Herzstillstand: So leisten Sie Erste Hilfe richtig
Erste Hilfe bei einem Herzstillstand zu leisten, kann über Leben und Tod entscheiden. Schnelles Handeln ist gefragt. Eine Maßnahme ist besonders wichtig.
Es kann jedem passieren: Plötzlich steht das Herz still. Dann kann eine schnelle erste Hilfe Leben retten. t-online gibt Tipps, was dabei zu beachten ist.
Was müssen Ersthelfer beachten?
Wer auf eine bewusstlose Person trifft, die keine Vitalzeichen, also Atmung oder Puls aufweist, sollte nicht länger zögern. Für eine Wiederbelebung gibt es drei einfache Regeln: prüfen, rufen und drücken.
Bricht eine Person bewusstlos zusammen, prüfen Sie erstens durch Schütteln an den Schultern, ob sie noch reagiert und wie sie atmet. Rufen Sie als Zweites den Rettungsdienst über die Telefonnummer 112. Führen Sie drittens die Wiederbelebungsmaßnehmen bis zum Eintreffen des Notarztes durch.
Erste Hilfe bei einem Herzstillstand: Je früher, desto besser
Je früher Sie damit beginnen, desto größer sind die Überlebenschancen. Wenn Sie innerhalb der ersten Minute Erste Hilfe bei einem Herzstillstand leisten, betragen die Überlebenschancen des Betroffenen 90 Prozent, so der Bayerische Rundfunk (BR) in einem Bericht über Wiederbelebungsmaßnahmen. Nach jeder weiteren Minute sinken die Chancen demnach um etwa zehn Prozent.
Doch nicht nur so früh, sondern auch so lang wie möglich sollte der Reanimationsversuch sein.
Herzmassage entscheidend bei der Reanimation
Während bei der Reanimation früher die sogenannte A-B-C-Regel galt, sollen die Wiederbelebungsmaßnahmen heutzutage in der Reihenfolge C-A-B durchgeführt werden. Im Klartext: Beginnen Sie zunächst mit der Herzdruckmassage (C = Chest compressions), sorgen Sie anschließend dafür, dass die Atemwege des Patienten frei sind (A = Airway) und beatmen (B = Breathing) Sie erst danach.
Der Verletzte sollte hierbei auf festem Boden liegen. Knien Sie sich über ihn und legen Sie Ihre Handballen übereinander auf die Mitte seiner Brust. Drücken Sie mit gestreckten Armen und geradem Rücken die Brust 30-mal fünf bis maximal sechs Zentimeter ein. Die Entlastung des Brustkorbs sollte möglichst genauso lang sein wie die Belastung. Jede Sekunde sollten Sie den Brustkorb zweimal be- und entlasten. Anschließend beatmen Sie den Verletzten zweimal und setzen diesen Rhythmus (30-mal Drücken, zweimal Beatmen) fort. Pro Minute sollte das Herz auf diese Weise mindestens 100-mal massiert werden.
Die richtige Beatmungstechnik bei der Wiederbelebung
Die Erste Hilfe bei einem Herzstillstand ist am effektivsten, wenn Sie den Patienten bei der Reanimation in der beschriebenen Frequenz beatmen. Sollte dies aus irgendeinem Grund nicht möglich sein, setzen Sie in jedem Fall die Herzdruckmassage fort, denn auch diese Wiederbelebungsmaßnahme allein kann Leben retten.
Wollen Sie den Patienten beatmen, müssen Sie zunächst überprüfen, ob dessen Atemwege frei sind: Strecken Sie hierfür seinen Kopf etwas nach hinten, heben Sie das Kinn an und gehen Sie sicher, dass keine Fremdkörper wie Erbrochenes die Atmung behindern. Entfernen Sie diese gegebenenfalls.
Für die Mund-zu-Mund-Beatmung schließen Sie mit einer Hand die Nase des Verletzten. Atmen Sie normal ein, öffnen Sie seinen Mund und setzen Sie Ihre Lippen dicht daran. Atmen Sie gleichmäßig aus. Der Brustkorb sollte sich jetzt heben. Nachdem dieser sich wieder gesenkt hat, führen Sie eine zweite Beatmung durch. Überprüfen Sie nun, ob die Atmung wieder einsetzt. Bleibt das Vitalzeichen aus, setzen Sie die Reanimation mit dreißig Kompressionen fort. Behalten Sie diesen Rhythmus bei, bis die Person wieder normal atmet. In diesem Fall sollten Sie sie in die stabile Seitenlage bringen. Führen Sie die Erste Hilfe bei einem Herzstillstand stets so lange aus, bis die Rettungskräfte vor Ort sind oder der Patient wieder das Bewusstsein erlangt.
- Eigene Recherche