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Das passiert bei einem Schlaganfall im Gehirn


Hirninfarkt oder Hirnblutung?
Das passiert bei einem Schlaganfall im Gehirn

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 20.08.2021Lesedauer: 3 Min.
MRT vom Gehirn: Ein Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung im Gehirn.Vergrößern des BildesMRT vom Gehirn: Ein Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung im Gehirn. (Quelle: stockdevil/getty-images-bilder)
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Über eine Viertelmillion Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Was dabei genau im Körper passiert und was im Notfall zu tun ist.

In Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall (Apoplex). Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer Durchblutungsstörung im Gehirn. Mediziner unterscheiden hauptsächlich zwischen dem Hirninfarkt und der Hirnblutung. Das passiert bei einem Schlaganfall im Gehirn.

Gerinnsel oder Verkalkung: Gefäßverschluss löst Hirninfarkt aus

Bei dem Hirninfarkt (Ischämischer Schlaganfall) ist ein Gefäßverschluss im Gehirn der Auslöser. Dieser kann durch einen Blutpfropfen oder durch eine Gefäßverkalkung verursacht werden. Der Blutpfropf, auch Thrombus und Gerinnsel genannt, bildet sich beispielsweise im Herzen oder in den hirnversorgenden Gefäßen wie der Halsschlagader. Löst er sich und wird in die Hirngefäße geschwemmt, kann er dort eine Arterie verschließen (Thromboembolie). Das betroffene Hirnareal ist nicht mehr ausreichend durchblutet und droht abzusterben.

Bei etwa 20 Prozent der Schlaganfallpatienten, bei denen der Schlaganfall durch ein Gerinnsel ausgelöst wird, ist Vorhofflimmern der Auslöser. Das betrifft über 50.000 Schlaganfälle jedes Jahr. Gerät das Herz aus dem Takt, zirkuliert das Blut im Vorhof nicht ausreichend und gerinnt. Lösen sich diese Gerinnsel nicht wieder auf, sind sie nicht nur für das Herz eine Gefahr. Sie können über die Halsschlagader ins Gehirn aufsteigen und dort ein Gefäß blockieren.

Verkalkte Arterien können zum Schlaganfall führen

Neben einem Gerinnsel kann eine Arterie durch eine Gefäßverkalkung verschlossen werden. Die Gefäßwände im Gehirn werden durch arteriosklerotische Ablagerungen, sogenannte Plaques, immer weiter verengt. Die zunehmende Gefäßverkalkung ist irgendwann so weit fortgeschritten, dass an den Hirngefäßen oder an den gehirnversorgenden Halsgefäßen ein kompletter Verschluss entsteht. Das Gehirn ist nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Hirninfarkte machen 80 Prozent der Schlaganfälle aus.

Bei der Hirnblutung platzt ein Gefäß im Gehirn

Eine weitere Form des Schlaganfalls ist die Hirnblutung (Hämorrhagischer Schlaganfall). Häufig ist eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) schuld, wenn ein Gefäß platzt. Durch die Ablagerungen aus Kalk und Fett werden die Gefäße starrer und empfindlicher. Entzündungsreaktionen begünstigen Vernarbungen und Einrisse. Besteht Bluthochdruck, steigt das Risiko zusätzlich.

Mangeldurchblutung führt zu Ausfällen verschiedener Körperfunktionen

Egal ob der Schlaganfall einen Gefäßverschluss oder eine Hirnblutung als Ursache hat: Die Durchblutung des Gehirns ist unterbrochen und bestimmte Areale sind unterversorgt. Die Folge sind Störungen und Ausfälle verschiedener Körperfunktionen. Experten haben den FAST-Test entwickelt. Dieser hilft, einen Schlaganfall zu erkennen.

FAST-Test weist auf Schlaganfall hin

FAST steht für Face, Arms, Speech, Time – also Gesicht, Arme, Sprache und Zeit. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall soll der Betroffene versuchen zu lächeln, dabei beide Arme gleichzeitig – mit den Handflächen nach oben – heben und einen einfachen Satz nachsprechen. Hat der Betroffene damit Probleme, sollte sofort der Notarzt verständigt werden unter 112.

Zu den Symptomen, die den Verdacht auf einen Schlaganfalls verhärten, gehören Lähmungen im Gesicht sowie an Armen und Beinen. Gefühlsstörungen, Sprach-, Schluck-, Seh-, und Gleichgewichtsstörungen gehören ebenfalls zu den Warnzeichen. Auch Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen können auftreten.

Nur ein Drittel der Schlaganfallpatienten erholt sich wieder

Nach Absetzen des Notrufs folgt der Transport mit dem Krankenwagen in die nächstgelegene Stroke Unit. Dort wird die Akuttherapie eingeleitet, bei der das verstopfte Gefäß wieder geöffnet oder die Hirnblutung gestillt wird. Ohne rasches Handeln drohen dauerhafte gesundheitliche Schäden, denn abgestorbene Gehirnbereiche können nicht wiederhergestellt werden.

Da das Gehirn ein Leben lang lernfähig bleibt, können die Betroffenen andere Gehirnbereiche aktivieren und trainieren und einen Teil der Verluste ausgleichen. Nur ein Drittel der Schlaganfallpatienten erholt sich vollständig. Bei den anderen bleiben entweder weitreichende Behinderungen zurück oder sie sterben. Laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe e. V. gehört der Schlaganfall zu den häufigsten Ursachen für Behinderungen in Deutschland. In den ersten Wochen nach dem Hirninfarkt sterbe jeder fünfte Patient.

TIA: Kleiner Schlaganfall kündigt großen an

Es ist möglich, dass die Mangeldurchblutung im Gehirn nur kurzzeitig und unvollständig auftritt. Dies führt in vielen Fällen zu einem „kleinen“ Schlaganfall. Die Symptome der Transitorisch Ischämischen Attacke, kurz TIA, sind die gleichen, wie die eines „richtigen“ Schlaganfalls. Der Unterschied ist, dass sich die Beschwerden innerhalb einer Stunde zurückbilden. Viele denken daher an Kreislaufbeschwerden und nicht an einen Schlaganfall-Vorboten.

Doch auch der kleine Schlaganfall ist ein Notfall: Oft ist er der Vorbote für einen vollendeten Schlaganfall. Dieser tritt häufig in den kommenden drei Tagen nach einer TIA auf. Bei etwa 40 Prozent der Schlaganfallpatienten geht die Transistorische Ischämische Attacke einem "richtigen" Schlaganfall voraus.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Schlaganfall-Hilfe
  • Dr. med. Arne Schäffler (Hrsg.): Gesundheit heute. Krankheit, Diagnose, Therapie. Das Handbuch für Schulmedizin, Naturheilkunde und Selbsthilfe.
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