Superfood-Smoothies mit Chia, Matcha, Spirulina und Co – die gesunden Vitaminbomben für Zwischendurch. Sollte man denken! Wir erklären Ihnen, warum die Fruchtgetränke gar nicht so super sind.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt den täglichen Verzehr von 600 Gramm Obst und Gemüse. Stress und Zeitdruck im Alltag lassen eine ausgewogene Ernährung aber nicht immer zu und so sind vermeintliche Vitaminbomben wie Smoothies sehr beliebt geworden.
Als Superfood werden Lebensmittel bezeichnet, die einen hohen Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen haben. Außerdem enthalten pflanzliche Nahrungsmittel wie Beeren, Körner oder Blätter viele Enzyme sowie Vital- und Nährstoffe.
Zu den sogenannten Superfoods gehören zum Beispiel Açai, Chia-Samen, Goji-Beeren, Maqui, Kokos, Granatapfelkerne, Papaya, Avocado, Brennessel, Hanf, Spirulina-Algen, Kurkuma, Matcha, Guarana, Camu Camu, Gerstengras, Brokkolisprossen, Cordyceps-Pilze oder Moringa.
Superfood-Smoothies im Test
Die Verbraucherzentrale Hessen kommt nach einem Marktcheck zu dem Ergebnis, dass die im Handel erhältlichen Superfood-Smoothies oftmals nicht das halten, was sie versprechen. Untersucht wurden die Smoothies auf die tatsächlich enthaltenen Superfood-Zutaten. Herausgekommen ist, dass Chia, Goji, Spirulina und Co oftmals nur in verschwindend geringen Mengen enthalten sind.
Wie viel Superfood steckt wirklich drin?
Den Herstellern kommt die Beliebtheit der Superfoods zugute und so werden diese auf den Verpackungen groß angepriesen. Aber: Laut der Verbraucherzentrale Hessen seien trendige Superfoods ein typisches Beispiel für Alibi-Zutaten und damit ein großes Ärgernis für Konsumenten. Zu dem Schluss kommt die Verbraucherzentrale nach 25 getesteten Superfood-Smoothies. Sie würden als Konsument hinters Licht geführt, denn oftmals seien Säfte oder Bananenmark die Hauptzutaten, heißt es.
Matcha, Brennessel, Brokkoli und weitere "Super-Lebensmittel“ werden hinzugegeben, um beispielsweise die grüne Färbung eines Smoothies zu erzeugen und um die Produkte als Superfood-Smoothies verkaufen zu können. Das widerspricht den Erwartungen der Käufer, denn laut Verbraucherschützer erwarten 46 Prozent der Konsumenten einen gesundheitlichen Nutzen von den sogenannten Superfoods. Bei den geringen Mengen, die tatsächlich in den Mixgetränken enthalten sind, können Sie aber keine "Super-Wirkung“ erwarten.
Abzocke aus dem Fläschchen
Wenn Sie einen Superfood-Smoothie mit Spirulina und Matcha in der Hand halten, sollten Sie genau auf die Inhaltsangabe schauen. Wenn dort steht, dass beide Superfoods mit 0,1 Prozent enthalten sind und Sie dann einen Blick auf den Preis werfen, drängt sich die Frage auf, warum die Mixgetränke so teuer sind.
200 Milliliter können bis zu fünf Euro kosten. Im Vergleich zahlen Sie für ein Kilogramm Obst oder Gemüse im Durchschnitt nicht mehr als zwei Euro. Ein Superfood-Smoothie kostet laut Verbraucherzentrale zudem bis zu 40 Prozent mehr als andere Gesundheitsdrinks ohne Superfoods. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist also nicht "super“.
Selber mixen statt kaufen
Mixen Sie Ihre Smoothies lieber selber. (Quelle: Wavebreakmedia Ltd/Thinkstock by Getty-Images)
Sie sollten ganz genau hinschauen, bevor Sie das nächste Mal einen sogenannten Superfood-Smoothie in den Einkaufswagen packen. Wenn bei einem Blick auf die Zutatenliste klar wird, dass angepriesene Superfoods nur in sehr geringen Mengen enthalten sind, dann stellen Sie das Mixgetränk besser wieder in das Kühlregal. Kaufen Sie lieber Ihr Lieblingsobst und einige Superfoods und mixen Sie sich zu Hause selbst einen leckeren Smoothie. So können Sie sich sicher sein, dass auch das drin ist, was drin sein sollte.