Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Blähungen loswerden Sieben Tipps gegen den Blähbauch

Blähungen sind häufig harmlos, aber unangenehm. Lesen Sie, welche sieben einfachen Maßnahmen gegen einen Blähbauch helfen können.
Inhaltsverzeichnis
Dass Gase aus dem After entweichen, ist völlig normal. Sie entstehen, weil Bakterien noch unverdaute Nahrung im Dickdarm zersetzen. Zudem geraten während des Essens und Trinkens geringe Mengen Sauerstoff in den Verdauungstrakt. Die Gase suchen sich einen Weg ins Freie – oft, ohne dass die Person es überhaupt bemerkt.
Wenn sich jedoch übermäßig viel Gas ansammelt, können Blähungen die Folge sein. Auch kann der Bauch aufgebläht sein und sich vorwölben. Der Fachbegriff für einen solchen Blähbauch heißt Meteorismus. Neben häufigem Pupsen und einem Blähbauch kann eine zu starke Gasbildung zu weiteren Symptomen führen. Dazu zählen etwa Bauchschmerzen, Darmgeräusche, Verstopfung, Völlegefühl oder Durchfall.
Das Gefühl, regelrecht aufgebläht zu sein, muss jedoch nicht zwangsläufig bedeuten, dass tatsächlich zu viele Darmgase vorhanden sind. Viele Menschen nehmen ihren Bauch als gebläht oder gespannt wahr, ohne dass sich übermäßig viel Gas im Darm befindet. Möglicherweise reagieren sie schon auf "normale" Gasmengen überempfindlich, oder ihre Darmbewegung ist gestört.
- Wenn Blähungen stinken: Das bedeutet ein fauliger Geruch
Häufig ist ein Blähbauch nur vorübergehender Natur. Auch im Rahmen eines Reizdarms kommen Blähungen und Blähbauch häufiger vor. Menschen mit einem Reizdarm haben Beschwerden im Verdauungstrakt, für die sich keine körperliche Ursache finden lässt.
Achtung
Blähungen können viele Ursachen haben. Nur selten steckt eine ernste Erkrankung dahinter. In bestimmten Fällen ist es jedoch wichtig, die Beschwerden abklären zu lassen. Wann, erfahren Sie im letzten Kapitel.
Bei Blähungen kann Wärme wohltuend sein, etwa in Form einer Wärmflasche. Tees, zum Beispiel mit Fenchel, können Verkrampfungen lösen. Welche weiteren Tipps gegen einen Blähbauch helfen können, lesen Sie in den nächsten Abschnitten. Beachten Sie: Inwiefern ein Tipp wirklich geeignet ist, hängt auch von der Ursache der Blähungen ab. Im Zweifel ist es daher empfehlenswert, vor der Anwendung ärztlichen Rat einzuholen.
Tipp 1: Die Essgewohnheiten kritisch betrachten
Wer sein Essen hastig herunterschlingt, schluckt unter Umständen viel Luft – die anschließend wieder entweichen muss. Auf diese Weise wird ein Blähbauch begünstigt. Häufiges Sprechen während einer Mahlzeit kann diesen Effekt noch verstärken.
Achten Sie daher darauf,
- langsam zu essen und zu trinken,
- dabei gut zu kauen und
- beim Essen wenig zu sprechen.
Empfehlenswert ist es, eher mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt zu sich zu nehmen.
Blähungen werden auch durch kohlensäurehaltige Getränke begünstigt. Besser geeignet sind daher stilles Wasser oder Tee.
Tipp 2: Den Darm langsam an Ballaststoffe gewöhnen
Personen, die eine ballaststoffreiche Kost nicht gewohnt sind, reagieren darauf anfangs empfindlich.
Ballaststoffe können im Dünndarm von körpereigenen Enzymen nicht oder nur unzureichend abgebaut werden. Dadurch gelangen sie "unverarbeitet" in den Dickdarm. Erst dort werden sie von Bakterien aus der Darmflora zersetzt – und dabei werden verschiedene Gase frei, die für die Blähungen verantwortlich sind.
Bestimmte ballaststoffreiche Lebensmittel sind bekannt dafür, leicht zu einem Blähbauch und Blähungen zu führen. Dazu zählen etwa Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Kichererbsen und Linsen. Sie enthalten viele Ballaststoffe in Form von Mehrfachzuckern wie Raffinose und Stachyose. Auch Zwiebeln und Kohlgemüse enthalten viele Ballaststoffe. In Zwiebeln ist etwa der Ballaststoff Inulin enthalten, allerdings nur in geringen Mengen. Dennoch können empfindliche Personen darauf mit Blähungen reagieren. Trockenobst, Bananen oder Feigen sind weitere Beispiele von Lebensmitteln, die Blähungen auslösen können.
Da Ballaststoffe Teil einer gesunden Ernährung sind, sollte ein gesunder Mensch jedoch nicht auf sie verzichten. Vielmehr kann es helfen, den Darm schrittweise an ballaststoffreiche Lebensmittel zu gewöhnen, anstatt plötzlich große Mengen aufzunehmen. Es empfiehlt sich, Ballaststoffe nach und nach in den eigenen Speiseplan einzubauen – und zu schauen, welche Lebensmittel gut vertragen werden und welche nicht.
Tipp 3: Hülsenfrüchte besser verdaulich machen
Wer auf Hülsenfrüchte stark mit Blähungen oder einem Blähbauch reagiert, muss sie nicht unbedingt meiden. Der blähende Effekt lässt sich mit einfachen Maßnahmen lindern:
- Verwenden Sie das Einweich- oder Konservenwasser nicht weiter, da es einen Teil der blähenden Inhaltsstoffe enthält.
- Spülen Sie Hülsenfrüchte nach dem Abschütten des Einweich- oder Konservenwassers gründlich ab.
- Erneuern Sie das Kochwasser nach der Hälfte der Kochzeit.
- Etwas Natron im Kochwasser weicht die Hülsenfrüchte auf, sodass der Darm sie besser verdauen kann.
- Pürierte Linsen, Bohnen oder Erbsen sind leichter verdaulich als ganze Früchte.
- Gewürze wie Kümmel, Fenchel oder Bohnenkraut können Blähungen etwas vorbeugen.
Tipp 4: Vorsicht bei Zucker und Zuckeraustauschstoffen
Zucker und Zuckeraustauschstoffe können ebenfalls Blähungen auslösen. In Obst und in Fruchtsäften sind hohe Mengen an Fruchtzucker (Fruktose) enthalten. Zudem wird Fruktose vielen industriell gefertigten Lebensmitteln zugesetzt. Der Dünndarm kann Fruchtzucker jedoch nur in begrenzter Menge verarbeiten. Der Rest wird erst im Dickdarm von Bakterien abgebaut – und dabei entstehen Gase, die als Blähungen durch den After entweichen.
Der Zuckeraustauschstoff Sorbit führt insbesondere in großen Mengen häufig zu Blähungen, ebenso wie die Stoffe Xylit und Mannit. Zuckerausausstoffe sind häufig in Kaugummi, Bonbons und Diätprodukten zu finden.
- Tipps gegen lästige Blähungen: Diese Hausmittel lindern die Beschwerden
Tipp 5: Sanfte Darmmassage
Um die Verdauung zu fördern und Blähungen zu lindern, ist möglicherweise eine Darmmassage hilfreich. Dabei wird die Bauchdecke im Uhrzeigersinn in einer kreisförmigen Bewegung um den Bauchnabel ausgestrichen. Bei Bedarf kann etwas Öl verwendet werden. Die Massage können Betroffene auch selbst durchführen. Durch die sanften Bewegungen wird die Darmtätigkeit angeregt, was Blähungen lösen kann.
Wie eine Bauchmassage genau funktioniert und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier.
Wichtig zu wissen: Für bestimmte Personengruppen ist eine Bauchmassage nicht oder nur nach ärztlichem Ermessen geeignet. Dazu zählen etwa Schwangere, Personen mit instabilen Verletzungen der Wirbelsäule oder Menschen, die in den vergangenen sechs Wochen eine Wunde im Bauchbereich hatten. Auch bei akuten starken Beschwerden oder Erkrankungen im Bauchraum empfiehlt es sich, von einer Bauchmassage abzusehen. Im Zweifel ist es immer empfehlenswert, vorab einen Arzt um Rat zu fragen.
Tipp 6: Bewegen
Regelmäßige Bewegung unterstützt den Darm in seiner Aktivität. Ein ausgiebiger Spaziergang kann etwa dazu beitragen, dass überschüssige Gase schneller entweichen. Auch Yoga kann eine Möglichkeit sein, den Darm in Schwung zu bringen.
Tipp 7: Pfefferminzöl
Pfefferminzöl hat eine krampflösende Wirkung. Sind Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen auf einen Reizdarm zurückzuführen, könnten Kapseln mit Pfefferminzöl daher vorübergehend Abhilfe schaffen. Inwieweit auch die langfristige Einnahme von Pfefferminzöl hilft, ist jedoch bislang nicht gründlich erforscht.
Erhalten Sie Antworten aus Tausenden t-online-Artikeln.
Antworten können Fehler enthalten und sind nicht redaktionell geprüft. Bitte keine personenbezogenen Daten eingeben. Mehr Informationen. Bei Nutzung akzeptieren Sie unsere Datenschutzhinweise sowie unsere t-online-Assistent Nutzungsbedingungen.
Blähbauch: Wann zum Arzt?
Blähungen sind oft harmlos und die Symptome bilden sich nach kurzer Zeit von allein zurück. Häufig ist die Ursache in der Ernährung zu finden – etwa, wenn stark blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl oder Zwiebeln auf dem Speiseplan standen.
Manchmal stecken hinter starken Blähungen jedoch bestimmte Erkrankungen. Die Liste der möglichen Ursachen ist lang. Sie reicht von Reizdarm über Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu Tumorerkrankungen. Wenn die Symptome länger anhalten, sehr stark sind oder plötzlich auftreten, ist daher ein Arztbesuch angebracht. Auch wenn weitere Beschwerden hinzukommen, ist ein Termin bei der Hausärztin oder dem Hausarzt wichtig. Insbesondere bei Symptomen wie Gewichtsverlust, Blut im Stuhl oder Schmerzen im Brustkorb gilt: nicht zögern, sondern abklären lassen.
- "Self-abdominal massage" (PDF). Online-Informationen des NHS Foundation Trust Torbay and South Devon: www.torbayandsouthdevon.nhs.uk (Abrufdatum: 16.6.2025)
- "Was hilft bei Blähungen?" Online-Informationen von PTAheute: www.ptaheute.de (Stand: 15.2.2024)
- "Darmmassage". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Februar 2022)
- Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (Hrsg.): "Hülsenfrüchte: Kleine Kraftpakete – vielfältig und zeitgemäß" (PDF). Online-Publikation: www.kern.bayern.de (Stand: August 2018)
- Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm, Leber und Stoffwechsel sowie von Störungen der Ernährung e. V. (Gastro-Liga): "Blähsucht – Meteorismus" (PDF). Online-Publikation: www.gastro-liga.de (Abrufdatum: 8.6.2022)
- https://www.gastro-liga.de/fileadmin/download/RTGBR-PUBLIC/blaehsucht_web.pdf
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "S3-Leitlinie Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Reizdarmsyndroms". AWMF-Leitlinienregister Nr. 021 - 016 (Stand: 31.3.2021)
- https://register.awmf.org/assets/guidelines/021-016l_S3_Definition-Pathophysiologie-Diagnostik-Therapie-Reizdarmsyndroms_2022-02.pdf
- Alammar, N., et al.: "The impact of peppermint oil on the irritable bowel syndrome: a meta-analysis of the pooled clinical data". BMC Complementary and Alternative Medicine, Vol. 19, Iss. 21 (2019)
- Füeßl, H.: Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung. Thieme, Stuttgart 2018
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.