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Biontech & Moderna: Diese Impfreaktion kann auch verzögert auftreten


Diese seltene Impfreaktion kann auch verzögert auftreten

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 06.10.2021Lesedauer: 3 Min.
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Nebenwirkungen: Manche Impfreaktionen können sich noch Tage später bemerkbar machen.
Nebenwirkungen: Manche Impfreaktionen können sich noch Tage später bemerkbar machen. (Quelle: dragana991/getty-images-bilder)
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Immer mehr Menschen sind gegen Covid-19 geimpft. Damit erhöht sich auch die Zahl der gemeldeten Nebenwirkungen. Bei diesen späten Anzeichen rät die Arzneimittelbehörde nun zu einem Arztbesuch.

Das Wichtigste im Überblick


  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis) – Biontech und Moderna
  • Gesichtsschwellungen – Biontech und Moderna
  • Guillain-Barré-Syndrom (GBS) – Astrazeneca

Die in Europa zugelassenen Corona-Impfstoffe bieten einen zuverlässigen Schutz gegen SARS-CoV-2, bringen jedoch auch mögliche Nebenwirkungen mit sich. Diese behält die europäische Arzneimittelbehörde Ema fortlaufend im Auge. Sie geht auch Verdachtsfällen seltener, aber schwerer Impfreaktionen nach und untersucht Fälle, die in zeitlichem Zusammenhang mit einer Covid-Impfung stehen.


Corona-Impfstoffe im Vergleich: Wie wirksam sind sie?

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Astrazeneca: Nach Herstellerangaben schützt der Impfstoff zu 76 Prozent vor einer Corona-Infektion mit Symptomen. Gegen schwere Covid-Erkrankungen sei der Impfstoff zu 100 Prozent wirksam, erklärte das Unternehmen.
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Auch aus Ländern wie den USA, Israel oder Großbritannien melden die Behörden immer wieder neue medizinische Zusammenhänge, die möglicherweise auf die Corona-Impfung zurückzuführen sind. Ein Überblick, welche seltenen Nebenwirkungen derzeit geprüft werden.

Herzmuskelentzündung (Myokarditis) – Biontech und Moderna

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA warnt aktuell vor verzögerten Nebenwirkungen nach Corona-Impfungen mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna, nachdem ein Beratungsausschuss einen wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen der Impfung mit einem mRNA-Impfstoff und einer möglichen Myokarditis bestätigt hat.

Myokarditis ist eine Sammelbezeichnung für entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels. Unterschieden wird zwischen akuten und chronischen Formen der Herzmuskelentzündung, wobei die akute Myokarditis in eine chronische übergehen kann. Viele Herzmuskelentzündungen verlaufen symptomlos. Sie können auch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen.

Die Impfkomplikation ist laut der Behörde "sehr selten" und tritt im Vergleich zu anderen Nebenwirkungen nicht sofort auf, sondern beginnt Berichten zufolge oft erst nach Erhalt der zweiten Impfdosis.

Diese drei Symptome sollten laut den Arzneimittelbehörden daher nicht ignoriert werden:

  • Brustschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Herzflattern

"Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Zustände auftreten, ist sehr gering, aber Sie sollten sich der Symptome bewusst sein, damit Sie sich umgehend medizinisch behandeln lassen können, um die Genesung zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden", so die Ema.

Mehr als 90 Fälle von Myokarditis in Deutschland

In den USA wurden mehr als 300 Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer und Moderna verabreicht. Bislang gab es nach Angaben der FDA insgesamt ca. 1.200 Verdachtsfälle auf eine Herzmuskelentzündung. Die meisten Fälle seien bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufgetreten und mild verlaufen. Eine Nachverfolgung der Fälle sei im Gange.

Dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wurden bis zum Berichtszeitpunkt Ende Mai insgesamt 92 Fälle von Herzmuskelentzündungen in Deutschland gemeldet, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung gegen Covid-19 stehen. Betroffen seien 52 Männer und 38 Frauen. Auch hier traten die Beschwerden meist nach der zweiten Impfdosis auf, im Mittel nach 9,4 Tagen.

Eine abschließende medizinische Bewertung der Meldungen liegt nach Angaben des PEI noch nicht vor. Auch die Arzneimittelbehörde Ema hat noch nicht bewertet, ob es sich um einen kausalen Zusammenhang handelt.

Gesichtsschwellungen – Biontech und Moderna

Eine weitere von den Arzneimittelbehörden untersuchte mögliche Komplikation nach Impfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer sind Gesichtsschwellungen. Diese seien in wenigen Fällen aufgetreten. Von diesem Risiko betroffen sind demnach Menschen, die sich aus kosmetischen Gründen Hyaluronsäure oder Kollagen unter die Haut haben spritzen lassen. Solche Wirkstoffe werden zur Behandlung gegen Falten eingesetzt.

Diese Nebenwirkung war laut "Ärzteblatt" zuerst in der Zulassungsstudie des mRNA-Impfstoffs von Moderna aufgefallen. Dort hatten drei Patienten mit sogenannten dermal fillers (Hautfüllern) Schwellungen im Bereich von Lippen oder Gesicht bemerkt. In der Regel klingen sie von selbst wieder ab. Falls notwendig können orale Antihistaminika oder Kortikosteroide verabreicht werden.

Zwar handelt es sich bei den Gesichtsschwellungen um eine sehr seltene Nebenwirkung, von der nur wenige Personen betroffen sein dürften. Dennoch empfiehlt die Ema, einen Hinweis in die Fachinformationen für die mRNA-Impfstoffe mit aufzunehmen.

Guillain-Barré-Syndrom (GBS) – Astrazeneca

Unklar ist aus Sicht der Ema derzeit auch, ob die Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca das Guillain-Barre-Syndrom auslösen können. Diese Erkrankung kann als Komplikation von Infektionen und Impfungen auftreten.

Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist eine seltene Nervenerkrankung, bei der das eigene Immunsystem die Ummantelung der Nervenzellen attackiert. Das typische Symptom ist eine an den Händen oder Füßen beginnende Lähmung und Sensibilitätsstörung, die sich langsam über den gesamten Körper ausbreiten kann. Die meisten Patienten erholen sich vollständig von der Erkrankung, sie kann aber auch tödlich enden.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das in Deutschland für die Sicherheit von Impfstoffen zuständig ist, erwähnt in seinem aktuellen Sicherheitsbericht eine auffällige Häufung, die nach der Impfung mit Astrazeneca, nicht aber mit den anderen Impfstoffen aufgetreten ist. Die Ema hat mittlerweile detaillierte Daten des britisch-schwedischen Pharmakonzerns angefordert. Eine abschließende Bewertung steht in diesem Fall noch aus.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Verwendete Quellen
  • Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI)
  • Ärzteblatt
  • Pressemitteilung der Ema
  • Ärzteblatt
  • Nachrichtenagenturen Reuters, AFP
  • Eigene Recherche
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