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Verwandt mit BSE: Ist die Zombie-Krankheit auch für Menschen gefährlich?


Ist die "Zombie-Krankheit" gefährlich für Menschen?


Aktualisiert am 22.02.2019Lesedauer: 2 Min.
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An CWD erkrankte Huftiere torkeln umher und magern stark ab.Vergrößern des Bildes
An CWD erkrankte Huftiere torkeln umher und magern stark ab. (Quelle: junce/getty-images-bilder)

Gesundheitsbehörden der USA warnen vor der sogenannten Zombie-Krankheit, die sich dort unter Rentieren und Hirschen ausbreitet. Wissenschaftler sagen, die meist tödliche Nervenkrankheit könne sich eventuell auch auf Menschen übertragen.

In den Vereinigten Staaten breitet sich die Erkrankung namens Chronic Wasting Disease (CWD) derzeit unter Huftieren wie etwa Rehe, Hirsche, Rotwild und Rentieren aus. Der ansteckende und meist tödlich verlaufende Infekt ist verwandt mit dem Rinderwahnsinn BSE und bisher in mindestens 24 Bundesstaaten und zwei kanadischen Provinzen aufgetreten. Auch in Norwegen, Finnland und Südkorea wurden Fälle registriert.

Bricht CWD, frei übersetzt chronische Auszehrungskrankheit, einmal aus, so fallen die betroffenen Tiere vor allem durch unkontrolliertes Verhalten auf. Sie torkeln und zittern, magern stark ab, haben einen erhöhten Speichelfluss und sind wie von Sinnen – daher der Nickname "zombie dear disease", die "Zombie-Krankheit" der Huftiere.

Symptome lassen Tiere wie Zombies wirken

Die Ursache für die Erkrankung ist eine abnormale Protein-Form, die sich in den Gehirnzellen des betroffenen Tieres sammelt und das zentrale Nervensystem angreift. Die Erreger überleben lange auf dem Boden und übertragen sich hauptsächlich über Speichel, Urin und Fäkalien. Die lange Inkubationszeit erschwert die Diagnose – bis die ersten Anzeichen auftreten, kann es Monate bis hin zu Jahrzehnten dauern.

Drastische Warnungen bei einer Expertenanhörung

Für Schlagzeilen sorgt jetzt eine Warnung des Center for Infectious Disease Research and Policy. Deren Direktor Michael Osterholm von der University of Minnesota warnte bei einer Expertenanhörung vor dem State Capitol des Bundeslandes vor einer Übertragung auf den Menschen. Gegenüber dem Nachrichtendienst USA Today sagte er, man befinde sich auf einem unbekannten Gebiet. Osterholm hält es für wahrscheinlich, dass es in den kommenden Jahren durch den Konsum von kontaminierten Fleisch zu Fällen von CWD beim Menschen kommen werde. Es sei möglich, dass die Zahl der Erkrankten beträchtlich wäre und es keine Einzelfälle sein würden. Seiner Meinung nach sei dies nur eine Frage der Zeit, zumal Wissenschaftler bereits nachgewiesen hätten, dass Affen sich durch den Verzehr von kontaminiertem Fleisch infizieren können.


Deutsche Behörden reagieren auf diese Einschätzung zurückhaltend: "Die Krankheit ist schon sehr lange bekannt. Uns ist auch keine neue Entwicklung bekannt", so eine Sprecherin des Robert Koch-Instituts (RKI) zu t-online.de. Das RKI verweist auf das zuständige Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI). Hier heißt es, in Europa seien bisher nur ein Rentier in Finnland sowie einige Rentiere und Elche in Norwegen an dem Virus erkrankt.

In der EU habe es zwischen 2007 und 2009 ein Überwachungsprogramm gegeben, bei dem in Deutschland wegen der genetischen Ähnlichkeit vor allem Rothirsch und Weißwedelhirsch beobachtet worden seien. Alle rund 1.200 deutschen Stichproben seien negativ gewesen. Das Risiko einer Übertragbarkeit von CWD auf den Menschen könne nicht ganz ausgeschlossen werden, so das Institut, doch die Gefahr scheine sehr gering zu sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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