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Verhalten nach Leistenbruch-OP mit Netz: Tipps & Hinweise


Richtig verhalten
Was ist nach einer Leistenbruch-OP mit Netz zu beachten?


Aktualisiert am 20.02.2024Lesedauer: 4 Min.
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Arzt klopft lächelndem Mann auf die SchulterVergrößern des Bildes
Sich wie ärztlich empfohlen zu verhalten, minimiert das Risiko, dass es nach einer Leistenbruch-OP mit Netz zu Problemen kommt. (Quelle: didesign021/getty-images-bilder)

Ob Operationen erfolgreich sind, hängt teils auch davon ab, wie sich Operierte anschließend verhalten. Was nach einer Leistenbruch-OP mit Netz wichtig ist.

Ein Leistenbruch (auch Leistenhernie genannt) ist eine Lücke in der Bauchwand im Bereich der Leiste, durch die sich Bestandteile aus dem Bauchraum nach außen stülpen. Diese Lücke ist nur durch eine Operation verschließbar. Dabei lässt sich die Stelle mit Nähten oder zusätzlich mit einem feinen Kunststoffnetz verstärken. Nach einer Leistenbruch-OP mit Netz ist die Bauchwand ein wenig stabiler als ohne – was auch bedeutet, dass

  • Belastungen schneller wieder möglich sind und
  • das Risiko für einen Rückfall etwas kleiner ist.

Wer sich einem solchen Eingriff unterzieht, ist dennoch gut beraten, ärztliche Empfehlungen zur Nachsorge ernst zu nehmen und sich entsprechend zu verhalten. Denn nach einer Leistenbruch-OP mit Netz sind Rückfälle zwar seltener, aber nicht ausgeschlossen. Zudem können während der Genesung weitere Probleme auftreten, die durch richtiges Handeln oft vermeidbar sind: zum Beispiel Wundheilungsstörungen oder -infektionen.

Mehr erfahren

Ob beziehungsweise warum auch bei einem Leistenbruch ohne Schwellung eine OP ratsam ist und wann sich die OP womöglich verschieben lässt, können Sie hier nachlesen.

So verhalten Sie sich nach einer Leistenbruch-OP mit Netz richtig

Inwieweit schonendes Verhalten nach einer Leistenbruch-OP mit Netz ratsam ist, bestimmen mehrere individuellen Faktoren. Entscheidend für die ersten Stunden danach ist, ob die (Schmerz-)Empfindungen für den Eingriff allgemein (also durch Vollnarkose) oder nur örtlich ausgeschaltet werden:

  • Wer sich unter örtlicher Betäubung ambulant operieren lässt, kann in der Regel sofort nach der OP aufstehen und nach kurzer Beobachtungsphase zurück nach Hause.
  • Wer sich unter Vollnarkose ambulant operieren lässt, kann (und sollte) für gewöhnlich schon wenige Stunden nach der OP aufstehen und kurze Strecken gehen, darf aber erst nach mehrstündiger Beobachtungsphase nach Hause.
  • Gut zu wissen: Wer sich stationär operieren lässt (also über Nacht im Krankenhaus bleibt), kann oft bereits am nächsten oder übernächsten Tag wieder nach Hause.

Wichtiger Hinweis

Auch wenn Sie sich schon am Tag des Eingriffs wieder fit fühlen: Die Ihnen verabreichten Narkose-, Betäubungs- und/oder Schmerzmittel können dann noch nachwirken und Ihr Verhalten beeinflussen. Lassen Sie sich nach der Leistenbruch-OP daher unbedingt von jemandem abholen oder nehmen Sie ein Taxi, statt sich alleine auf den Heimweg zu machen (und fahren Sie auf keinen Fall selbst Auto).

Zu Hause angekommen können Betroffene ihren gewohnten Tagesablauf weitgehend wieder aufnehmen. Körperliche Anstrengung ist dabei allerdings erst einmal zu vermeiden, um die Wundheilung nicht zu stören. Ab wann das Gewebe wieder voll belastbar ist, hängt immer vom Einzelfall ab. Insgesamt dauert die Heilung nach einer offenen Leistenbruch-OP meist länger als nach einem minimalinvasiven Eingriff.

Häufig geben Ärztinnen und Ärzte zum richtigen Verhalten nach einer Leistenbruch-OP mit Netz folgende Tipps und Hinweise:

  • Gegen Schmerzen können Sie zu Hause weiterhin wie ärztlich empfohlen Schmerzmittel einnehmen. (Tipp: Damit das Aufstehen, Hinsetzen, Husten oder Niesen weniger wehtut, können Sie währenddessen mit der Hand oder einem kleinen Kissen sanft auf die Stelle drücken.)
  • Befolgen Sie die Anweisungen zur Wundpflege und Körperhygiene. Kurzes Duschen ist meist schon 24 Stunden nach der OP wieder möglich. (Auf Baden oder Saunabesuche sollten Sie jedoch verzichten, bis die Wunde vollständig verheilt ist.)
  • Beim Stuhlgang sollten Sie in den ersten Wochen nach der OP nicht zu stark pressen. Trinken Sie daher ausreichend und ernähren Sie sich ballaststoffreich (etwa mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten), um einer Verstopfung vorzubeugen.
  • Schonen Sie sich in den ersten 3 bis 5 Tagen. Gehen und leichte Bewegungsübungen sind aber bereits am OP-Tag selbst wieder möglich. Anschließend können Sie langsam zu Ihren normalen Aktivitäten zurückkehren, sobald diese keine Schmerzen mehr auslösen.
  • Starke körperliche Belastung wie beim Heben und Tragen schwerer Gegenstände ist jedoch noch länger – manchmal über mehrere Wochen – zu vermeiden. Auch hier ist es wichtig, unbedingt auf Schmerzfreiheit zu achten.
  • Ob Sie wieder bedenkenlos Auto, Motorrad oder Fahrrad fahren können, richtet sich ebenfalls nach Ihrem Schmerzempfinden. Mehr zum Thema Autofahren nach einer Leistenbruch-OP erfahren Sie hier.
  • Sex zu haben ist normalerweise in Ordnung, solange Sie dabei einigermaßen schmerzfrei sind.
  • Ab wann Sie wieder uneingeschränkt Sport treiben können, hängt allerdings auch von der Sportart ab: Ruckartige Bewegungen, Springen oder plötzliche Brems- und Beschleunigungsvorgänge (wie etwa bei Ballsportarten) sowie Krafttraining (vor allem zur Stärkung der Bauchmuskulatur) sind länger zu vermeiden.
  • Gleiches gilt für die Dauer der Arbeitsunfähigkeit: Mitentscheidend ist hier die Art der Tätigkeit. Viele Betroffene sind nach ein bis zwei Wochen wieder arbeitsfähig. Wer jedoch schwere körperliche Arbeit verrichtet, braucht üblicherweise mehr Zeit.
  • Rauchen kann die Wundheilung behindern. Darum (und aus vielen anderen Gründen) ist es besser, auf Zigaretten & Co. zu verzichten.

In der Regel steht schon wenige Tage nach einer Leistenbruch-OP mit Netz eine Kontrolluntersuchung in der Klinik oder Praxis an. In ihrem eigenen Interesse ist es wichtig, dass Betroffene diesen Termin wahrnehmen.

Probleme trotz richtigem Verhalten nach der Leistenbruch-OP mit Netz?

Selbst besonders umsichtiges Verhalten nach einer Leistenbruch-OP mit Netz kann nicht immer verhindern, dass in der Genesungszeit Probleme auftreten – vor allem, wenn sie bereits während der Operation entstehen (etwa infolge ungewollter Verletzungen). Zu den möglichen Komplikationen zählen zum Beispiel:

  • Wundheilungsstörungen
  • Infektion der OP-Wunde
  • Sensibilitätsstörungen oder chronische Schmerzen in der Leiste
  • Thrombose/Embolie
  • erneuter Leistenbruch
  • beim Mann: beeinträchtigte Durchblutung der Hoden, Zeugungsunfähigkeit

Schwerere Komplikationen treten nach zwar nur bei weniger als einem von 100 operierten Leistenbrüchen auf – und auch das im Körper verbleibende Netz verursacht nur selten Probleme. Trotzdem ist es wichtig, nach einer Leistenbruch-OP mit Netz bei möglichen Warnzeichen sofort ärztliche Hilfe zu holen – zum Beispiel bei:

  • anhaltend hohem Fieber
  • Hautrötungen um die OP-Wunde(n)
  • starken Schmerzen, die sich durch Schmerzmittel nicht bessern
  • Blutungen
  • zunehmenden Schwellungen im Bauch
  • anhaltender Übelkeit oder wiederholtem Erbrechen
  • Schüttelfrost
  • ständigem Husten oder Kurzatmigkeit
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen

Fazit: Die wichtigsten Tipps zum Verhalten nach Leistenbruch-OP mit Netz

Wer einen Leistenbruch operativ beheben lässt, bekommt für die Zeit danach immer Verhaltenstipps, um das Risiko für Rückfälle und einige andere Komplikationen möglichst gering zu halten. Schmerzen sind dabei oft ein recht guter Anhaltspunkt für das richtige Verhalten nach einer Leistenbruch-OP mit Netz: Solange eine Aktivität schmerzfrei möglich ist, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Betroffene sollten aber unbedingt auch mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, welche Aktivitäten wie lange einzuschränken sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Leistenbruch-Operation". Online-Informationen des Bundesverbands für Ambulantes Operieren e. V. (BAO): www.operieren.de (Abrufdatum: 20.2.2024)
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