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"Ich bin kein Aluhutträger": Das Statement von Michael Wendler im Wortlaut


"Ich bin kein Aluhutträger"
Das Statement von Michael Wendler im Wortlaut

Von t-online, rix

03.11.2020Lesedauer: 7 Min.
Michael Wendler: Der Schlagersänger äußert sich noch einmal auf Instagram.Vergrößern des BildesMichael Wendler: Der Schlagersänger äußert sich noch einmal auf Instagram. (Quelle: Eibner / imago images)
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Schlagersänger Michael Wendler hat sich nach seinem skurrilen Video Anfang Oktober nun auf Instagram zurückgemeldet. Er spricht über die anstehende US-Wahl, macht Werbepartnern einen Vorwurf und entschuldigt sich bei RTL.

Hallo ihr Lieben, ganz liebe Grüße aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten heute an einem besonderen Tag, denn heute finden die Präsidentschaftswahlen hier in den USA statt. Donald Trump gegen Joe Biden. Besonders Joe Biden musste in den letzten Tagen einiges Negatives über sich in der Presse lesen. Es geht um Korruption in der Biden-Familie und sogar um Kindesmissbrauch. Also wirklich harte Kost. Ich denke, dass sich das sicher auch im Wahlergebnis widerspiegeln wird.

"Die Euphorie ist groß"

Hier in Amerika gibt es auf jeden Fall eine wahnsinns euphorische Stimmung, eine Aufbruchstimmung sondergleichen, die Donald Trump zu verdanken ist. Der in vielen seiner Reden angekündigt hat, die Pandemie nach seinem Wahlsieg für beendet zu erklären. Hier auch in meinem Bundesstaat Florida gibt es weder Maskenzwang noch Lockdowns. Also, die Euphorie ist groß, da sich einiges bewegen wird. Wir warten jetzt erstmal ab, wie das Wahlergebnis letzten Endes ausgeht.

Wie ihr mitbekommen habt, habe ich mich einige Zeit nicht mehr auf meinem Telegram-Kanal gemeldet. Das lag zum einen daran, weil ich erstmal das große Ganze betrachten wollte. Sich manchmal zurückzuziehen, um sich das Ganze anzugucken, ist nicht schlecht. Zum anderen auch, weil ich natürlich bemerkt habe, dass das, was ich gepostet habe, nicht richtig wahrgenommen wurde. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich nahezu 110.000 Follower, aber wenn die Klickzahlen auf diesen Bericht nicht dementsprechend groß sind, dann muss man sich halt fragen: Warum ist das so? Und deswegen dachte ich mir, ziehe ich mich erstmal zurück und lasse euch die Zeit, euch erstmal einzulesen, worum es hier überhaupt geht. Mittlerweile haben die Klickzahlen bis auf 300.000 erhöht. Das ist wirklich Wahnsinn, drei Mal so viel wie Follower. Das ist für mich auf jeden Fall Grund genug, mich jetzt wieder zu melden.

"Ich bin kein Aluhutträger"

Es ist wirklich absurd, was ich teilweise in den deutschen Medien über mich lesen muss. Es wird darüber berichtet, dass ich ein Corona-Leugner sei, ein Verschwörungstheoretiker, ein Aluhutträger. Alles Begriffe, die ihr wahrscheinlich kennt von Menschen, die Maßnahmen der Regierung anzweifeln. Das alles trifft nicht zu. Ich bin überhaupt kein Verschwörungstheoretiker oder Corona-Leugner. Nein, ich kann euch hier und jetzt sagen: Das Coronavirus gibt es. Das gibt es auch schon viele viele Jahre. Das hat uns schon die ganze Zeit über begleitet. Ich werde es mit Sicherheit nicht leugnen. Das wäre auf jeden Fall falsch. Und das habe ich übrigens auch nie getan. Ihr könnt mich auf jeden Fall einen Corona-Realist nennen oder auch einen Pandemie-Maßnahmen-Skeptiker. Aber mit Sicherheit bin ich kein Aluhutträger oder Verschwörungstheoretiker.

"Laura ist ein eigenständiger Mensch"

Ich muss an dieser Stelle mal sagen, was ich äußerst schlimm empfand, ist, das, was meiner Frau Laura widerfahren ist, die ja wirklich mit mir als meiner Person und meiner Aussage nichts zu tun hat. Sie hat tatsächliche nahezu alle ihre Firmen verloren. Sie ist ja praktisch selbstständig als Influencerin und die Firmen haben sich nahezu alle von ihr distanziert. Das kann ich wirklich überhaupt nicht verstehen. Nur als Beispiel: Wenn der Ehemann eine Bank ausraubt, dann muss die Ehefrau doch auch nicht in den Knast. Das ist hier praktisch passiert. Ich kann die Firmen nicht verstehen, die sich von meiner Frau distanziert haben, nur weil sie glauben, dass sie ähnlich denkt wie ich. Ich muss hier ganz klar sagen, das tut Laura nicht. Laura ist ein eigeneständiger Mensch. Laura hat ihre eigene Meinung, die hat sie auch vertreten, übrigens auch in einem Post. Sie ist eine junge Frau, die völlig unpolitisch ist und zu den Maßnahmen der Regierung zu Corona keine große eigene Meinung hat. Das muss man doch eben auch akzeptieren. Es gibt nicht das eine oder das andere, sondern man muss doch auch Menschen akzeptieren, die sagen: "Mir ist das eigentlich egal." Wenn man bedenkt, dass sich Laura auch immer an Maßnahmen gehalten hat wie Maskenpflicht etc., finde ich das echt teilweise sehr unanständig, was man hier mit Laura gemacht hat.

Eine Firma – und die möchte ich besonders herausheben und auch loben – hat zu Laura gehalten. Das ist die Firma Smile Secret, die sich auch ganz klar in einer Stellungnahme dazu geäußert hat. Nämlich das worum es hier eigentlich geht, nämlich um Meinungsfreiheit. Die Meinungsfreiheit ist ja auch im Grundgesetz verankert. Jeder hat das Recht, seine Meinung zu sagen in Wort, Schrift und Bild. Und mehr habe ich übrigens nicht gemacht. Ich habe die Maßnahmen der Regierung zur Corona-Pandemie infrage gestellt. Und jeder von uns sollte das Recht haben, das zu tun, ohne dafür in irgendeiner Weise belangt oder bestraft zu werden. Und das gehört sich einfach nicht. Was Smile Secret hier macht, finde ich großartig. Eine Firma mit Rückgrat und Anstand, die genau das auch richtig analysiert hat. Laura hat nichts mit meinen Äußerungen zu tun, Laura ist ein eigenständiger Mensch. Das hat Laura nicht verdient, weil sie nichts getan hat. Großes Kompliment an Smile Secret und euer Team, dass ihr so viel Rückgrat und Stärke beweist, gerade jetzt in dieser Zeit, und Laura da auch weiterhin unterstützt.

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"Ich entschuldige mich in aller Form bei RTL"

Wichtiges Thema ist eigentlich auch noch folgendes: Ich habe mich zu den Medien geäußert und habe Gleichschaltung vorgeworfen. Ich muss das ein bisschen revidieren. Es gab in letzter Zeit einige Berichte, die mich sehr erfreut haben, es gab auch kritische Berichte zur Pandemie und zu den Corona-Maßnahmen – auch bei ARD, ZDF und WDR. Ich muss mich bei RTL hier an dieser Stelle entschuldigen. Ich habe RTL wahrscheinlich ziemlich Unrecht getan, indem ich auch RTL mit in dieses Boot gezogen habe. RTL war bislang der einzige Sender, der sich um ein Interview mit mir bemüht hat, um klarzustellen, warum ich so denke, wie ich denke. Das ist sehr lobenswert. Ich habe von meiner Seite her das unterbunden. RTL war sogar hier in Amerika vor meiner Haustür und hat sich bemüht, ich habe das abgelehnt. Das war eigentlich ein großer Fehler. Das tut mir leid an dieser Stelle. Und ich entschuldige mich in aller Form bei RTL. Ich möchte das auf jeden Fall zurücknehmen. Die Gleichschaltung, das war der falsche Ausdruck, und dafür möchte ich mich in aller Form entschuldigen.

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Es ist trotzdem alles unfassbar, was hier in Deutschland passiert. Es ist so gekommen, wie ich befürchtet habe: nämlich ein zweiter Lockdown. Für alle, die nicht richtig nachvollziehen können, warum ich denn als Juror bei DSDS ausgeschieden bin: Das ist genau der Grund. Ich habe sehr früh, vor einigen Wochen schon, als ich mit Verantwortlichen von RTL gesprochen habe, genau das befürchtet, dass sowas eintreten wird. Man hat das vehement verneint, dass ein zweiter Lockdown geschehen wird.

"Das war ein Fehler von mir"

Ich muss dazu sagen: Ich habe eine Erfahrung gemacht, die mich zutiefst bestürzt hat. Ich war nämlich schon Anfang des Jahres in Deutschland zu einer Fernsehproduktion – mit Laura zusammen. Das war "Let's Dance". Wir wurden wie Hunde auf die Straße geschmissen, weil von jetzt auf gleich ein Lockdown ausgerufen wurde, nämlich der erste, und die Hotels schließen mussten. Dieses Ereignis hat mich so tief zerstört. Dieses Gefühl könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Denn ich lebe ja nunmal nicht in Deutschland, sondern hier in Amerika. Wie ein Hund auf die Straße geschmissen zu werden… Ich stand auf einmal da und musste bei einem Freund unterkommen. Das hat mich sehr beunruhigt.

Die Entwicklung, die stattgefunden hat in der letzten Zeit, deutete ja daraufhin, dass es wieder in die Richtung geht. Ich hatte RTL schon früh informiert, dass ich bei DSDS aussteige, wenn ich das Gefühl habe, dass das wieder passiert. Man hat das verneint und es ist wieder passiert. Es kam zu Reiseverboten, es gab Hotelschließungen. Es gibt jetzt den zweiten Lockdown. Und das alles bestätigte nur, dass ich mit meiner Annahme richtig lag, denn nochmal: Ich habe kein Zuhause in Deutschland, ich lebe in den USA. Und für mich ist es natürlich dann als Musiker und und Medienmensch auch schwer, irgendwo unterzukommen, wenn Hotels auf einmal schließen. Das alles hat mich eben dazu bewogen, meine Teilnahme bei DSDS vorläufig dementsprechend einzustellen, in der Hoffnung, dass es dann bald irgendwie weitergeht. Das hat sich jetzt zerschlagen, denn RTL hat sich da ja leider früh positioniert. Vielleicht hätte man das ja verhindern können, indem man mit RTL spricht. Das habe ich leider verpasst. An dieser Stelle nochmal: Das war ein Fehler von mir.

"Angst ist immer ein schlechter Begleiter"

Aber nichtsdestotrotz hoffe ich natürlich, dass am Ende alles gut wird. Denn ist es nicht gut, dann ist es auch nicht das Ende. Das kann ich euch auf jeden Fall sagen. Ich habe auch das Gefühl, dass alles gut wird. Ich will euch da auch gar nicht in die Angst treiben und das wiederholen, was schon allein die Politiker mit uns machen. Denn Angst ist immer ein schlechter Begleiter, immer, und Hoffnung immer einer sehr sehr guter. Ich bin guter Hoffnung, dass am Ende alles gut wird. Also, wir schaffen das zusammen. Ich bin an eurer Seite. An dieser Stelle muss ich meinen Fans auch nochmal ganz eindeutig sagen, das, was in der Presse steht, stimmt nicht immer. Ich komme natürlich zurück nach Deutschland. Ich bin auch nicht auf der Flucht, sondern ich bin wieder – vielleicht auch noch dieses Jahr oder Anfang nächsten Jahres – zurück in Deutschland. So Gott will, wird es dann auch wieder Konzerte geben. Ich arbeite auf jeden Fall weiter und mache meine Musik für euch. Bis die Zeiten wieder etwas normaler werden, dann auch nur noch das.

Es wäre schlimm genug, wenn ich mich als Schlagersänger um Pandemie-Maßnahmen kümmern muss. Ich finde, jeder hat auch die Verpflichtung, Dinge auszusprechen, die ihm vielleicht nicht richtig vorkommen. Das habt ihr genauso gut wie ich. Also, macht es gut und bleibt anständig.

Verwendete Quellen
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