Tesla-Chef Elon Musk warnt vor Problemen

Gewinn und Absatz steigen so hoch wie noch nie, und Elon Musk winkt eine Erfolgsbeteiligung in HΓΆhe von 23 Milliarden Dollar. Trotzdem warnt der Tesla-Chef nun vor Problemen.
Zu Beginn des Jahres bricht Tesla einmal mehr seine eigenen Rekorde: Der Umsatz etwa ging im ersten Quartal um 81 Prozent nach oben, der Gewinn sogar um das Siebenfache. Also alles bestens? Nicht fΓΌr Elon Musk.
Die wichtigsten Kennzahlen im Γberblick
- Den Umsatz steigerte Tesla im ersten Quartal um 81 Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar β eine Milliarde mehr als Analysten laut Refinitiv-Daten im Schnitt erwartet hatten.
- Der Nettogewinn schnellte auf 3,3 Milliarden Dollar in die HΓΆhe. Im Vorjahreszeitraum hatten 438 Millionen zu Buche gestanden.
- Tesla lieferte dabei so viele Neuwagen aus wie noch nie. Insgesamt rollten in den ersten drei Monaten 310.000 Autos zu den Kunden β zwei Drittel mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres.
- Auch Elon Musk selbst profitiert: Der reichste Mann der Welt dΓΌrfte nach den guten Ergebnissen eine Erfolgsbeteiligung von 23 Milliarden Dollar erhalten. Musk bezieht kein Gehalt, sondern erhΓ€lt an verschiedene Leistungskriterien gekoppelte Erfolgsbeteiligungen.
Tesla warnt vor Problemen
Ungeachtet der starken Zahlen warnt Tesla vor anhaltenden Schwierigkeiten. Die weltweiten Lieferketten-Probleme dΓΌrften auch im restlichen Jahresverlauf andauern. Musk warnt, dass die Inflation bei der Versorgung mit Bauteilen unterschΓ€tzt werde β einige Zulieferer hΓ€tten die Preise um 20 bis 30 Prozent erhΓΆht.
Im vergangenen Vierteljahr litt Tesla aufgrund eines Covid-Lockdowns in China zusΓ€tzlich unter ProduktionsausfΓ€llen seiner Autofabrik in Shanghai. Der Betrieb dort sei inzwischen wieder angelaufen, doch die Situation mΓΌsse weiter genauestens beobachtet werden.
Zuletzt hatte Tesla die Preise fΓΌr seine Fahrzeuge krΓ€ftig erhΓΆht. Das kam bei Experten gut an: "Der Preisanstieg liegt schΓΆn ΓΌber der Kosten-Inflation", sagte Analyst Craig Irwin von Roth Capital.
Als Grund fΓΌr steigende Kosten und begrenzenden Faktor fΓΌr das Wachstum der E-MobilitΓ€t nennt Musk den rasanten Kostenanstieg fΓΌr Lithium. Er ermutigte andere Unternehmen, sich in diesem GeschΓ€ft zu engagieren, das aus seiner Sicht hohe Margen verspricht.
Nur Ferrari macht mehr Profit
Trotz dieser Belastungen verdient der Konzern immer besser. Nach Berechnungen von Branchenexperte Ferdinand DudenhΓΆffer ist Tesla mittlerweile der weltweit profitabelste Autobauer nach dem Luxus-Hersteller Ferrari.
Im ersten Quartal habe Musks Unternehmen eine Gewinnspanne von 19,2 Prozent erzielt β das sei die hΓΆchste Marge bei Autobauern, die mehr als 15.000 Fahrzeuge verkaufen. "Mit den neuen Werken in Austin und Berlin sowie der hohen ProfitabilitΓ€t dominiert Tesla den Automarkt von morgen", meint DudenhΓΆffer.
Ein lukratives GeschΓ€ft bleibt fΓΌr das Unternehmen auΓerdem der Handel mit Verschmutzungsrechten, die andere Autobauer benΓΆtigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern. Im Auftaktquartal setzte Tesla damit 679 Millionen Dollar um β mehr als doppelt so viel wie im vorherigen Vierteljahr.
Robotaxi soll 2024 kommen
FΓΌr die kommenden Monate stellt Musk "einige aufregende AnkΓΌndigungen" bezΓΌglich der Sicherung von Rohstoffen fΓΌr Batterien in Aussicht. AuΓerdem wolle Tesla bis 2024 ein Robotaxi ohne Lenkrad oder Pedal in Serie produzieren.
Praktisch alle groΓen Autobauer tΓΌfteln derzeit am automatisierten Fahren. Bis die Autos serienreif sind und ohne Fahrer auskommen, dΓΌrften nach Meinung von Experten aber noch mehrere Jahren vergehen.
- Nachrichtenagenturen Reuters, dpa-AFX