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Morbus Crohn: Ursachen, Symptome und Behandlung


Symptome erkennen und behandeln
Morbus Crohn: Wenn der Darm chronisch entzündet ist

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 17.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau hält sich den Bauch: Morbus Crohn löst bei vielen Patienten starke Bauchschmerzen aus.Vergrößern des BildesMorbus Crohn löst bei vielen Patienten starke Bauchschmerzen aus. (Quelle: ipopba/getty-images-bilder)
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Schmerzen, Durchfall, Übelkeit: Morbus Crohn ist eine nicht heilbare chronisch-entzündliche Darmkrankheit. Die richtige Behandlung kann die Leiden lindern.

Morbus Crohn ist eine entzündliche Erkrankung des Darmtrakts. Die Entzündungsherde finden sich meist in mehreren, nicht zusammenhängenden Bereichen des Darms. Dabei können alle Schleimhautschichten des Darms betroffen sein. Am häufigsten tritt der Morbus Crohn im Bereich des Übergangs vom Dünndarm zum Dickdarm auf.

Was ist Morbus Crohn?

Schätzungen der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) zufolge leiden allein in Deutschland über 400.000 Menschen an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Die Erkrankung beginnt meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Jüngere Menschen können ebenfalls betroffen sein. Der Deutschen Gastro-Liga e.V. zufolge sind 25 Prozent der Patienten jünger als 18 Jahre. Möglich ist auch, dass sich die Darmentzündung erst mit 60 Jahren oder später zeigt.

Der Verlauf der Darmerkrankung ist von Patient zu Patient verschieden. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen kommt es nach dem ersten Krankheitsjahr zu einer Verbesserung der Entzündungssituation. Ein Viertel leidet unter anhaltenden Beschwerden, etwa ein Drittel unter immer wiederkehrenden Schüben. Heilbar ist Morbus Crohn nicht.

Der Name Morbus Crohn kommt von morbus (= lat. "Krankheit") und Crohn, nach Dr. Burrill Bernard Crohn aus den USA, dem Entdecker der Krankheit.

Morbus Crohn: Ursachen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Morbus Crohn sind nicht endgültig geklärt. Experten gehen davon aus, dass eine Kombination aus

  • genetischer Veranlagung,
  • bestimmten Umweltfaktoren,
  • der Zusammensetzung der Darmflora und
  • der körpereigenen Abwehr

den Ausbruch der Darmerkrankung verursacht. Die Barriere der Darmschleimhaut ist gestört. Schädigende Bakterien vermehren sich und besiedeln die Darmwand. Der Darm reagiert darauf mit Entzündungen.

Psychische Faktoren wie Stress sind als Auslöser zwar ausgeschlossen, dennoch können sie sich ungünstig auf den Verlauf der Erkrankung auswirken. Bekannt ist, dass Rauchen das Risiko und den Verlauf des Morbus Crohn nachhaltig negativ beeinflusst: Das Risiko, an Morbus Crohn zu erkranken, ist bei Rauchern doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern.

Symptome: Was sind Anzeichen für Morbus Crohn?

Die Entzündungsherde im Darm können zu verschiedenen Beschwerden führen. Zu den häufigsten Morbus-Crohn-Symptomen gehören:

  • krampfartige Bauchschmerzen
  • chronische Durchfälle (länger als vier Wochen)
  • Übelkeit
  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Darmverengungen (Stenosen)
  • Fistelbildung (entzündliche Gangbildungen) im Afterbereich
  • Abszesse (Eiterbildung) im Afterbereich

Hinzu können Beschwerden kommen, die nicht direkt den Darm betreffen (extraintestinale Symptome):

  • Gelenkentzündungen – mit und ohne Schwellung
  • Augenentzündungen
  • Hautveränderungen

Der Weg zur Diagnose Morbus Crohn

Für die Diagnose Morbus Crohn stehen dem Gastroenterologen verschiedene Untersuchungen zur Verfügung. Eine Blutuntersuchung zeigt bestimmte Entzündungsmarker an. Mit einem Ultraschallgerät kann der Mediziner den Bauch untersuchen und im Rahmen einer Darmspiegelung die Darmschleimhaut betrachten und eine Gewebeprobe entnehmen (Biopsie).

Morbus Crohn behandeln: Therapie mit Medikamenten

Im Fokus der Behandlung von Morbus Crohn stehen medikamentöse Therapien. Die eingesetzten Wirkstoffe haben meist das Ziel, das Immunsystem herunterzufahren und so die körpereigene Abwehrreaktion zu schwächen. So können Entzündungen gemildert werden.

Kortison ist ein solcher Wirkstoff. Da viele Medikamente mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sind, werden sie meist nur in akuten Situationen (Schüben) eingenommen.

Die Folgen der Darmerkrankung Morbus Crohn

Im Verlauf der Krankheit kommt es zu dauerhaften Schäden wie Vernarbungen, Blutungen, Abszessen und Stenosen. Viele Patienten kommen nicht um eine Operation herum.

Zudem steigt durch die anhaltenden Entzündungen das Darmkrebs-Risiko im Dickdarm oder Enddarm. Regelmäßige Darmuntersuchungen helfen, solche Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Morbus Crohn: Was darf ich essen?

Eine Morbus-Crohn-Diät gibt es nicht. Es sind keine Lebensmittel oder Ernährungsweisen bekannt, die Morbus Crohn auslösen oder vorbeugen. Allerdings kann die Ernährung die Beschwerden beeinflussen.

Vielen Patienten bekommt ein Zuviel an Ballaststoffen nicht, da diese blähen. Auch die Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) ist ein häufiger Begleiter von Morbus Crohn.

Da bei häufigem Durchfall Nährstoffe nur bedingt über die Darmschleimhaut aufgenommen werden können, verschreibt der Arzt in vielen Fällen bestimmte Nährstoff- und Vitaminpräparate, um einem Nährstoffmangel vorzubeugen.

Morbus Crohn ist häufig mit starkem Gewichtsverlust verbunden. Daher ist es wichtig, die Ernährung so zusammenzustellen, dass ein gesundes Körpergewicht gefördert wird.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung
  • Kompetenznetz Darmerkrankungen
  • GASTRO-Liga e.V.
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