t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitErnährung

WHO-Studie: Jährlich 420.000 Tote durch verseuchte Lebensmittel


Vor allem Kinder unter Opfern
420.000 Menschen sterben jährlich durch Lebensmittelvergiftungen

Von dpa
Aktualisiert am 04.12.2015Lesedauer: 2 Min.
Kann laut einer Studie der WHO im schlimmsten Fall tödlich sein: rohes Fleisch.Vergrößern des BildesKann laut einer Studie der WHO im schlimmsten Fall tödlich sein: rohes Fleisch. (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Lebensmittel können töten. Vor allem Kinder fallen Infektionen und Vergiftungen durch kontaminierte Nahrung zum Opfer. Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert angesichts von jährlich 420.000 Toten weltweit mehr Einsatz für Nahrungsmittelsicherheit.

Unter den Opfern sind laut einer nun vorgelegten WHO-Langzeitstudie mehr als 125.000 noch junge Kinder. Ein Drittel der Todesfälle betreffe Mädchen und Jungen unter fünf Jahren. Bis zu 600 Millionen Menschen erkranken laut WHO im Jahr durch Nahrung, die etwa mit Chemikalien, Bakterien oder Parasiten belastet ist.

Am häufigsten würden Menschen in Afrika und in Südostasien unter Lebensmittelinfektionen und -vergiftungen leiden: In Afrika sind mehr als 91 Millionen Krankheits- und 137.000 Todesfälle jährlich bekannt, in Südostasien gar 150 Millionen Krankheits- und 175.000 Todesfälle.

5000 Tote in Europa

In Europa erkranken laut der Studie weltweit die wenigsten Menschen an vergifteten Lebensmitteln: 23 Millionen Krankheitsfälle sind bekannt - 5000 Menschen sterben.

Konkrete Zahlen für Deutschland gehen aus dem Bericht nicht hervor. Allerdings hatte das Robert-Koch-Institut anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April 2015 im Zuammenhang mit vergifteten Lebensmitteln von 53 Todesfällen in Deutschland im Jahr 2011 geschrieben.

Insgesamt gebe es in Deutschland nach Angaben des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) jährlich 200.000 gemeldete Erkrankungsfälle, die wahrscheinlich durch Lebensmittel übertragen wurden. Salmonellen gehören demnach in der Bundesrepublik zu den wichtigsten Erregern.

Symptome: Erbrechen, Durchfall, Halluzinationen

Symptome für Lebensmittelinfektionen sind Erbrechen, Durchfälle, Krämpfe sowie Fieber. Bei Vergiftungen, die auch durch Pilze oder bestimmte Fischarten ausgelöst werden können, sind diese Symptome besonders stark, und es kommen oft noch Halluzinationen hinzu.

Die gravierendsten Probleme gibt es den WHO-Angaben zufolge mit Durchfall infolge verseuchter Nahrung. Daran würden jährlich 550.000 Millionen Menschen erkranken, 230.000 von ihnen würden sterben.

Warnung vor rohem Fleisch und ungekochten Eiern

Hauptursache sei der Verzehr von rohen oder nicht genügend gekochten Lebensmitteln wie Fleisch, Eier, Gemüse oder Milchprodukten, die mit Noroviren, Campylobacter, Salmonellen oder Kolibakterien belastet sind.

Auch Nahrungsmittel, die mit Erregern von Hepatitis A, Typhus, Schimmelpilzen oder Bandwürmern verseucht sind, würden Hunderttausenden von Menschen schwere gesundheitliche Probleme bereiten, warnt die Studie.

"Brauchen zielgerichtete Aktionen"

WHO-Generaldirektorin Margaret Chan rief bei der Vorstellung der ersten globalen Langzeitstudie (2007 bis 2015) der UN-Sonderorganisation über lebensmittelbedingte Erkrankungen alle Staaten zu mehr Einsatz für Nahrungsmittelsicherheit auf.

"Die Erkenntnisse darüber, welche konkreten Erreger in Lebensmitteln in welchen Regionen der Welt die größten Probleme bereiten, sollten zu zielgerichteten Aktionen der Öffentlichkeit, von Regierungen sowie der Ernährungswirtschaft führen", sagte Chan.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website