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Blutschwämmchen – was Hausmittel taugen


Apfelessig, Honig, Rizinusöl
Blutschwämmchen – was Hausmittel taugen


Aktualisiert am 02.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Töpfchen mit HonigVergrößern des Bildes
Hausmittel wie Honig sollen bei Blutschwämmchen angeblich helfen. (Quelle: Liliia Bila/getty-images-bilder)

Blutschwämmchen lassen sich unter anderem chirurgisch entfernen. Wer das nicht möchte, fragt sich womöglich: Gibt es auch wirksame Hausmittel?

Wenn auf einmal rote Pünktchen in der Haut erscheinen, besteht oftmals kein Grund zur Sorge: Viele Erwachsene bekommen im mittleren oder höheren Lebensalter Blutschwämmchen, fachsprachlich Hämangiome genannt. Diese sind harmlos, verursachen nur selten Beschwerden und erfordern somit meist keine Behandlung.

Mitunter stören sich die Betroffenen jedoch am Anblick der kleinen gutartigen Tumoren, die auch als Kirschangiome oder Rubinflecken bezeichnet werden. Und bei Kindern, die häufig großflächige Hämangiome entwickeln, sind je nach Lage ernste gesundheitliche Folgen möglich: Beispielsweise können Blutschwämmchen am Augenlid die Sicht beeinträchtigen und auf Dauer zu Sehstörungen führen.

In diesen Fällen ist es sinnvoll beziehungsweise notwendig, Blutschwämmchen gezielt zu behandeln. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Erwachsene können Blutschwämmchen etwa durch einen kleinen chirurgischen Eingriff, eine Kältetherapie (Kryotherapie) oder eine Laserbehandlung entfernen lassen. Bei Kindern findet meist eine medikamentöse Behandlung statt.

Können auch Hausmittel gegen Blutschwämmchen helfen?

Wer sich die ärztlich empfohlene Behandlung ersparen möchte und im Internet nach Tipps gegen Blutschwämmchen sucht, wird rasch fündig: Ratgeberseiten empfehlen unter anderem Honig, Apfelessig, Tinkturen aus verschiedenen Pflanzenextrakten oder Rizinusöl als Hausmittel gegen Blutschwämmchen.

Abhilfe schaffen diese jedoch nicht – das ist jedenfalls nicht zu erwarten: Zum einen ist unklar, wie genau diese Hausmittel die gewucherten Blutgefäße, aus denen ein Blutschwämmchen besteht, beseitigen sollen. Zum anderen wurde bislang keines der aufgezählten Mittel in wissenschaftlichen Untersuchungen erprobt. Somit gibt es nicht einmal Anhaltspunkte für eine mögliche Wirkungsweise – geschweige denn Beweise für eine tatsächliche Wirksamkeit.

Das heißt: Von Hausmitteln ist bei Blutschwämmchen generell abzuraten. Bei Kindern bilden sich diese ohnehin für gewöhnlich von selbst wieder zurück. In der Regel verschwinden die auch Erdbeerflecken genannten kindlichen Hämangiome bis zum Schulalter.

Blutschwämmchen selbst behandeln – schaden Hausmittel?

Es bei kleinen Blutschwämmchen erst einmal mit Hausmitteln zu probieren, ist im Hinblick auf deren zu erwartende Unwirksamkeit nicht sinnvoll, aber auch nicht unbedingt gefährlich. In gewissen Fällen kann eine Behandlung mit Hausmitteln jedoch durchaus schaden: Insbesondere Apfelessig und Rizinusöl können die Haut reizen und allergische Reaktionen auslösen.

Kommen Hausmittel bei einem Kind zum Einsatz, dessen Hämangiom Beschwerden hervorruft und daher gezielt behandelt werden muss, drohen noch andere ernste Folgen. Denn da die Hausmittel das Blutschwämmchen nicht beseitigen werden, bleiben auch die damit verbundenen Beeinträchtigungen bestehen.

Stört ein Hämangiom am Augenlid die Sicht, kann es unter Umständen zu langfristigen Sehstörungen kommen. Ein Hämangiom im Bereich der Lippen kann beim Essen und Trinken im Weg sein oder zu einer Fehlstellung der Zähne führen. Wenn ein Hämangiom an der Nase oder am Kehlkopf wächst, bekommt das Kind möglicherweise Schwierigkeiten beim Atmen.

Sind Körperregionen betroffen, die viel Reibung ausgesetzt sind und häufig mit Körperausscheidungen in Kontakt kommen, kann sich das Hämangiom zu einem Geschwür entwickeln. Dann ist mit Schmerzen, Blutungen, Infektionen und Entzündungen zu rechnen.

Blutschwämmchen – was tun?

Rote bis violette Pünktchen oder Flecke sind – wie andere Hautveränderungen unklarer Ursache –ein Fall für die Hautärztin oder den Hautarzt. Zwar sind Hämangiome meist ungefährlich, allerdings kann nur eine Dermatologin oder ein Dermatologe mit Gewissheit beurteilen, ob es sich tatsächlich um harmlose Blutschwämmchen handelt. Eventuell steckt hinter den roten Flecken auch eine andere Erkrankung, die eine gezielte und zeitnahe Behandlung erfordert.

Gut zu wissen: Rote Pünktchen in der Haut können auch Petechien sein. Das sind kleine, höchstens stecknadelkopfgroße Einblutungen in Haut oder Schleimhäuten. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel Petechien können viele Ursachen haben.

Keinesfalls sollten Betroffene versuchen, die Blutschwämmchen selbst zu entfernen. Solch ein Eingriff bringt, wenn er ohne medizinische Fachkenntnisse durchgeführt wird, höchstwahrscheinlich nicht den gewünschten Erfolg. Stattdessen entsteht eine unschöne Wunde, die sich entzünden kann, was ernste Folgen haben kann. Später kann eine Narbe zurückbleiben, die womöglich auffälliger ist und als störender empfunden wird als das Blutschwämmchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 23.1.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 23.1.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 23.1.2024)
  • "Hämangiom (Blutschwämmchen)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 18.10.2023)
  • Hafiza, A., et al.: "Cherry Hemangioma". StatPearls, Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (Stand: 3.4.2023)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie: "Infantile Hämangiome im Säuglings- und Kleinkindesalter" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 006-100 (Stand: 31.10.2020)
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