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Hämangiom der Haut – was das ist und wie es behandelt wird


Ungefährliches Blutschwämmchen
Hämangiom der Haut – was das ist und wie es behandelt wird


12.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Hämangiom am RückenVergrößern des Bildes
Ein Hämangiom ist bei heller Haut als roter Fleck erkennbar, bei dunkler Haut kann es violett erscheinen. (Quelle: Andrey Maximenko/getty-images-bilder)

Ein Hämangiom der Haut ist nicht bösartig. Wann es dennoch sinnvoll sein kann, das sogenannte Blutschwämmchen zu entfernen, und wie die Behandlung abläuft.

Ein Hämangiom (Blutschwämmchen) ist ein harmloser Tumor, der aus Blutgefäßen besteht. Er kann in allen Körperregionen auftreten, auch in inneren Organen wie der Leber. Ein äußerlich sichtbares Hämangiom kann sich in der obersten Schicht der Haut, aber auch in tieferen Hautschichten oder unter der Haut befinden. Umgangssprachlich werden die roten bis violetten Hautflecken mitunter als "Erdbeerflecken" bezeichnet.

Wie genau ein Hämangiom der Haut aussieht und sich entwickelt, hängt vor allem davon ab, wer betroffen ist. Ein Blutschwämmchen bei einem Baby oder Kind unterscheidet sich in seinem Aussehen und Verlauf in der Regel erheblich von einem Hämangiom beim Erwachsenen:

  • Bei Säuglingen und Kindern tritt ein Hämangiom der Haut oft einzeln und bereits wenige Wochen nach der Geburt in Erscheinung. Betroffen sind meist der Kopf oder der Hals, häufig auch der Rumpf, seltener die Arme, Beine oder Schleimhäute. Es wächst rasch und erreicht einen Durchmesser von einigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern, anschließend schrumpft es wieder.
  • Bei Erwachsenen bilden sich meist viele kleine und punktförmige Blutschwämmchen an Rumpf, Armen und/oder Beinen, die für gewöhnlich nicht wieder verschwinden.

Wer ein Hämangiom bei sich oder dem Kind entdeckt und nicht weiß, was es damit auf sich hat, gerät womöglich erst einmal in Sorge. Die Blutschwämmchen sind jedoch nicht bösartig und verursachen nur selten Probleme.

Warum bekommt man plötzlich Blutschwämmchen?

Ein Hämangiom ist Folge einer gutartigen Wucherung von Blutgefäßen. Das Innere der Gefäße ist mit einer dünnen Schicht aus sogenannten Endothel-Zellen ausgekleidet. Ein Hämangiom entsteht, wenn sich diese Zellen schnell vermehren und neue Blutgefäße bilden.

Warum und wie genau es zu der plötzlichen Vermehrung kommt, ist nicht ganz klar. Im Kindesalter spielt möglicherweise ein Ungleichgewicht bestimmter Proteine eine Rolle, die das Wachstum der Endothelzellen steuern.

Gut zu wissen: Mädchen sind drei- bis fünfmal häufiger von Hämangiomen betroffen als Jungen.

Kann ein Hämangiom bösartig sein?

Ein Hämangiom ist nicht bösartig. Anders als ein Krebstumor wuchert es nicht zerstörerisch in umliegendes Gewebe ein und bildet auch keine Absiedlungen, die andere Organe befallen. Trotzdem ist es ratsam, plötzlich auftretende rote oder violette Hautflecke – und andere Hautveränderungen unklarer Ursache – dermatologisch abklären zu lassen.

Denn nur eine Hautärztin oder ein Hautarzt kann sicher beurteilen, ob es sich dabei tatsächlich um ein harmloses Blutschwämmchen handelt oder um eine andere Art von Hautkrankheit, die eine zeitnahe, gezielte Therapie erfordert.

Zudem kann in gewissen Fällen auch bei einem Hämangiom eine Behandlung nötig oder sinnvoll sein, insbesondere im Kindesalter.

Wann ist ein Hämangiom gefährlich?

Gefährlich ist ein Hämangiom der Haut so gut wie nie. Wenn es ungünstig liegt und eine gewisse Größe erreicht, kann es aber Probleme verursachen. Das kommt vor allem bei Babys und Kindern vor, und zwar bei etwa 10 bis 15 von 100 Betroffenen im Kindesalter.

So kann ein Hämangiom am Augenlid die Sicht stören, was unter Umständen sogar langfristige Sehstörungen nach sich zieht. Ein Hämangiom im Bereich der Lippen kann beim Essen und Trinken im Weg sein oder zu einer Fehlstellung der Zähne führen. Wenn ein Hämangiom an der Nase oder am Kehlkopf wächst, bekommt das Kind möglicherweise Schwierigkeiten beim Atmen.

Sind Körperregionen betroffen, die viel Reibung ausgesetzt sind und häufig mit Körperausscheidungen in Kontakt kommen, kann sich das Hämangiom zu einem Geschwür entwickeln. Dann drohen Schmerzen, Blutungen, Infektionen und Entzündungen. Dieses Risiko besteht vor allem in der Analregion, an den Geschlechtsorganen, in den Achselhöhlen und im Bereich des Mundes.

Wie wird ein Hämangiom der Haut behandelt?

Wenn ein Hämangiom der Haut nicht stört oder Beschwerden verursacht, muss es nicht behandelt werden. Bei Kindern verschwinden Hämangiome meist von selbst wieder, was in der Regel bis zum fünften Lebensjahr geschieht.

Bereitet ein Blutschwämmchen Beschwerden, kann die Ärztin oder der Arzt hingegen eine Behandlung empfehlen. Im Kindesalter kommt dazu üblicherweise ein Medikament mit dem Wirkstoff Propranolol zum Einsatz, welcher den Blutdruck senkt. Das Kind nimmt das Medikament über ein halbes Jahr lang zweimal täglich als Saft ein. Zeigt die Therapie die erwünschte Wirkung, wird das Hämangiom nicht größer und bildet sich rascher zurück.

Wenn nicht, gibt es noch andere Maßnahmen, um es zu beseitigen, etwa eine Laserbehandlung. Diese eignet sich auch für Erwachsene. Weitere Möglichkeiten, um ein Hämangiom im Erwachsenenalter zu entfernen, sind ein kleiner chirurgischer Eingriff oder eine Kältetherapie (Kryotherapie).

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 11.1.2024)
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