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Zeckenbisse: Zahl der FSME-Erkrankungen erreicht neuen Höchstwert


Krankheit durch Zeckenbisse
Zahl der FSME-Erkrankungen erreicht neuen Höchstwert

Von dpa
Aktualisiert am 03.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Zeckenbisse: Als Folge der klimatischen Veränderungen suchen bestimmte Zeckenarten nun auch bereits früher nach Wirten, die sie stechen können.Vergrößern des BildesZeckenbisse: Als Folge der klimatischen Veränderungen suchen bestimmte Zeckenarten nun auch bereits früher nach Wirten, die sie stechen können. (Quelle: dpa-bilder)
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Im Bundesland Baden-Württemberg zeichnet sich ein auffälliger Trend ab: Die Krankheit FSME ist auf dem Vormarsch. Was sind die Gründe? Und wie können sich Personen schützen?

Der Klimawandel und die Folgen der Corona-Pandemie haben die Zahl der FSME-Erkrankungen in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr auf eine Rekordhöhe schnellen lassen. Im Jahr 2020 wurden aus 38 von 44 Kreisen in Baden-Württemberg insgesamt 350 Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis an das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg (LGA) übermittelt.

Das seien mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr 2019 mit 171 Fällen und der höchste Wert seit 2001, teilt das Gesundheitsministerium weiter mit. Die Krankheit wird durch Zeckenbisse übertragen und kann unter anderem mit einer Hirnhautentzündung einhergehen.

Baden-Württemberg als FSME-Risikogebiet

Abgesehen vom Stadtkreis Heilbronn wird das gesamte Bundesland vom Robert Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Die meisten FSME-Fälle wurden im vergangenen Jahr in den Landkreisen Freudenstadt (28) und Ravensburg (23) sowie im Ortenaukreis (27) registriert. Keine Erkrankungen wurden dagegen in Heilbronn, in den Landkreisen Schwäbisch Hall, Neckar-Odenwald und Rhein-Neckar sowie in Heidelberg bekannt.

Auch bundesweit erreichte die Zahl der Erkrankungen nach Angaben der Stuttgarter Universität Hohenheim einen Höchstwert. Laut RKI schwankt die jährliche FSME-Fallzahl seit 2001 aber auch stark.

Gründe für den Anstieg

"Als Ursache für diesen dramatischen Trend können wir zum einen Corona mitverantwortlich machen", sagt Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (München). Denn die dem RKI gemeldeten Zahlen der FSME-Fälle hingen unter anderem auch vom Freizeitverhalten der Menschen ab. Menschen hielten sich in ihrer Freizeit häufiger im Freien auf, so steige das Risiko.

Allerdings suchten als Folge der klimatischen Veränderungen bestimmte Zeckenarten nun auch bereits früher nach Wirten, die sie stechen könnten, sagt Dobler. Damit steige das Risiko für Menschen, früher im Jahr an Erregern zu erkranken, die durch Zecken übertragen würden, warnt der Leiter der Abteilung für Virologie und Rickettsiologie.

Nicht mehr nur eine Zeckenart gilt als Überträger

Die meisten FSME-Infizierten bleiben zwar beschwerdefrei. Aber in schweren Fällen kann diese Viruserkrankung zu einer Gehirnentzündung führen und das Rückenmark beschädigen. Bis vor wenigen Jahren galt vor allem der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) als Übeltäter.

"Aber es ist nicht mehr nur der Gemeine Holzbock, der FSME übertragen kann", teilt die Hochschule mit. Inzwischen wurde das FSME-Virus nach Angaben des RKI auch in Auwaldzecken nachgewiesen. Forscher beobachten beide. Weitere Zahlen zu den Erkrankungen und neuen Entwicklungen wollen Experten unter anderem aus Hohenheim am 10. März veröffentlichen.

Impfung wird empfohlen

Die Erkrankung ist von wenigen Landkreisen abgesehen vor allem in Süddeutschland bis hinein nach Hessen, Thüringen und Sachsen verbreitet. Eine Impfung wird Menschen empfohlen, die sich in der Natur aufhalten und ein Risiko für Zeckenstiche haben.

Sie sollte frühzeitig vor dem Sommer beginnen, weil zwischen den insgesamt drei Impfterminen genügend Zeit verstreichen muss. In Risikogebieten wie Baden-Württemberg und Bayern werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen. Für die Behandlung der FSME gibt es dagegen keine Medikamente.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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