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In sieben EU-Ländern: Datenschützer wollen gegen Google vorgehen


Beschwerde in sieben EU-Ländern
So erschleicht sich Google Ihre Standortdaten

Von dpa, t-online, str

Aktualisiert am 27.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Google-Büro in London: Googles Betriebssystem Android finde sich auf etwa zwei Milliarden Smartphones weltweit.Vergrößern des BildesGoogle-Büro in London: Googles Betriebssystem Android finde sich auf etwa zwei Milliarden Smartphones weltweit. (Quelle: Toby Melville/Reuters-bilder)
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Google verfolgt und speichert die Standortdaten von Android-Nutzern. Die Smartphone-Besitzer können das Tracking zwar abschalten. Doch kaum jemand tut das. Denn: Es ist sehr kompliziert. Datenschützer wollen jetzt dagegen vorgehen und drohen Google europaweit mit Ärger.

Verbraucherschützer aus sieben europäischen Staaten wollen gegen möglichen Datenmissbrauch des Internetriesen Google vorgehen. Die Verbände aus Norwegen, den Niederlanden, Griechenland, Tschechien, Slowenien, Polen und Schweden wollen bei ihren jeweiligen Datenschutzbehörden Beschwerde wegen möglichen Datenmissbrauchs einlegen, teilte der europäische Verbraucherschutzverband (Beuc) mit. Der deutsche vzbv erwägt demnach eine Unterlassungsklage.

Googles Betriebssystem Android findet sich auf etwa zwei Milliarden Smartphones weltweit, die ihre Standortdaten teilweise mehrmals täglich an den US-Konzern übermitteln. Nach Ansicht der Verbraucherschützer verstößt Google dabei gegen EU-Recht. Der Vorwurf: Das Unternehmen mache es seinen Nutzern absichtlich schwer, das Tracking abzustellen. Die gesammelten Daten würden dann für vielfältige Zwecke genutzt, unter anderem für gezielte Werbung.

So bekommt Google die Einwilligung seiner Nutzer

Google nutze verschiedene Tricks, um sicherzustellen, dass Nutzer die Standort-Ortung angeschaltet ließen beziehungsweise nicht abschalteten.

So werde der Nutzer bereits beim Einrichten des Handys dazu gedrängt, der Standortabfrage zuzustimmen. Auch später erinnern ihn verschiedene Apps immer wieder daran, die Standort-Funktion zu aktivieren. Außerdem bündelt Google verschiedene Dienste und macht ihre Nutzung von der Standortfreigabe abhängig. Wer zum Beispiel den Google Assistant nutzen will, muss dem zustimmen.

Wer hingegen wichtige Voreinstellungen im Google-Konto ändern will, um seine Privatsphäre zu schützen, muss oft suchen. Google verstecke sie absichtlich, glauben die Verbraucherschutzverbände. Denn: Jeder zusätzliche Klick frustriert die Nutzer und bringt sie dazu, aufzugeben und das Datensammeln einfach hinzunehmen.

Außerdem werde der Nutzer nur unzureichend über seine Optionen aufgeklärt. Die Informationen darüber, welche Daten gesammelt werden und wie sie genutzt werden, seien ebenfalls irreführend und nicht ausreichend, finden die Kritiker.

All diese manipulativen Methoden sind nach Ansicht der Datenschützer unzulässig. Die Verbraucherschützer argumentieren, dass das US-Unternehmen damit gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstoße. Das EU-Recht setzt nämlich die freiwillige und informierte Zustimmung der Nutzer zur Erfassung und Verarbeitung der Daten voraus. Unter den gegebenen Umständen könne davon aber keine Rede sein, meinen die Kritiker. Folglich habe Google keinen ausreichenden rechtlichen Grund, die Standortdaten zu verwenden.

"Standorte können viel über Menschen enthüllen, religiöse Überzeugungen, politische Überzeugungen, den Gesundheitszustand und die sexuelle Orientierung", warnen die Verbraucherschützer in einer Mitteilung.


Gemeinsam wollen die Verbraucherschutzverbände den Internetriesen Google zwingen, das Tracking von Android-Nutzern einzuschränken. Dabei hoffen sie auf die Unterstützung der zuständigen Aufsichtsbehörden, bei denen sie zunächst ihre Beschwerde einreichen müssen. Die Datenschutzbehörden können Google schließlich unter Androhung von hohen Strafen auffordern, seine Einstellungen zu überarbeiten und das Nutzertracking einzuschränken.


"Googles Datenhunger ist offenkundig, aber das Ausmaß, mit dem es seine Nutzer in die Irre führt, um jede Bewegung mitzuverfolgen und zu Geld zu machen, ist atemberaubend", sagte Beuc-Generaldirektorin Monique Goyens.

Verwendete Quellen
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