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Sex und Scheidenpilz: Diese Regeln sollten Sie beachten


Sex und Scheidenpilz: Diese Regeln sollten Sie beachten

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 17.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprΓΌfter Inhalt
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FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Paar im Bett: WÀhrend einer Pilzinfektion der Scheide sollte am besten auf Sex verzichtet werden.Vergrâßern des Bildes
Paar im Bett: WΓ€hrend einer Pilzinfektion der Scheide sollte am besten auf Sex verzichtet werden. (Quelle: Prostock-Studio/getty-images-bilder)
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Ist die Scheidenflora im Ungleichgewicht, kann Scheidenpilz entstehen. Verschiedene Faktoren, darunter auch Sex, kΓΆnnen das Risiko erhΓΆhen. Was Frauen deshalb beachten sollten.

Scheidenpilz, medizinisch Vaginalmykose oder Vulvovaginalkandidose genannt, besiedelt die ScheidenschleimhΓ€ute vieler Frauen natΓΌrlicherweise. Ist die Scheidenflora im Gleichgewicht, sind die Pilzsporen ohne Krankheitswert. Sie werden durch den sauren pH-Wert der Scheide in Schach gehalten.

Oftmals kann es dazu kommen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht gerΓ€t und eine unangenehme Scheidenpilz-Erkrankung ausgelΓΆst wird. Grund dafΓΌr kΓΆnnen etwa Hormonschwankungen sein. Es gibt jedoch auch verschiedene Faktoren, darunter auch Sex, die das Scheidenpilzrisiko erhΓΆhen. Was Frauen beim Geschlechtsverkehr beachten sollten.

Was ist Scheidenpilz?

In der Scheide vieler Frauen finden sich natΓΌrlicherweise verschiedene Hefepilzarten, besonders hΓ€ufig der Stamm Candida albicans. Unter anderem kΓΆnnen Stress, hormonelle EinflΓΌsse, genetische Faktoren, eine ΓΌbertriebene Intimhygiene sowie die Einnahme von Antibiotika die natΓΌrliche Scheidenabwehr so schwΓ€chen, dass sich der Pilz krankhaft vermehrt und Beschwerden verursacht.

"Auch die Anwendung von lokal aufzutragenden VerhΓΌtungsmitteln kann die Scheidenflora durcheinanderbringen und das Scheidenpilz-Risiko erhΓΆhen", sagt Dr. med. Frank Thieme, Facharzt fΓΌr Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Landesvorsitzender Sachsen-Anhalt des Berufsverbandes der FrauenΓ€rzte e. V. (BVF).

Scheidenpilz-Symptome erkennen

Etwa 70 bis 74 Prozent aller Frauen erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an Scheidenpilz. Zu den typischen Scheidenpilz-Symptomen gehΓΆren:

  • hartnΓ€ckiger Juckreiz im Bereich der Schamlippen und/oder des Scheideneingangs
  • Brennen (kann auch beim Wasserlassen auftreten)
  • RΓΆtungen
  • Schwellungen
  • weißlicher Belag auf der Vaginal-Schleimhaut
  • verstΓ€rkter, weißlicher bis quarkartiger beziehungsweise krΓΌmeliger Ausfluss
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

"Genitaler Juckreiz ist ein weiteres mΓΆgliches Symptom, das auf eine Pilzinfektion hindeutet. Doch hat nur etwa die HΓ€lfte der Frauen mit einer Pilzinfektion Juckreiz", erklΓ€rt Thieme. "Bei einer Scheideninfektion treten nicht immer alle Symptome auf. Auch die IntensitΓ€t der Beschwerden ist unterschiedlich. Manche Frauen haben so gut wie keine Beschwerden, andere leiden unter dem Scheidenpilz."

Scheidenpilz und der Ping-Pong-Effekt

Bei wiederkehrenden Scheidenpilzinfektionen sollten Frauen immer auch an eine mâgliche Pilzinfektion des Partners denken. Genau wie der Intimbereich der Frau kann auch der Penis des Mannes vom Hefepilz Candida albicans besiedelt sein. Dann sprechen Mediziner von Candida-Balanitis. Die Infektion kann symptomlos sein, sich aber auch durch Râtung, Juckreiz und in manchen FÀllen durch weißen Belag zeigen.

So ist es mâglich, dass der Pilz immer wieder von einem zum anderen übertragen wird. Mediziner sprechen auch vom Ping-Pong-Effekt, also einer wiederholten Übertragung. "Treten vaginale Infektionen hÀufiger auf, sollte sich der Partner ebenfalls untersuchen lassen", rÀt Thieme. "Leidet er unter einer Pilzbesiedelung des Penis beziehungsweise der Eichel, sollte er unbedingt mitbehandelt werden."

Ansteckungsrisiko Oralsex

Ein weiteres mâgliches Risiko für wiederkehrende Scheidenpilzinfektionen stellt Oralverkehr dar. Denn auch auf der Mundschleimhaut kânnen sich Pilze ansiedeln. Es ist daher nicht auszuschließen, dass Oralsex eine Rolle bei Rezidiven spielt. Welche Mâglichkeiten es gibt, den Scheidenpilz zu behandeln, kânnen betroffene Frauen mit ihrem GynÀkologen besprechen. Zum einen sollte der Pilz selbst behandelt werden. Zum anderen sollten Risikofaktoren für wiederkehrende Scheidenpilzinfektionen mâglichst ausgeschaltet werden.

Hygienischer Sex beugt Scheidenpilz vor

Ein sorgsamer Umgang mit verschiedenen sexuellen Spielarten hilft, Scheidenpilzinfektionen vorzubeugen. Hefepilze befinden sich auch am After und im Darm. Analsex ist ein bedeutendes Infektionsrisiko. Es sollte immer ein Kondom bei Analsex verwendet werden, das bei erneutem vaginalen Sex abgezogen beziehungsweise erneuert wird. "Auch bei Sexspielzeug ist Hygiene wichtig. Am besten verwenden Paare getrennte Toys", rΓ€t der GynΓ€kologe. "Nach dem Geschlechtsverkehr sollten diese mit speziellen Desinfektionsmitteln gereinigt werden."

(Quelle: Privat)


Dr. med. Frank Thieme ist Facharzt fΓΌr Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Landesvorsitzender Sachsen-Anhalt des Berufsverbandes der FrauenΓ€rzte e. V. (BVF).

Bei Scheidenpilz ist Sex tabu

Diagnostiziert der GynΓ€kologe Scheidenpilz, sollte Sex wΓ€hrend der Behandlung tabu sein. Scheidenpilz ist ansteckend. Das Risiko steigt, dass sich der Geschlechtspartner infiziert. Wie bereits erwΓ€hnt: Treten in kurzen AbstΓ€nden immer wieder Scheidenpilzinfektionen auf, sollte der Partner ebenfalls untersucht werden.

"Zudem sollten Paare wissen, dass wΓ€hrend der Scheidenpilz-Behandlung auch Sex mit Kondom keine sichere Option ist. Die Anti-Pilz-Medikamente (Antimykotika) greifen das Latex an. Ein sicherer Schutz ist dann nicht gewΓ€hrleistet", warnt Thieme.

Trockene Scheide nach Scheidenpilz-Therapie? Spezielle Salben helfen

Nach der Scheidenpilz-Behandlung kann es zudem sein, dass die Scheidenschleimhaut durch die Medikamente noch etwas gereizt und trocken ist. Spezielle Feuchtigkeitscremes fΓΌr den Intimbereich helfen, diesen zu pflegen. FΓΌr den Sex kann ein Gleitmittel angenehm sein. Schmerzt es beim Geschlechtsverkehr, sollte das Paar noch etwas warten.

Wann zum Arzt?

Neben Scheidenpilz gibt es eine Reihe weiterer Erkrankungen des Intimbereichs. Frauen sollten daher immer einen Arzt aufsuchen, wenn sie Beschwerden bei sich beobachten, etwa Juckreiz, Schwellungen, RΓΆtungen, Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, eine verΓ€nderte Konsistenz oder Farbe des Scheidensekrets oder einen unangenehmen Geruchs des Sekrets.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine Γ€rztliche Beratung und dΓΌrfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • S2k-Leitlinie "Vulvovaginalkandidose" der Deutschen Gesellschaft fΓΌr GynΓ€kologie und Geburtshilfe (DDG), der Γ–sterreichischen Gesellschaft fΓΌr GynΓ€kologie und Geburtshilfe (SGGG) sowie der Schweizerischen Gesellschaft fΓΌr GynΓ€kologie und Geburtshilfe (SGGG). AWMF-Register-Nr. 015/072. (Stand: GΓΌltig bis 2025)
  • Candidose (Pilzerkrankung). Online-Information der Deutschen STI-Gesellschaft. Gesellschaft zur FΓΆrderung der Sexuellen Gesundheit. (Stand: Aufgerufen am 24. MΓ€rz 2022)
  • Scheidenpilz/ Candida-Infektionen/ Vaginalmykose/ Vaginalpilz. Online-Information des Berufsverbands der FrauenΓ€rzte e. V. BVF). (Stand: 8. Mai 2018)
  • Pilzinfektion der Scheide (Scheidenpilz). Online-Informationen des Instituts fΓΌr QualitΓ€t und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 5. Juni 2019)
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