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HomeGesundheitKrankheiten & Symptome

Arthrose Behandlung: Eigenbluttherapie in der Kritik


In der Kritik
Hilft die Eigenbluttherapie gegen Arthrose?

ts (CF)

Aktualisiert am 06.02.2014Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Die Orthokin-Therapie soll Arthrose ursächlich und vor allem mit körpereigenen Botenstoffen behandeln. Allerdings stößt diese Form der Eigenbluttherapie auch auf Kritik, da keine fundierten wissenschaftlichen Belege für eine erfolgreiche Wirkung vorliegen.

Orthokin-Therapie bei Arthrose: Wie sie wirkt

Grundlage für die Orthokin-Therapie ist die, dass eine Knorpelabnutzung auf unterschwellige Entzündungen im betroffenen Gelenk zurückzuführen ist. Ausgelöst werden diese durch Zytokin Interleukin 1, körpereigene Proteine, die zur Kommunikation der Immunabwehrzellen dienen.

Diese weiterentwickelte Form der Eigenbluttherapie soll den Selbstheilungsprozess des Körpers aktivieren und gleichzeitig entzündungshemmend sowie schmerzlindernd wirken. Sogar eine Regeneration des Knorpels soll in einigen Fällen möglich sein. Befindet sich das betroffene Gelenk noch nicht im Endstadium der Arthrose, soll mit der Orthokin-Therapie sogar verhindert werden, dass die Erkrankung weiter voranschreitet. Gelenke werden angeblich um 70 bis 80 Prozent beweglicher. Um eine Besserung des Gelenkverschleißes zu erzielen, sind allerdings je nach Schwere der Arthrose vier bis sechs Sitzungen notwendig. Grundsätzlich sollte die Therapie nach zwei Jahren wiederholt werden.

Wie die Eigenbluttherapie durchgeführt wird

Mit der Spezialspritze, die kleine oberflächenbehandelte Glasperlen enthält, wird dem Patienten zunächst Blut aus der Armvene entnommen. Im Anschluss werden während einer mehrstündigen Inkubationszeit die Immunzellen der Blutprobe im Inneren der Spritze mittels einer Proteinsynthese zur Produktion des körpereigenen Hemmstoffes Anti-Interleukin 1 angeregt, das dem Zytokin Interleukin 1 entgegenwirkt. Im Anschluss werden diese Proteine vom Blut getrennt und die so gewonnene konzentrierte Eiweißlösung, oder auch Orthokin, in das an Arthrose erkrankte Gelenk zurückinjiziert. Dieser Vorgang wird auch intraartikuläre Injektion genannt.

Kritik an der Orthokin-Therapie

Auch wenn die theoretische Grundlage dieser Eigenbluttherapie sinnvoll erscheint, so ist sie doch umstritten, denn: Bisher liegt nur eine Publikation zum Herstellungsprinzip von Orthokin vor, die allerdings nicht erklärt, wie die Ergebnisse der dargelegten Untersuchung zustande gekommen sind. So wird weder die Zahl der Teilnehmer an der Versuchsreihe genannt, noch geht daraus hervor, wie viele Blutproben entnommen wurden.

Wie das Gesundheitsportal "lifeline.de" berichtet, gibt es eine weitere Studie aus dem Jahr 2008, bei der 160 Patienten mit Kniearthrose sechs intraartikuläre Spritzen verabreicht wurden, die entweder Orthokin oder ein Placebo enthielten. Nach Injektion des Serums gaben die Teilnehmer tatsächlich einen niedrigeren Schmerzwert an, allerdings erreichte diese Untersuchung nicht das statistische Signifikanzniveau und somit konnte auch keine eindeutige Wirksamkeit des Substanzgemischs nachgewiesen werden.

Risiko einer bakteriellen Infektion

Bei intraartikulären Injektionen wie bei der Orthokin-Therapie besteht zudem immer das Risiko von bakteriellen Infektionen, teilweise mit schwerwiegenden Folgen. Wie die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) schlussfolgert, stehen bei dieser Behandlung ohne nachgewiesenem Nutzen nicht zu rechtfertigende Risiken gegenüber. Sie rät deshalb grundsätzlich von der Orthokin-Therapie ab.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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