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Krasse Knoblauchkur gegen Pilze


"Es muss richtig stinken"
Krasse Knoblauchkur hilft gegen Pilze

Ann-Kathrin Landzettel

28.01.2015Lesedauer: 3 Min.
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Für eine Knoblauchkur muss man viele Zehen verdrücken.Vergrößern des Bildes
Für eine Knoblauchkur muss man viele Zehen verdrücken. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Am Fuß, im Mund, im Genitalbereich oder im Darm: Pilze können den gesamten Körper befallen. Haben sie sich eingenistet, ist es schwer, sie wieder loszuwerden. Bereits eine Spore kann zu einem erneuten Befall führen. "Ein wahrer Geheimtipp gegen fiese Pilze ist Knoblauch", ist Dr. Karl-Heinz Friese überzeugt. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Allergologe aus Weil der Stadt erklärt, was die Knolle so wirksam macht.

Viele Pilze kommen im menschlichen Körper ganz natürlich vor und bereiten keine Probleme. Darunter auch Hefepilze der Gattung Candida. Vermehren sich die Pilze allerdings, können sie auch den Hals-Nasen-Rachenbereich befallen oder sich im Darm so stark ausbreiten, dass Verdauungsprobleme die Folge sind. Doch die Natur verspricht Hilfe.

Schwefel im Knoblauch bekämpft Pilze

"In der Naturheilkunde hat sich Knoblauch bewährt, denn er hilft gegen alle Pilzarten im und am Körper", erklärt Friese. "Es sind die schwefelhaltigen Wirkstoffe, darunter Allicin, die die Knolle so effektiv machen." Dadurch wirkt das Zwiebelgewächs antibakteriell und desinfizierend.

"Es muss richtig stinken, damit es wirkt"

Hat Friese Patienten vor sich, die unter Pilzbefall leiden, sei es im Mund, im Hals oder gar im Ohr, empfiehlt er ihnen eine Knoblauchkur. Dafür wählen die Betroffenen meist das Wochenende. Denn: "Es muss richtig stinken, sonst wirkt es nicht", betont Friese. Der Knoblauch müsse roh verzehrt werden und über das Wochenende verteilt sollten es etwa drei Knollen sein, so seine Empfehlung.

Linderung der Beschwerden nach ein paar Tagen

Laut Friese merkt der Patient recht schnell eine Besserung. Besonders bei Mundsoor sei es gut zu beobachten, wenn der weiße Belag auf der Zunge zurückgeht. "Auch Patienten, die unter starkem Darmpilz-Befall leiden, berichten, dass Durchfall, Schmerzen und Blähungen rasch nachlassen", so der Arzt. Bei einem Pilz im Ohr würden Schmerzen und Ausfluss ebenfalls bald verschwinden.

Knoblauch gegen Nagelpilz

Doch nicht immer reicht ein Wochenende aus. "Manchmal muss die Kur über drei Wochenenden hinweg oder in die Woche hinein ausgedehnt werden", weiß Friese. Knoblauch kann zudem auch äußerlich angewendet werden. So hilft er beispielsweise gegen Nagelpilz: "Reiben Sie die befallenen Fußbereiche mehrmals täglich mit einer Knoblauchzehe ein", so der Tipp des Experten.

Knoblauch-Kur seit 28 Jahren bewährt

Der Experte isst nicht nur selbst leidenschaftlich gerne Knoblauch, er "verschreibt" seit 28 Jahren seinen Patienten die Wochenend-Kur gegen Pilzbefall. "In all diesen Jahren habe ich noch kein einziges Mal ein Anti-Pilz-Mittel verschrieben", sagt Friese. "Warum auch, wenn der natürliche Weg ebenso wirksam ist."

"Antibiotika züchten Pilze"

Außerdem hat Knoblauch einen entscheidenden Vorteil: Er schützt die natürliche Darmflora, während Antibiotika und andere Medikamente diese oft zerstören. "Antibiotika züchten Pilze", sagt Friese. "Einen Pilzbefall mit Antibiotika zu bekämpfen, setzt oftmals einen Teufelskreis in Gang."

Der Grund: Antibiotika bringen das natürliche Gleichgewicht, beispielsweise das der Darmflora oder der Scheidenflora, durcheinander. Nützliche Bakterien, darunter Milchsäurebakterien, werden abgetötet und der natürliche Abwehrmechanismus des Körpers geschwächt – wiederum ein idealer Nährboden für Pilze.

Vor dem Knoblauch-Konsum mit einem Arzt sprechen

Wer die Knoblauch-Kur durchführen möchte, sollte zur Sicherheit seinen Arzt dazu befragen. Denn es kann vorkommen, dass Menschen allergisch auf die Schwefelverbindungen reagieren. Zudem ist Knoblauch ein Blutdrucksenker. Wer bereits einen sehr niedrigen Blutdruck hat, kann den hohen Konsum zu spüren bekommen.

Knoblauch besser nicht auf nüchternen Magen

"Vergiftungen muss man aber keine befürchten. Und generell wird Knoblauch sehr gut vertragen", erklärt Friese. Auf nüchternen Magen und ohne Beilagen sind die scharfen Zehen allerdings nicht zu empfehlen, da sie die Magenschleimhaut reizen und zu Übelkeit und Sodbrennen führen können.

Zeigt Knoblauch nach einigen Tagen keine Wirkung: zum Arzt

"Tzatziki ist für die Knoblauchkur mit die beliebteste Verarbeitungsvariante", verrät der Experte. "Joghurt und Quark schonen außerdem den Magen und wirken ebenfalls regulierend auf die Pilze." Zeigt die Knolle nach mehreren Tagen noch nicht die erhoffte Wirkung, kommt man um einen erneuten Arztbesuch allerdings nicht herum.

Während der Kur auch auf Zucker verzichten

Um die Wirkung der Knoblauch-Kur zu unterstützen, ist es zudem ratsam, dem Pilz die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Das heißt, dass Zucker, Weißmehl, Alkohol und Obst über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen möglichst gemieden werden sollten. Besonders bei einem starken Pilzbefall im Darm ist das zu empfehlen.

Vorbeugen ist die beste Maßnahme

Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zu einem Pilzbefall kommt. Regelmäßig Knoblauch zu essen, ist nur eine Möglichkeit, vorzubeugen. Das Tragen von Badesandalen im Schwimmbad oder in der Sauna sowie das gute Abtrocknen und Eincremen der Füße schützt vor Fuß- und Nagelpilz.

Wer auf Seifen und Duftsprays im Intimbereich verzichtet, sich von vorne nach hinten abwischt, zu luftdurchlässiger Unterwäsche greift und diese bei 60 Grad wäscht, beugt Genitalpilzen vor. Regelmäßiges Trinken, das Auswechseln der Zahnbürste sowie richtig sitzende Mundprothesen verhindern Mundpilze. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung halten Darmpilze in Schach. Auch ein gesundes Immunsystem wehrt Pilze ab.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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