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Knochenmarkspende: Neuer Rekord erreicht


Blutkrebs besiegen
Knochenmarkspende: Neuer Rekord in Deutschland

Von dpa, t-online
26.05.2017Lesedauer: 3 Min.
Knochenmark: Spendenbereitschaft der Deutschen wächstVergrößern des BildesKnochenmark: Die Spendenbereitschaft der Deutschen wächst (Quelle: selvanegra/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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In Deutschland sind mit gut 7,4 Millionen Menschen so viele Knochenmarkspender registriert wie noch nie zuvor. Das geht aus Zahlen des Zentralen Knochenmarkspenderregisters Deutschland (ZKRD) hervor. In der größten Datei, der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS), sind rund 5,1 Millionen Menschen registriert.

Die DKMS hat im Jahr 2016 weltweit 7028 Stammzellspenden an Blutkrebs-Patienten vermittelt – nach eigenen Angaben ebenfalls eine noch nie erreichte Zahl (2015: 6999).

In den meisten Fällen reiche eine ambulante Entnahme der Stammzellen aus, nur in 20 Prozent der Fälle ist nach Angaben der DKMS eine etwas aufwendigere Knochenmarkspende nötig.

30 Millionen registrierte Personen weltweit

Die Knochenmarkspenderdatei hat ihr Gebiet in den vergangenen Jahren nach Spanien, Großbritannien und Polen ausgedehnt und so viele Spender hinzugewonnen. Weltweit sind etwa 30 Millionen potenzielle Stammzellenspender registriert.

"Die DKMS arbeitet mit Hochdruck daran, die Situation für Blutkrebs-Patienten weltweit zu verbessern, denn Blutkrebs kennt keine Grenzen und kann jeden plötzlich treffen", teilte eine Sprecherin mit. In Deutschland gibt es insgesamt 26 Spenderdateien. Jährlich sterben mehr als 11.000 Menschen an Leukämie. Alle 15 Minuten erhält ein Mensch hierzulande die Diagnose Blutkrebs.

Wer darf Stammzellen spenden?

Vielen Leukämiekranken kann mit einer Knochenmarkspende geholfen werden. Entweder findet sich im Familienkreis ein geeigneter Spender oder aber ein Fremdspender kommt in Frage. Je mehr Menschen sich bei den Spenderdateien registrieren lassen, desto höher ist die Chance, einen Spender mit den passenden Merkmalen zu finden. Prinzipiell kann jeder spenden, der gesund und zwischen 18 und 55 Jahre alt ist. Außerdem muss er mindestens 50 Kilogramm auf die Waage bringen.

Wie läuft eine Registrierung ab?

Zunächst müssen Sie sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) oder einer anderen Datei typisieren lassen. Dazu fordern Sie dort ein Registrierungsset an. Die Spenderdatei schickt Ihnen dann per Post ein Formular nebst Wattestäbchen. Mit dem Stäbchen machen Sie einen Speichelabstrich in der Wange. Schicken Sie dann die unterschriebenen Unterlagen und das Wattestäbchen an die Datei zurück. Die Untersuchungsergebnisse des Wangenabstrichs werden dann anonym für den weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung gestellt. Die Registrierung bei der DKMS kostet 40 Euro. Wer die Kosten nicht aufbringen kann, wird ohne die Gebühr registriert.

Wie läuft die Stammzellenspende selbst ab?

Bei 80 Prozent der Spenden wird eine sogenannte periphere Blutstammzellentnahme vorgenommen. Dieses Verfahren läuft ähnlich wie bei einer Blutplasmaspende. Im Vorfeld wird dem Spender der Wachstumsfaktor G-CSF verabreicht. Dieser bewirkt, dass die Blutstammzellen ins Blut übergehen.

Bei dieser sogenannten Stammzellapherese wird das Blut des Spenders in einem ständigen Kreislauf aus einer Armvene durch einen Zellseperator geleitet und über die andere Armvene wieder zurückgeführt. Diese Art der Stammzellgewinnung dauert etwa drei bis vier Stunden.

Bei 20 Prozent aller Spenden wird unter Vollnarkose etwa ein Liter Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen, indem im Bereich des Beckenknochens mehrere kleine Stiche vorgenommen werden.

Welche Risiken birgt eine Knochenmarkspende?

Vor einer Knochenmarkspende wird der Spender umfangreich untersucht. Dort wird der gesundheitliche Zustand sichergestellt und der Spender über eventuelle Risiken aufgeklärt.

Durch den Wachstumsfaktor G-CSF können grippeähnliche Symptome auftreten, Langzeitnebenwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand aber nicht bekannt, berichtet das ZKRD auf seiner Internetseite.

Das Risiko der Knochenmarkentnahme am Beckenknochen ist gering. Es beschränkt sich im Wesentlichen auf das Narkoserisiko. Nach der Entnahme kann für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz entstehen – ähnlich dem einer Prellung. In der Regel kann das Krankenhaus aber bereits am Tag nach der Entnahme wieder verlassen werden.

Wo kann man spenden?

Die Spenderdateien werben, registrieren und typisieren freiwillige Blutstammzellspender und leiten die für die Suche relevanten Daten der Spender an das ZKRD weiter. Wenn Sie sich als Spender registrieren und typisieren lassen möchten, wenden Sie sich bitte an eine der Spenderdateien unter www.zkrd.de/de/adressen/11.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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