So kommen Sie jetzt am besten an einen Impftermin
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Am Montag wurde die Impfpriorisierung in Deutschland aufgehoben. Trotzdem warten viele aus den ersten Prio-Gruppen weiterhin auf einen Termin. t-online hat zusammengestellt, welche Wege zur Immunisierung fΓΌhren kΓΆnnen.
Mittlerweile (Stand: 10. Juni 2021) wurden in Deutschland bereits fast 19 Millionen Menschen vollstΓ€ndig gegen das Coronavirus geimpft, fast die HΓ€lfte der GesamtbevΓΆlkerung (47 Prozent) hat immerhin bereits eine Erstimpfung erhalten. TΓ€glich werden rund eine Million Menschen geimpft.
Und obwohl die Impfreihenfolge am Montag aufgehoben wurde und jetzt auch BetriebsΓ€rzte impfen dΓΌrfen, bemΓΌhen sich viele β auch aus den ersten Prio-Gruppen β immer noch vergeblich um einen Impftermin. t-online hat Tipps zusammengestellt, wie es so schnell wie mΓΆglich mit der Impfung klappt.
Schnell klicken, wenn ein Impftermin frei wird
Die meisten Impfzentren sind aktuell ausgebucht und wer online versucht, einen Termin zu ergattern, wird enttΓ€uscht. Doch auch diese Termine werden hΓ€ufig wieder abgesagt oder verschoben, beispielsweise weil jemand krank geworden ist oder schon ΓΌber den Haus- oder Facharzt geimpft wurde. In vielen BundeslΓ€ndern und StΓ€dten gibt es feste Zeiten, zu denen diese freigewordenen Impftermine wieder zur VerfΓΌgung gestellt werden. HΓ€ufig ist das frΓΌh morgens oder gegen Abend β wenn es keine festen Zeiten gibt, kann sich auch nachts ein Blick auf die Homepage lohnen. Meist gilt es einfach, besonders schnell zu klicken. Eine vorherige Anmeldung auf der jeweiligen Seite kann sich deshalb lohnen, um im Buchungsprozess des Impftermins keine Zeit zu verlieren.
In der Priorisierung nach oben rutschen
Auch, wenn die Impfpriorisierung bundesweit aufgehoben wurde, mΓΌssen sich Γrzte und Impfzentren nicht daran halten und kΓΆnnen weiterhin nach Prio impfen. Dann kann es helfen, wenn Sie ganz legal in der Priorisierung nach oben rutschen oder aber ΓΌberhaupt einmal offiziell festlegen lassen, in welche Gruppe Sie gehΓΆren.
So kΓΆnnen Sie beispielsweise als Kontaktperson eine hΓΆhere Priorisierung erlangen: In der Gruppe mit "hoher PrioritΓ€t", in der Menschen ΓΌber 70 Jahre sowie jene mit diversen Vorerkrankungen sind, gibt es auch Kontaktpersonen, die unabhΓ€ngig von ihrem eigenen Alter oder gesundheitlichen Zustand geimpft werden. Beispielsweise darf eine pflegebedΓΌrftige Person ΓΌber 70 Jahre, die nicht in einer Einrichtung lebt, bis zu zwei enge Kontaktpersonen nennen. Gleiches gilt fΓΌr Schwangere.
Wenn Sie also in engem Kontakt zu jemandem stehen, der beispielsweise aus AltersgrΓΌnden, aufgrund von Krankheit oder Behinderung pflegebedΓΌrftig ist, oder einer der Hauptkontakte einer Schwangeren sind, kΓΆnnen Sie eventuell durch eine hΓΆhere Priorisierung bei bestimmten Γrzten und im Impfzentrum einen frΓΌheren Termin erhalten. Bei einer pflegebedΓΌrftigen Kontaktperson ΓΌber 60 Jahre landen Sie immerhin in der dritten Gruppe der Priorisierung, auch diese Gruppe wird vielerorts noch bevorzugt geimpft.
Wer sich als Wahlhelfer meldet oder ohnehin als Wahlhelfer gemeldet ist, fΓ€llt ebenfalls automatisch unter die dritte Priorisierungsgruppe fΓΌr die Corona-Impfungen. Wahlhelfer werden vor jeder Wahl von den jeweiligen BehΓΆrden berufen und sollten mΓΆglichst zu den Wahlberechtigten der Gemeinde oder des Wahlbezirks gehΓΆren. Bei der nΓ€chsten Wahl sind Sie dann fΓΌr die korrekte DurchfΓΌhrung sowie die ZΓ€hlung der WΓ€hler und Stimmen zustΓ€ndig. NatΓΌrlich sollten Sie sich hier aber nur melden, wenn Sie auch bereit sind, das Amt auszufΓΌhren β und nicht nur, um einen Impftermin zu bekommen.
Astrazeneca oder Johnson & Johnson nehmen
FΓΌr die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson wurde die Impfpriorisierung bereits vor einiger Zeit aufgehoben. Seitdem kΓΆnnen alle, die mΓΆchten, sich mit diesen Impfstoffen immunisieren lassen. Bei Johnson & Johnson ist sogar nur eine Impfung notwendig, um vollstΓ€ndig geschΓΌtzt zu sein. Weil die Impfstoffe hΓ€ufig weniger beliebt sind und nur fΓΌr bestimmte Altersgruppen empfohlen werden, ist es hier leichter, einen Impftermin zu bekommen als beispielsweise fΓΌr die mRNA-Vakzine von Moderna oder Biontech.
Auch FachΓ€rzte in Betracht ziehen
Neben den HausΓ€rzten impfen mittlerweile auch viele FachΓ€rzte gegen SARS-CoV-2. Da die Impfung beim Facharzt oft nicht so naheliegend ist, haben diese Praxen manchmal noch eher KapazitΓ€ten als der Hausarzt. HΓ€ufig kΓΆnnen sie Vorerkrankungen sogar noch besser einschΓ€tzen.
Und: Es impfen nicht nur jene FachΓ€rzte, die wie beispielsweise LungenΓ€rzte im direkten Zusammenhang mit Vorerkrankungen stehen. Auch viele GynΓ€kologen, Gastroenterologen oder auch OrthopΓ€den bieten mittlerweile Corona-Impfungen an. Es kΓΆnnte sich also lohnen, im eigenen, erweiterten Γrztekreis nachzufragen.
Nach Restdosen in den Arztpraxen fragen
Nicht alle nehmen ihren Impftermin auch wahr, einige werden krank oder vergessen schlicht darauf. Dann bleiben in den Arztpraxen hΓ€ufig am Ende eines Tages Impfdosen ΓΌbrig, die nicht mehr aufbewahrt werden kΓΆnnen. Damit diese nicht entsorgt werden mΓΌssen, fΓΌhren viele Arztpraxen mittlerweile Wartelisten, auf die sich jeder setzen lassen kann, um dann kurzfristig angerufen und geimpft zu werden.
Am besten fragen Sie dazu zunΓ€chst bei Ihren eigenen Γrzten nach, sofern Sie dort nicht ohnehin auf einer Impf-Warteliste stehen. Wenn Sie etwas Zeit aufwenden mΓΆchten, kΓΆnnen Sie aber auch E-Mails an verschiedene andere Arztpraxen schicken und nach einem Wartelistenplatz fragen.
Impfung ΓΌber den Betriebsarzt
Seit Montag dΓΌrfen auch BetriebsΓ€rzte in Deutschland gegen das Coronavirus impfen. Es kann daher sein, dass Sie ΓΌber Ihren Job sogar schneller an einen Impftermin kommen als ΓΌber Γrzte oder Impfzentren. Informieren Sie sich am besten direkt in Ihrem Betrieb, inwieweit dort Impfungen angeboten werden und lassen Sie sich gegebenenfalls auf Wartelisten setzen.
Impfung im Ausland
Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Deutsche auch dafΓΌr, sich im Ausland gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen, weil es ihnen in Deutschland zu langsam vorangeht. Beispielsweise bietet der norwegische Reiseveranstalter "World Visitor" Impfreisen nach Russland an. Bis September sollen demnach wΓΆchentlich 50 Menschen zur Impfung mit Sputnik V nach Moskau gebracht werden.
Doch das ist nicht gerade gΓΌnstig. 150 Euro fΓΌr die Impfung und 1.000 Euro fΓΌr die Reise samt Flug soll es kosten. Und: Einige Impfvorteile wie beispielsweise die Einreise in einige Staaten, ohne eine QuarantΓ€nepflicht erfΓΌllen zu mΓΌssen, gelten nur bei den in der EU zugelassenen Impfstoffen. Dazu zΓ€hlt Sputnik V bisher nicht.
- Eigene Recherche
- Impfdashboard
- zusammengegencorona.de: "Impfreihenfolge
- Bundeswahlleiter: "Informationen fΓΌr Wahlhelferinnen und Wahlhelfer"
- Nachrichtenagentur dpa