutigen Bemerkung an: "Bringt uns jetzt die Merkel. Ihr werdet Griechenland nie aus der EURO rausschmeißen." Dass dieses Vorhaben den Russen misslang, lag auch am Routinier und Kapitän der Griechen. Georgios Karagounis traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum Siegtor. "Wir hatten Seele und Herz, das, was unser Team auszeichnet. Wir haben Charakter gezeigt. Wir haben den Griechen überall auf der Welt Freude bereitet", sagte der 35-jährige "Spieler des Spiels".

Kapitän Karagounis vereint Freud und Leid

Wegen einer Gelben Karte, die er für eine angebliche Schwalbe im russischen Strafraum kassierte, muss Karagounis dem Viertelfinale zwar zusehen. Seine Zuversicht allerdings speist sich aus dem Glauben an seine Kollegen. Karagounis und Co. eint ein gemeinsamer Antrieb. "Wir haben uns gegen alle Widerstände durchgesetzt. Als wir Athen verlassen haben, haben wir gesagt: Wir werden alles geben. Jetzt, wo unsere Landsmänner nicht die beste Zeit haben, zaubert es ihnen ein Lächeln ins Gesicht."

Die Krise ist weitergereicht

Die Schweizer Zeitung "Der Sonntag" kommentierte ebenfalls hintersinnig: "Die Griechen bleiben in der 'Euro-Zone'", während der "Sonntags-Blick" süffisant feststellte: "Wenigstens im Fußball sind sie eine Bank. Dafür haben die Russen jetzt die Krise."

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