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Ist eine Lidrandentzündung ansteckend?


Lästige Blepharitis
Ist eine Lidrandentzündung ansteckend?


Aktualisiert am 09.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Mann mit entzündetem AugenlidVergrößern des Bildes
Eine Lidrandentzündung kann unter anderem durch Bakterien hervorgerufen werden. Besteht dann Ansteckungsgefahr? (Quelle: Mariia Skovpen/getty-images-bilder)

Ähnlich wie bei einer Bindehautentzündung sind die Augen bei einer Lidrandentzündung oft gerötet und jucken stark. Ist sie also ebenfalls ansteckend?

Eine Lidrandentzündung (Blepharitis) kann verschiedene Ursachen haben – Bakterien wie Staphylokokken zählen ebenfalls dazu. Daher liegt die Frage nahe, ob die Augenerkrankung ansteckend sein könnte.

Die kurze Antwort darauf lautet: Nein, eine Lidrandentzündung ist normalerweise nicht ansteckend. Im Unterschied zu einer bakteriellen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) lässt sie sich nicht von einem Menschen auf den anderen übertragen. Die Augenerkrankung liegt in den meisten Fällen chronisch vor. An ihrer Entstehung sind in der Regel mehrere Auslöser beteiligt, etwa Hauterkrankungen wie das seborrhoische Ekzem oder eine Neurodermitis.

Bei einer chronischen Lidrandentzündung besteht zudem fast immer eine Fehlfunktion der Meibom-Drüsen. Diese sind entlang des inneren Lidrands angeordnet und produzieren ein öliges Sekret, das für den Tränenfilm eine wichtige Rolle spielt. Bei Menschen mit chronischer Blepharitis funktionieren die Meibom-Drüsen meist nicht richtig und stellen zu wenig Sekret her (manchmal auch zu viel). Oft setzt es sich anders zusammen als zuvor und ist deshalb zäher – das kann die Poren der Drüsen verstopfen. Dafür kann es verschiedene Gründe geben.

Lidrandentzündung: Welchen Einfluss Bakterien haben

Die Annahme, dass bakterielle Infektionen eine Hauptursache der chronischen Lidrandentzündung sind, gilt inzwischen als überholt. Dennoch können Bakterien zur Entstehung beitragen. Verursachen Bakterien eine Lidrandentzündung, stecken überwiegend Staphylokokken oder Propionibakterien dahinter.

Meist handelt es sich dabei nicht um Erreger, mit denen Betroffene sich erst kürzlich bei anderen angesteckt haben, sondern um Keime, die bereits lange Zeit Teil der Hautflora am Augenlid sind. Sie können sich also auch bei ansonsten gesunden Menschen am Lidrand finden. Solche Keime sind unbedenklich, solange die Zahl nicht überhandnimmt.

Die am Lidrand lebenden Bakterien geben Stoffe ab, mit denen sie im Talg und Meibom-Sekret befindliche Fette abbauen. Die dabei entstehenden Produkte können das ölige Sekret der Meibom-Drüsen verändern: Meist erhöht sich der Schmelzpunkt, wodurch es sich nicht mehr bei Körpertemperatur verflüssigt, sondern erst bei höheren Temperaturen. Deswegen spielt Wärme bei der Behandlung eine wichtige Rolle.

Andere Abbauprodukte begünstigen zudem, dass sich die Bakterien am Lidrand (vor allem Staphylokokken) leichter vermehren können. Steigt die Zahl der Bakterien und damit die Menge der Abbauprodukte, rufen diese entzündliche Reaktionen am Lidrand hervor.

Gut zu wissen
Zusammengefasst bedeutet das, dass Bakterien zwar zu den entzündlichen Prozessen einer Blepharitis beitragen können. Echte Infektionen – wie etwa eine bei einer Bindehautentzündung, die durch eine Infektion mit Viren oder Bakterien hervorgerufen wurde – sind jedoch selten die Ursache.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Blepharitis. Online-Informationen der Mayo-Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 10.5.2022)
  • Patientenbroschüre Lidrandentzündung (PDF). Online-Informationen der Deutschen ophthalmologischen Gesellschaft: www.dog.org (Stand: 2013)
  • Auw-Haedrich, C., et al.: Chronische Blepharitis. Der Ophthalmologe, Nr. 9, S. 817-828 (2007)
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