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ITB 2024: Neue Urlaubstrends – Spanien & Italien weiterhin beliebte Ziele


Fünf Urlaubstrends
Schon mal von "Zugstolz" gehört?

Von dpa
Aktualisiert am 05.03.2024Lesedauer: 4 Min.
Folgt auf die Flugscham der Zugstolz?Vergrößern des BildesBahn fahren statt Fliegen: Manche Reisende erfüllt so etwas mit einem Gefühl von Zugstolz. (Quelle: Zacharie Scheurer/dpa-tmn/dpa/dpa)
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Früh buchen, lieber altbewährtem treu bleiben und eher mit dem Zug als per Flugzeug anreisen – so wird der Urlaub der Deutschen dieses Jahr aussehen.

In Berlin steigt aktuell mit der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) die größte Tourismusmesse weltweit. Dort werden aktuelle Angebote und neue Urlaubstrends vorgestellt. Wohin reisen die Menschen – und wie? Was ist ihnen dabei wichtig? Fünf Trends zu unserem Urlaubsverhalten jetzt und in Zukunft:

1. Immer mehr Frühbucher

Das beste Hotel, die beste Flugzeit – und der beste Preis? Wer früh bucht, kann bei den Angeboten aus dem Vollen schöpfen. Frühbucher-Rabatte der Veranstalter versprechen oft günstigere Preise, obwohl die tatsächliche Ersparnis oft schwer zu ermitteln ist. Dennoch, gerade für an Ferienzeiten gebundene Familien spricht vieles fürs frühe Buchen. Und nicht nur diese Zielgruppe setzt darauf.

Große Veranstalter berichten von hohen Zuwächsen bei den Frühbucher-Zahlen. Die Mehrheit der Reisenden bucht aktuell mit mehreren Monaten Vorlauf. Dazu tragen flexible Tarife bei, die gegen Aufpreis kurzfristige, kostenfreie Stornierungen oder Umbuchungen erlauben.

Neben dem ersparten Geld, das durch die Frühbucher-Rabatte versprochen wird, sieht der Tourismusforscher Martin Lohmann ein gewisses Sicherheitsdenken als einen weiteren Grund für den Frühbucher-Trend: "Man will ganz sicher haben, dass dieses Erlebnis auch stattfindet", sagt er.

Zudem sieht er das Frühbuchen auch als gesamtgesellschaftlichen Prozess – weg von der Spontanität, hin zu mehr Planung: "Konzerte, Restaurants, Museumsbesuche, alles wird vorher gebucht, reserviert und gegebenenfalls wieder storniert." Das gilt eben auch für Reisen.

2. Kein Urlaub ist keine Option

Vieles wird teurer – auch der Urlaub. Doch verzichten wollen die Deutschen darauf nicht. Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) erwartet für 2024 eine ähnlich hohe Zahl an Urlaubsreisen wie 2019, also vor der Corona-Pandemie. Sie geht von um die 70 Millionen Urlaubsreisen mit fünf Tagen oder mehr aus.

Martin Lohmann ist wissenschaftlicher Berater der FUR und sagt zum konstanten Reiseverhalten der Menschen: "Urlaubsreisen sind uns wichtig und gleichzeitig sind sie eine liebgewonnene Gewohnheit. Das aufzugeben, kommt für die meisten gar nicht infrage." Das zeigt sich auch an diesem Befund: Bei den Konsumprioritäten stehen Urlaubsreisen laut FUR an zweiter Stelle hinter Lebensmitteln, aber noch vor Wohnen, Gesundheit und Freizeit.

3. Die Hitliste der Reiseziele bleibt gleich

Deutschland werde bei den Urlaubsreisezielen 2024 wieder den ersten Platz einnehmen, so Lohmann. Es folgen Spanien, Italien, die Türkei und Österreich. Kroatien und Griechenland spielen ebenfalls vorn mit. Trotz des stabilen Gesamtbilds zeigt sich in den Daten auch, dass viele Menschen beim Reiseziel neugierig, abenteuerlustig und flexibel sind. Lohmann: "Knapp 40 Prozent der Urlauber suchen jedes Jahr ein Ziel, wo sie noch nie gewesen sind."

Der Deutsche Reiseverband (DRV) erwartet einen Zuwachs bei Fernreisen, etwa in die USA, nach Thailand oder Australien.

4. Kommt zur Flugscham der Zugstolz?

Für das schlechte Gewissen wegen der Klimabelastung durchs Fliegen gibt es schon seit einigen Jahren ein griffiges Schlagwort: die Flugscham.

Tatsächlich wächst laut einer FUR-Umfrage der Anteil von Flugreisenden, die von so einem schlechten Gewissen berichten: Die Hälfte der Befragten gab an, so zu empfinden. 2019 waren es 41 Prozent. Flugscham gibt es demnach in allen Alters-, Einkommens- und Bildungsgruppen. Zur Wahrheit gehört aber auch: "Es gibt immer noch auch viele, denen das nicht an die Nieren geht", sagt Forscher Lohmann.

Als eine umweltfreundliche Alternative zu Flügen gelten Züge, wobei Reisende hier gerade auf längeren Strecken ein viel höheres Zeitbudget mitbringen müssen. Und im Vergleich zum Flugticket kostet es oftmals auch mehr Geld, gerade wenn man komfortabel in erster Klasse oder Schlafabteil reisen will.

Zugstolz habe er zwar schon persönlich beobachtet, in Befragungen erforscht sei es im Gegensatz zur Flugscham jedoch nicht, ordnet Martin Lohmann ein. "Am Gefühl, dass man Gutes tut, wenn man mit dem Zug nach Rom oder Stockholm reist, kann schon etwas dran sein." Allerdings sei es kein gesellschaftlich verbreitetes Phänomen. Dafür sei der Anteil der Bahnreisen an den Urlaubsreisen auch einfach zu klein.

5. Der Wille zu nachhaltigem Reisen ist da

Nachhaltigkeit an sich ist für viele Reisende ein Thema. Das legte jüngst eine Kantar-Umfrage im Auftrag von Holidaycheck unter 16- bis 69-Jährigen nahe. Verglichen mit dem Reiseverhalten in den letzten Jahren, gaben 45 Prozent dieser Befragten an, nun mehr Wert auf die Nachhaltigkeit eines Reiseortes zu legen. Mit 41 Prozent fast ebenso hoch war der Anteil derer, die dasselbe in Bezug auf das Transportmittel sagten.

Zugleich sei der Anteil an Auslandsreisen und insbesondere an Flugreisen so hoch wie nie zuvor, hielt der Verband Internetreisevertrieb (VIR) in einer Mitteilung fest. "Unsere Branche hat noch viele Hausaufgaben in puncto nachhaltig buchbaren Angeboten zu machen", ließ VIR-Vorstand Michael Buller wissen. Man dürfe da nicht auf die Nachfrage warten.

Am Willen der Menschen mangelt es laut der Kantar-Umfrage zumindest nicht: Für 27 Prozent kommt es demnach in Zukunft "ganz sicher" infrage, auf Flugreisen zu verzichten oder das Flugzeug durch andere Verkehrsmittel zu ersetzen, für 32 Prozent und damit knapp ein Drittel ist das zumindest tendenziell denkbar.

Und: Mit 45 Prozent wären fast die Hälfte der Befragten bereit, für nachhaltig gestaltete Reisen mehr Geld auszugeben. Bei den Jüngeren war die Bereitschaft dabei ausgeprägter als bei den Älteren. Viele geben aber an, sich schlecht über nachhaltige Reiseoptionen informiert zu fühlen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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