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Ramsay-Hunt-Syndrom: Mögliche Folge einer Gürtelrose | Symptome und Ursachen


Justin Bieber war betroffen
Wie sich das Ramsay-Hunt-Syndrom bemerkbar macht


14.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Justin Bieber leidet nach eigenen Angaben am Ramsay-Hunt-Syndrom.Vergrößern des Bildes
Seltene Krankheit: Sänger Justin Bieber leidet nach eigenen Angaben am Ramsay-Hunt-Syndrom. (Quelle: Evan Agostini/Invision via AP/dpa./dpa)

Selten, aber nicht ungefährlich: Das Ramsay-Hunt-Syndrom kann als Folge einer Gürtelrose auftauchen. Welche Anzeichen typisch sind und was dagegen hilft.

Es gibt eine lange Liste seltener Krankheiten, von denen die meisten Menschen noch nie etwas gehört haben. Auch das sogenannte Ramsay-Hunt-Syndrom zählte lange dazu – bis der kanadische Sänger Justin Bieber vor zwei Jahren seine Erkrankung öffentlich machte. Er erklärte in einem Video an seine Fans, dass er unter einer gelähmten rechten Gesichtshälfte leide. Auf dieser Seite könne er weder lächeln noch das Auge schließen. Auch der rechte Nasenflügel bewege sich nicht.

Mittlerweile hat sich Bieber vollständig erholt – dank Medikamenten, die gegen die Virusinfektion helfen. Welche das sind und wie die Krankheit zustande kommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Ramsay-Hunt-Syndrom: Gürtelrose als Risikofaktor

Wie Justin Bieber trifft das Syndrom noch weitere Menschen. Wie häufig es vorkommt, ist laut Orphanet, einer Datenbank für seltene Krankheiten, allerdings nicht bekannt. Fest steht aber: Das Ramsay-Hunt-Syndrom ist eine Sonderform der Gürtelrose und wird durch ein Virus ausgelöst, das in vielen Menschen schlummert. Es kann auch ansonsten gesunde und junge Menschen infizieren.

Gesichtslähmungen und Ausschlag als typische Symptome

Charakteristisch für die Erkrankung ist eine einseitige Gesichtslähmung (Fazialisparese), bei der die Patienten das Auge auf der jeweiligen Seite nicht mehr schließen und auch die Lippe auf dieser Seite nicht mehr kontrollieren können. Durch diese Schwächung fällt es ihnen häufig schwer, zu sprechen, zu essen oder zu trinken.

Hinzu kommt ein schmerzhafter, bläschenartiger Ausschlag im oder am Ohr auf der gelähmten Seite. In seltenen Fällen kann der Ausschlag aber auch ausbleiben. Außerdem leiden viele Betroffene des Ramsay-Hunt-Syndroms an Begleitsymptomen wie:

  • starken Ohrenschmerzen,
  • Tinnitus / Ohrgeräuschen,
  • Schwindel,
  • trockenem Mund,
  • trockenen Augen,
  • Übelkeit und Erbrechen.

Woher stammt der Name?

Benannt ist das Syndrom nach dem amerikanischen Neurologen James Ramsay Hunt, der sie im Jahr 1907 erstmals beschrieb.

Seltene Krankheit: Was zu den Ursachen bekannt ist

Ursache des seltenen Syndroms ist das Varizella-Zoster-Virus (VZV). Dieses Virus ist bekannt als Auslöser von Windpocken, einer Krankheit, die die meisten Menschen bereits in ihrer Kindheit durchmachen. Doch auch nach der überstandenen Krankheit bleibt das Virus im Körper zurück und kann nach vielen Jahren aktiv werden.

Kommt es zu einem Ausbruch, bezeichnen Mediziner die Erkrankung als Gürtelrose oder Herpes zoster. Dabei bildet sich ein schmerzhafter Ausschlag mit Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Gürtelrosen treten vor allem bei Erwachsenen auf, bei Kindern nur sehr selten.

Bei seltenen Komplikationen einer Gürtelrose-Infektion, wie bei Justin Bieber, kann das Ramsay-Hunt-Syndrom die Folge sein. Hierbei wird der Gesichtsnerv (Nervus facialis) angegriffen, der in der Nähe der Ohren verläuft. Meist führt die Krankheit zur Lähmung einer Gesichtshälfte.

Behandlung erfolgt mit Virushemmern

Auch wenn das Ramsay-Hunt-Syndrom selten auftritt, gibt es Möglichkeiten, es zu behandeln. Geschieht dies schnell, ist die Prognose gut. Die Medikamente – meist sogenannte Virustatika – wirken am besten, wenn sie innerhalb der ersten drei Tage eingenommen werden, nachdem die Symptome begonnen haben. Außerdem können eine Sterioid-Therapie und Schmerzmittel verschrieben werden.

In seltenen Fällen bleiben die Gesichtslähmungen länger bestehen und müssen von Spezialisten (Neurologe, HNO, plastischer Chirurg) weiterbehandelt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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