t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandEuropäische Union

AfD-Chefin: Brexit-Hardliner zitiert Alice Weidel – und erntet massive Kritik


Rede von AfD-Politikerin geteilt
Brexit-Hardliner zitiert Alice Weidel – und erntet massive Kritik

küp, js

Aktualisiert am 02.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Der Tory-Abgeordnete und Brexit-Hardliner Jacob Rees-Mogg: "Nein, nein, ich unterstütze die AfD nicht."Vergrößern des Bildes
Der Tory-Abgeordnete und Brexit-Hardliner Jacob Rees-Mogg: "Nein, nein, ich unterstütze die AfD nicht." (Quelle: Henry Nicholls/Reuters-bilder)

Meinungsfreiheit gestehen die Briten auch verschrobenen Reaktionären zu. Aber Kungelei mit der deutschen extremen Rechten? Das geht vielen zu weit, wie Brexit-Hardliner Rees-Mogg gerade erlebt.

Der EU-Gegner und Brexit-Hardliner Jacob Rees-Mogg gehört zu den härtesten parteiinternen Kritikern der britischen Premierministerin Theresa May. Mehrfach hat der Tory-Hinterbänkler gegen Mays Austrittsabkommen mit der EU gestimmt, mit einem harten Brexit geliebäugelt. Jetzt steht der 49-Jährige massiv in der Kritik – wegen eines Tweets.

Darin verlinkt Rees-Mogg eine Rede von Alice Weidel im Bundestag, in der die AfD-Fraktinschefin die deutsche Haltung zum Brexit scharf kritisiert. Rees-Mogg zitiert Weidel mit der Frage: "Wen wundert es, dass die Briten hinter jedem Manöver aus Brüssel bösen Willen vermuten?" Eine Allianz mit der deutschen extremen Rechten? Das geht vielen Briten zu weit.

"Wir dürfen sie nicht gewinnen lassen"

"Jacob Rees-Mogg, einer der mächtigsten Akteure der in Großbritannien regierenden Konservativen Partei, hat eben der offen rassistischen deutschen AfD seine Unterstützung ausgesprochen", schrieb etwa Jeremy Cliffe, der Brüsseler Büroleiter des britischen Magazins "Economist", das in den meisten Fällen vor britischen Wahlen für die konservative Partei wirbt.

Der Abgeordnete der oppositionellen sozialdemokratischen Labour-Partei David Lammy schrieb: "Jacob Rees-Mogg macht Werbung für Deutschlands offen rassistische AfD-Partei. Der stolzeste Moment unserer Geschichte war der Sieg über die extreme Rechte. Jetzt sollen wir uns zurücklehnen und zuschauen, wie Rassisten, Nationalisten und Isolationisten Europa wieder auseinanderreißen. Wir dürfen sie nicht gewinnen lassen." Der stellvertretender Labour-Vorsitzende Tom Watson formulierte: "Kein Wunder, dass ein Kampf um die Seele der Tory-Partei tobt, wenn einer ihrer Abgeordneten es für angebracht hält, sich mit solcher Politik gemein zu machen."

Britische Medien fragten Rees-Mogg, wieso er ausgerechnet die AfD zitiere oder veröffentlichten Analysen der Nähe zwischen den Tories und Parteien am rechten Rand – mit einigen von ihnen, auch AfD-Vertretern, saßen die Tories im Europaparlament in der Fraktion der "Europäische Konservative und Reformer".

So rechtfertigt sich Rees-Mogg

Angesprochen auf die Kritik sagte Rees-Mogg dem Radiosender LBC: "Nein, nein, ich unterstütze die AfD nicht. Aber dies ist eine wichtige Rede im Bundestag gewesen, weil sie eine deutsche Perspektive auf den Brexit liefert und den Deutschen sagt: ,Ihr werdet dafür zahlen', während sich die Kanzlerin mit den Franzosen zum Nachteil Deutschlands verabredet hat."


Der Clip mit Weidels Rede, den Rees-Moog auf Twitter teilte, stammt von einem YouTube-Kanal, der sich auf Reden europäischer Rechtsextremisten spezialisiert hat. Zu sehen sind dort zum Beispiel Beiträge des französischen Front National oder der italienischen Lega. Auch gegen Feminismus und Anti-Rassimus wird dort gehetzt.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website