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Hersteller bestätigt | Tesla baut ein neues Billigauto


Hersteller bestätigt
Tesla baut ein neues Billigauto

Von Markus Abrahamczyk

16.02.2021Lesedauer: 3 Min.
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Neues Einstiegsmodell von Tesla: In China gefertigt, soll es weltweit angeboten werden.Vergrößern des Bildes
Neues Einstiegsmodell von Tesla: In China gefertigt, soll es weltweit angeboten werden. (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)

Top-Technik zu Top-Preisen: Tesla ist das iPhone unter den E-Autos. Ein neues Modell soll das ändern. Trotzdem zerlegt ein Branchenkenner nun das Unternehmen.

Es ist mal nicht die große Musk-Show, sondern ein Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua, in dem Teslas China-Chef Tom Zhu ein neues Basismodell ankündigen darf. Und einen Preis obendrein. Um die 25.000 US-Dollar (rund 20.500 Euro) soll es kosten.

Kleiner Dämpfer: Obwohl der neue Einstiegs-Tesla in der ganzen Welt verkauft werden soll, werden deutsche Kunden wohl einen höheren Preis bezahlen müssen. Denn Tesla ist ein Meister darin, seine Preise schönzurechnen.

Dennoch, gemessen an den übrigen Tesla-Preisen (ab rund 40.000 Euro für das Model 3), wird der Neue ein echtes Sonderangebot – und eine weitere Kampfansage an die Konkurrenz.

Das Auto wird in Shanghai vom Band laufen, wo der Hersteller vor einem Jahr eine neue Fabrik eröffnet hat. Es ist der erste Tesla, der nicht in den USA erdacht wurde.

Die niedrigeren Kosten in China und auch günstigere Batterien dürften den Dumping-Preis möglich machen.

Mit ihm würde Tesla auch eine Antwort auf den VW ID.3 im Angebot haben, der inzwischen schon zum Preis eines Golf zu haben ist.

Zum Auto selbst ist nicht viel bekannt. Als gesichert gilt, dass es ein Kompaktmodell mit Steilheck auf der Basis des Model 3 wird. Auch wann es auf den Markt kommen wird, ist noch unklar.

Die weniger schönen Tesla-Nachrichten

Derweil macht Tesla nicht nur mit seinen Autos oder Fabriken immer neue Schlagzeilen – und wird manchem Beobachter zunehmend unsympathisch.

Bewerber um einen Job in Grünheide beschweren sich, weil sie nicht einmal eine Antwort auf ihr Schreiben bekommen. In Brandenburg ist man sauer, weil Tesla die meisten Gebührenbescheide zu spät bezahlt. Und das sind vergleichsweise noch Kleinigkeiten.

Vor wenigen Tagen erst wurde bekannt, dass Tesla Bitcoins im Wert von 1,5 Milliarden Dollar gekauft hat. Befeuert durch Tweets von Elon Musk auf Twitter, stieg der Bitcoin-Wert daraufhin auf immer neue Rekordhochs – und damit auch der Wert des Tesla-Investments. Davon abgesehen gilt die Kryptowährung als gewaltiger Umweltschädling, weil sie Unmengen an Energie verschlingt. Wie passt das zum sauberen Tesla-Image?

Kritiker nimmt Tesla auseinander

Dass Tesla deutlich weniger sauber ist als sein Image, sagt Branchenkenner Stefan Randak schon seit Langem. Früh warnte er gegenüber t-online: Das Unternehmen poliere seine Ergebnisse durch Buchhaltungstricks auf, sei unprofitabel, stehe unter zunehmendem Konkurrenzdruck und die Tesla-Aktie sei extrem gehebelt. Wie sieht Randak heute den Höhenflug von Tesla und dessen Aktie?

Gewinn-Schlagzeilen bezögen sich immer nur auf das letzte Quartal – nicht aber auf Jahresergebnisse. "Hören wir solche Meldungen von anderen Fahrzeugherstellern? Wohl kaum, da sie seit Jahren positive Quartalsergebnisse liefern und es zur Normalität gehört", sagt Randak. "Den Höhenflug und den Hype um die Aktie – insbesondere seit November 2020 – halte ich persönlich für nicht gerechtfertigt." Die Faktenlage würde den Hype nach wie vor nicht rechtfertigen: "Von 2016 bis 2019 erwirtschaftete das Unternehmen Nettoverluste in Höhe von insgesamt fast 4,5 Milliarden US-Dollar. Erst das Jahr 2020 brachte ein 'erzeugtes' positives Nettoergebnis in Höhe von 721 Millionen US-Dollar."

Stefan Randak leitet den Bereich Automotive bei der Münchener Managementberatung Atreus. Er arbeitete unter anderem als General Manager für die Daimler AG und für weitere internationale Unternehmen der Autoindustrie. Zu seinen Fachgebieten zählen unter anderem Konnektivität und alternative Antriebe.

So weit der Blick auf die zurückliegenden Jahre. Aber was bringen die kommenden?

"Wer glaubt, dass sich zukünftig 500.000 Auslieferungen an Elektrofahrzeugen im Zweijahresschritt verdoppeln lassen, lässt wohl die Konkurrenz außer Acht", warnt Randak. Insbesondere im Hinblick auf die hohen Stückzahlen chinesischer Autobauer gibt er einen kritischen Ausblick: "Inwieweit sich die geplanten Fabriken von Tesla zukünftig wirklich noch auslasten lassen, wäre zu beweisen."

Zumal auch der vielbesungene Technologievorsprung durch die akribische Arbeit der Wettbewerber schwinde. "Der Reichweitenvorteil ist beinahe eingeholt. Was neueste Batterietechnologie betrifft, zeigen gerade die Chinesen, wo es lang gehen wird."

Offenbar gilt nicht nur für das nun angekündigte Einstiegsmodell: Die neuen Teslas kommen aus China.

Verwendete Quellen
  • Automobilwoche
  • Eigene Recherche
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