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Jan Böhmermann in der Leserkritik: "So muss Satire sein"


Jan Böhmermann polarisiert
"Sein Humor liegt im Koma"

MeinungVon t-online, Mth

31.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Kabarettist Jan Böhmermann am Rande der 59. Verleihung der Grimme-Preise 2023 im Stadttheater Marl: Der 42-Jährige polarisiert.Vergrößern des BildesKabarettist Jan Böhmermann am Rande der 59. Verleihung der Grimme-Preise 2023 im Stadttheater Marl: Der 42-Jährige polarisiert. (Quelle: IMAGO / Christoph Hardt)
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Jan Böhmermann teilt regelmäßig gegen andere aus. Was bei den einen t-online-Lesern gut ankommt, stößt bei den anderen auf massiven Groll.

"Keine Sorge, die Nazis mit Substanz wollen nach aktuellem Stand voraussichtlich nur auf kommunaler Ebene mit Nazis zusammenarbeiten", so der provokante Tweet von Jan Böhmermann, der sich auf das umstrittene Sommerinterview von Friedrich Merz bezieht.

In diesem schloss der CDU-Chef zumindest nicht explizit aus, dass seine Partei mit der AfD in Kommunen kooperieren könnte. Böhmermanns Wortwahl "Nazis mit Substanz" spielt auf Merz' Selbstbezeichnung an, die CDU sei eine "Alternative für Deutschland mit Substanz".

Dass Jan Böhmermann kein Blatt vor den Mund nimmt, gehört zu seinen Markenzeichen. Dafür wird er von vielen gefeiert; nicht umsonst läuft seine Show "ZDF Magazin Royale" seit Jahren erfolgreich im Zweiten. Doch nicht alle können mit dem Satiriker etwas anfangen, wie Zuschriften an t-online zeigen. Eine Auswahl:

"Er war mal gut"

"Der Böhmermann ist klasse", schreibt Gaby Weilinghaus, die den Tweet unterstützt. "Ja, ja, die Wahrheit tut weh", sagt sie zu denen, die in den Worten des 42-Jährigen einen Angriff auf Friedrich Merz und dessen Parteikollegen sehen.

Thomas Scheit hingegen meint: "Ganz ehrlich, der Humor Böhmermanns liegt im Koma. Er war mal gut, hat aber seit dem Schmähgedicht gegen Erdoğan komplett abgebaut. Schade eigentlich, ich hatte ihn mal gern gesehen."

"Böhmermanns Erfolg spricht für ihn"

Marc beobachtet Jan Böhmermanns Entwicklung vom Spartenprogramm-Gesicht zum Inhaber eines erfolgreichen Formats beim reichweitenstärksten Sender Deutschlands. "Böhmermanns Erfolg spricht für ihn", stellt der t-online-Leser fest und lobt: "Er hält regelmäßig der Gesellschaft und den Politikern den Spiegel vors Gesicht."

"Seine Satire ist brillant"

Franz Freund ist kein Fan des Komikers: "Während er selbst sein Stammpublikum hauptsächlich mit viel Klamauk und eitler Selbstinszenierung meistens monothematisch, oft quälend langweilig, mühsam bei der Stange hält, glänzt sein Neidopfer Dieter Nuhr zuverlässig immer mit einer Vielzahl von aktuellen Themen – mit meist sowohl tief- als auch zuweilen vordergründigem, sprachlich veredeltem Humor, als kleine Appetithäppchen serviert."

In den Augen des t-online-Lesers spielen die beiden nicht in derselben Liga: "Was bei Böhmermann hauptsächlich als lautstark vorgetragene, clowneske Marktschreierei mit Schenkelklopf-Animation vorgetragen wird, kommt bei Nuhr in einer Mischung aus Wortspiel, schmunzelnder Mehrdeutigkeit und gelegentlich hintergründigem Sarkasmus zu Gehör."

In Bezug auf den Tweet über Merz findet Reinhard Pfeuffer: "Wo Böhmermann recht hat, hat er recht." Auch allgemein hält er viel von dem Comedian: "Er ist einer der leider immer weniger werdenden klugen Köpfe in diesem Land. Ich mag seine Satire, sie ist brillant."

"Er liebt es zu provozieren"

Marita Kirchhoff sieht das anders: "Spätestens seit seinem Schmähgedicht über Erdoğan darf man doch Böhmermann nicht mehr ernst nehmen. Er liebt es zu provozieren, und das gelingt ihm immer wieder." Doch auch wenn er ihr nicht gefällt, aus dem Programm schmeißen sollte man ihn der t-online-Leserin zufolge nicht:

"Die einen regen sich über Dieter Nuhr auf und verlangen sogar die Absetzung seiner Sendung. Die anderen stören sich an Böhmermann und ähnlichen. Jeder hat aber seine Berechtigung im Fernsehen. Kein Zuschauer wird gezwungen, sich etwas anzuschauen, das er nicht mag."

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"Es fehlt ihm an Humor, Geist und Talent"

"Herrlich, er trifft den Nagel oft auf den Kopf", meint Sandra Gaupp. "'ZDF Magazin Royale' ist eine sehr gut recherchierte Sendung mit einer ordentlichen Menge an Satire. Man kann es natürlich auch nicht verstehen wollen." Die t-online-Leserin fand es zum Beispiel "zum Brüllen komisch", wie Jan Böhmermann Corona-Leugnern den Spiegel vorhielt.

Roman Wachter fällt über den Satiriker ein vernichtendes Urteil: "Er weiß selbst zu gut, dass er niemals der neue Harald Schmidt werden kann. Dazu fehlt es ihm an Humor, Geist und Talent. Ich würde diesen wandelnden Komplexhaufen nicht zu ernst nehmen und diese Aktionen als das ansehen, was sie sind: Kompensationen."

"Böhmermann trifft voll ins Schwarze"

"Schon allein die Tatsache, dass alle Empörtbürger regelmäßig auf die verbalen Barrikaden gehen, zeigt, dass Böhmermann voll ins Schwarze trifft", äußert André Hunger. "So muss Satire sein, mit einer ordentlichen Portion Zynismus. Sein Humor ist schon fast britisch."

Andrea Reinhardt hingegen findet den Humoristen nicht witzig: "Dieser Mann macht keine Satire. Er ist gefährlich und gießt in regelmäßigen Abständen Öl ins Feuer. Das macht er aber nicht um aufzuklären, sondern um seine Geilheit nach Aufmerksamkeit zu befriedigen."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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