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Leberwerte-Tabelle: Alle Normalwerte auf einen Blick


Befund verstehen
Leberwerte-Tabelle – alle Normalwerte auf einen Blick


10.07.2025 - 09:16 UhrLesedauer: 4 Min.
Ein Mann spricht mit einer Ärztin über seinen Laborbericht.Vergrößern des Bildes
Mann spricht mit Ärztin: Wenn die Leberwerte von der Norm abweichen, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. (Quelle: FatCamera/getty-images-bilder)
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Die Leberwerte geben Auskunft über den Zustand der Leber. Ein Überblick über die Normalwerte und mögliche Gründe für auffällige Werte.

Wenn die Leberwerte vom Normalbereich abweichen, kann das Anlass zur Sorge bieten: Unter Umständen deuten die veränderten Werte auf eine Schädigung der Leber hin, zum Beispiel durch übermäßigen Alkoholkonsum, eine Fettlebererkrankung oder eine virale Leberentzündung (Hepatitis). Außerdem können sich einige Krankheiten, die nicht direkt die Leber betreffen, auf die Leberwerte auswirken, etwa Muskel- und Herzerkrankungen.

Leberwerte außerhalb des Normbereichs sollten daher durch weitere Untersuchungen abgeklärt werden. Doch was sagen die einzelnen Werte überhaupt aus? Welche Werte gelten als normal? Und welche Erklärungen kommen für abweichende Werte in Betracht? Dieser Artikel gibt eine verständliche Übersicht.

Leberwerte – Die Normalwerte als Tabelle

LeberwertNormbereich
Alanin-Aminotransferase (ALT)< 41 U/l (Männer), < 31 U/l (Frauen)
Aspartat-Aminotransferase (AST)< 38 U/l (Männer), < 32 U/l (Frauen)
Gamma-Glutamyltransferase (GGT)< 60 U/l (Männer), < 40 U/l (Frauen)
Alkalische Phosphatase (AP) 40-130 U/l (Männer), 35-105 U/l (Frauen)
Glutamatdehydrogenase (GLDH)< 7 U/l (Männer), < 5 U/l (Frauen)
Bilirubin (gesamt und direkt)gesamt < 1,1 mg/dl, direkt < 0,3 mg/dl
Albumin35-52 g/l
Cholinesterase5,3-12,9 kU/l (Erwachsene)
Quick-Wert / INRQuick 70-130 %, INR ca. 0,85-1,15

Was genau die einzelnen Werte bedeuten, ist in den nächsten Kapiteln sowie hier nachzulesen. Die Einheiten sind folgendermaßen zu verstehen:

  • U/l steht für Units (Einheiten) pro Liter und zeigt an, wie aktiv ein bestimmtes Enzym im Blut ist. Enzyme sind Eiweißstoffe, die lebenswichtige Stoffwechselvorgänge beschleunigen. Je höher der Wert, desto mehr Enzymaktivität liegt vor. (kU heißt Kilo Units – eine Kilo-Unit entspricht tausend Units.)
  • mg/dl ist die Abkürzung für Milligramm pro Deziliter und gibt die Menge eines Stoffs im Blut an, ebenso wie g/l (Gramm pro Liter)
  • Der Quick-Wert in Prozent gibt an, wie gut die Blutgerinnung funktioniert. Liegt der gemessene Wert unter 70 Prozent, bedeutet das, dass das Blut langsamer gerinnt als normal.
  • Die INR (International Normalized Ratio) zeigt ebenfalls, wie gut oder wie langsam das Blut gerinnt. Anders als der Quick-Wert, der je nach Labor unterschiedlich ausfallen kann, ist die INR weltweit standardisiert. Somit lassen sich die Ergebnisse verschiedener Labore besser vergleichen, unabhängig davon, wo die Untersuchung durchgeführt wurde.

Hinweis: Für Schwangere, übergewichtige Personen und Menschen, die hormonelle Verhütungsmittel einnehmen, gelten teils andere Leberwerte als normal. Das liegt daran, dass die erwähnten Zustände den Stoffwechsel und die Leberfunktion beeinflussen können. Die Ärztin oder der Arzt berücksichtigt das bei der Beurteilung der Laborergebnisse.

Was hinter den Leberwerten steckt

Die Leberwerte lassen sich in drei Gruppen einteilen:

  • Marker für eine Leberzellschädigung
  • Marker für eine Cholestase (einen Gallestau)
  • Marker für die Syntheseleistung der Leber.

Marker für eine Leberzellschädigung sind Enzyme, die Leberzellen freisetzen, wenn sie geschädigt werden. Zu diesen Enzymen zählen:

  • Alanin-Aminotransferase, kurz ALT (früher Glutamat-Pyruvat-Transaminase, kurz GPT)
  • Aspartat-Aminotransferase, kurz AST (früher Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, kurz GOT)
  • Glutamatdehydrogenase (GLDH).

Marker für einen Gallestau sind

  • die Gamma-Glutamyltransferase (GGT),
  • die Alkalische Phosphatase (AP) und
  • Bilirubin.

GGT und AP sind Enzyme, die in den Zellen der Leber und der Gallenwege vorkommen. Bei einem Gallestau werden diese Eiweißstoffe vermehrt ins Blut freigesetzt.

Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Die Leber macht es wasserlöslich, damit es mit der Galle über die Gallengänge ausgeschieden werden kann. Bei einem Gallestau funktioniert die Ausscheidung nicht richtig. Dann kann sich Bilirubin im Blut sammeln. Die erhöhte Konzentration lässt sich im Blut nachweisen. Zudem ruft ein erhöhter Bilirubinspiegel typischerweise merkliche Symptome wie Juckreiz und eine Gelbsucht – fachsprachlich Ikterus – hervor.

Im Laborbericht wird zwischen Gesamtbilirubin, direktem Bilirubin und indirektem Bilirubin unterschieden. Das Gesamtbilirubin ist die Summe aller Bilirubinformen im Blut. Indirektes Bilirubin ist die ursprüngliche, nicht wasserlösliche Form, die noch zur Leber transportiert und von dieser in die wasserlösliche Form umgewandelt werden muss – das sogenannte direkte Bilirubin.

Von Bedeutung ist insbesondere das direkte Bilirubin, weil es Aufschluss darüber gibt, ob die Leber das Bilirubin korrekt verarbeitet und über die Galle ausscheiden kann. Ein erhöhter Wert kann ein Hinweis auf einen Gallenstau sein.

Was ist ein Gallestau (eine Cholestase)?

Die Galle ist ein von der Leber gebildeter Verdauungssaft. Sie besteht unter anderem aus Wasser, Gallensäuren, Cholesterin und Bilirubin. Während einer Mahlzeit wird ein Teil der Galle aus der Leber durch den Hauptgallengang in den Zwölffingerdarm (Dünndarm) geleitet, wo sie bei der Verdauung von Fetten hilft. Die restliche Galle fließt zunächst in die Gallenblase, die sich an der Unterseite der Leber befindet. Dort wird die Galle eingedickt und gespeichert und bei der nächsten Nahrungsaufnahme ebenfalls über den Hauptgallengang in den Zwölffingerdarm abgegeben. Wenn der Abfluss der Galle gestört ist, etwa durch Steine, Entzündungen oder Tumoren, staut sich die Galle in den Gallengängen. Das kann die Leber schädigen und zu erhöhten Cholestasewerten führen.

Marker für die Syntheseleistung der Leber sind Eiweiße, für deren Herstellung (Synthese) die Leber zuständig ist. Kann sie das nicht mehr im gewohnten Maße, lassen sich im Blut geringere Mengen dieser Eiweiße messen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn zu wenig intaktes Lebergewebe vorhanden ist (zum Beispiel bei einer Leberzirrhose) oder wenn dem Körper wichtige Nährstoffe fehlen (zum Beispiel bei starker Mangelernährung).

Die wichtigsten Synthesemarker sind:

  • Albumin: Das ist ein im Blutplasma enthaltenes Eiweiß, welches in der Leber gebildet wird. Es dient vor allem dazu, die Flüssigkeitsverteilung im Blut zu regulieren. Außerdem ist es ein sogenanntes Transporteiweiß. Es bindet schwer bzw. nicht wasserlösliche Stoffe wie Hormone und freie Fettsäuren und transportiert sie durchs Blut. Ein niedriger Albuminwert kann beispielsweise Anzeichen einer eingeschränkten Leberfunktion aufgrund einer chronischen Lebererkrankung, einer starken Mangelernährung oder einer akuten Entzündung sein.
  • Cholinesterase (CHE): Dabei handelt es sich um ein von der Leber produziertes Enzym, das ebenfalls im Blut zirkuliert. (Seine physiologischen Funktionen sind bislang nicht genau geklärt.)

Darüber hinaus erlaubt der Quick-Wert Rückschlüsse auf die Syntheseleistung der Leber: Der Quick-Wert gibt an, wie gut die Blutgerinnung funktioniert. Das wiederum hängt davon ab, ob genug Stoffe im Blut sind, die die Gerinnung ermöglichen. Diese Stoffe, sogenannte Gerinnungsfaktoren, stellt die Leber her. Ein niedriger Quick-Wert kann somit darauf hindeuten, dass die Leber zu wenig Gerinnungsfaktoren produziert, wodurch sich die Gerinnungszeit verlängert.

Was tun, wenn die Leberwerte von der Norm abweichen?

Vom Normalbereich abweichende Leberwerte können auf eine Erkrankung oder ein gesundheitliches Problem aufmerksam machen. Was genau dahintersteckt, lässt sich allein anhand der Laborwerte jedoch nicht sicher sagen. (Das Gesamtbild der Laborergebnisse liefert allenfalls erste Anhaltspunkte. Näheres dazu ist hier erklärt.)

Bei besorgniserregenden Leberwerten ist daher eine sorgfältige Diagnostik nötig: Um die Ursache der auffälligen Werte zu ermitteln, führt die Ärztin oder der Arzt verschiedene Untersuchungen durch beziehungsweise ordnet diese an.

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Dazu können etwa eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauchs, spezielle Bluttests (etwa auf Virushepatitis) oder bildgebende Verfahren wie CT oder MRT gehören. In manchen Fällen ist auch eine Leberbiopsie erforderlich – dabei wird eine kleine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

In manchen Fällen können die Leberwerte aber auch ohne nachweisbare Erkrankung vorübergehend erhöht sein – warum, lässt sich nicht immer eindeutig klären. Umgekehrt schließen unauffällige Werte eine Lebererkrankung nicht sicher aus: In einem fortgeschrittenen Stadium kann die Leber so stark geschädigt sein, dass kaum noch intaktes Lebergewebe vorhanden ist, das die entsprechenden Stoffe freisetzen könnte.

Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 9.7.2025), kostenpflichtig
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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