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Festnahmen in Istanbul: Queere Community stellt sich gegen Erdoğan


Festnahmen bei Pride-Parade in Istanbul
"Sie können sie zwar verbieten, aber nicht verhindern"

Von dpa, lw

26.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Pride-Parade in Istanbul: Die Menschen gehen trotz Verbots auf die Straßen.Vergrößern des BildesPride-Parade in Istanbul: Die Menschen gehen trotz Verbots auf die Straßen. (Quelle: DILARA SENKAYA)
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Der türkische Präsident macht keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die queere Community. Bei einer Parade in Istanbul gab es Dutzende Festnahmen.

In der türkischen Metropole Istanbul sind nach Angaben der Veranstalter mindestens 93 Menschen im Zuge der diesjährigen Pride-Parade festgenommen worden. Die Polizei hatte bereits vor Beginn der Demonstration am Sonntag weite Teile des Zentrums abgeriegelt, um die Versammlung zu verhindern. Die Teilnehmer wichen daraufhin auf einen anderen Stadtteil aus. Sie ließen eine meterlange Regenbogenflagge von einem Gebäude wehen und verlasen eine Presse-Erklärung. Mehrere Hundert Menschen nahmen an der Veranstaltung teil.

Auch in der westtürkischen Stadt Izmir ging die Polizei gegen Teilnehmende der dortigen Pride-Parade vor und nahm den Organisatoren zufolge mindestens 48 Menschen fest.

In der Türkei äußern sich Vertreter der Regierung und Präsident Recep Tayyip Erdoğan immer wieder offen feindlich gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten und queeren Menschen (LGBTQ). Seit Jahren wird versucht, die jährliche Demonstration zu verhindern.

"Natürlich hat der Druck zugenommen"

Der Gouverneur der Provinz Istanbul, Davut Gül, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, Veranstaltungen, die die "Familie bedrohen", nicht zulassen zu wollen. Mehrere Veranstaltungen in Zusammenhang mit dem Pride-Monat zur Sichtbarmachung von LGBTQ waren untersagt worden, darunter etwa ein Picknick und eine Filmvorführung. Gül schrieb am Sonntag, es seien 113 Personen festgenommen worden, "die Propagandamaßnahmen ergriffen hatten".

Ein Teilnehmer der Parade in Istanbul sagte der "Tagesschau": "Natürlich hat der Druck zugenommen." Seit 2015 würden Pride-Märsche systematisch verboten. "Sie können sie zwar verbieten, aber nicht verhindern." Ein weiterer Teilnehmer betonte: "Die LGBTQ-Szene wird von der Regierung kriminalisiert, um ein Feindbild zu erschaffen, das die Unterdrückung in der Türkei legitimieren soll."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • tagesschau.de: "Zahlreiche Festnahmen beim Istanbul Pride March"
  • twitter.com: Beitrag von @gul_davut (türkisch)
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