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Putin schickt Söldner und Militärhilfe nach Niger


Putins Söldner
Hier landen 100 russische Soldaten in ehemaliger Demokratie

Von t-online, dpa, wan

Aktualisiert am 12.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine russische Militärmaschine landet in Niger: An Bord der Iljuschin-76 sollen 100 russische Soldaten und Militärberater gewesen sein.Vergrößern des BildesEine russische Militärmaschine landet in Niger: An Bord der Iljuschin-76 sollen 100 russische Soldaten und Militärberater gewesen sein. (Quelle: RTN/Screenshot)
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Russland hat wohl Soldaten und ein Luftabwehrsystem nach Niger geschickt. Die Militärjunta rückt immer weiter von ihren westlichen Partnern ab.

Es war schon Nacht, als die russische Militärmaschine in Niger landete. Fernsehbilder zeigten am Donnerstag, wie Soldaten aus dem Bauch der Iljuschin-76 am Flughafen der Hauptstadt Niamey große Kisten ausluden. Darin soll sich nach Angaben des lokalen Fernsehsenders RTN Militärhilfe befinden. Kremlchef Wladimir Putin streckt mit seiner Unterstützung seinen Arm weit in das afrikanische Land aus, in dem auch die Bundeswehr noch einen Stützpunkt hat.

Ein Luftabwehrsystem und 100 Militärausbilder habe Moskau geschickt, berichtete am Donnerstagabend der staatliche nigrische Sender RTN. Das Militärpersonal des russischen Verteidigungsministeriums solle das System installieren und die nigrischen Soldaten im Umgang damit schulen.

Damit wird die Bande zwischen der Regierung in der nigrischen Hauptstadt Niamey und dem Diktator in Moskau noch enger. Erst im März hatten Juntachef Abdourahamane Tiani und Wladimir Putin miteinander telefoniert.

"Sind hier, um nigrische Armee auszubilden"

Offiziell sind die russischen Soldaten gekommen, um im Kampf gegen Terror zu helfen. "Wir haben eine Menge Erfahrung im Kampf gegen den Terrorismus. Und wir sind hier, um diese Erfahrung mit unseren Freunden zu teilen", sagte ein russischer Spezialist gegenüber dem staatlichen Sender Sputnik. "Wir haben die Bildungs- und Materialbasis für die Ausbildung verschiedener Spezialisten mitgebracht."

Ein anderer Soldat wird gegenüber dem Sender RTN deutlicher: "Wir sind hier, um die nigrische Armee auszubilden ... (und) um die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Niger auszubauen", sagte ein Mann in Tarnkleidung auf Französisch in die Kamera.

Kooperation mit USA beendet

Der Niger war bis zum Militärputsch im vergangenen Juli der letzte demokratische Verbündete europäischer Staaten und der USA in der strategisch wichtigen Sahelzone in Westafrika, in der sich islamistische Terrorgruppen ausbreiten. Im März beendete die Junta ihre militärische Kooperation mit den USA im Anti-Terror-Kampf. Die Bundeswehr betreibt einen Lufttransportstützpunkt in Niamey, dessen Zukunft noch ungeklärt ist.

Nach Streit mit den Militärmachthabern im Niger wurde den verbliebenen Mitarbeitern der europäischen zivilen Aufbaumission geraten, auszureisen. "Kurzfristig ist die EU gezwungen, den Abzug der Mission EUCAP Sahel Niger zu beschleunigen. Das internationale Personal der Mission, das von den EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt wurde, wird so schnell wie möglich nach Europa zurückkehren", hatte eine Sprecherin der EU im Februar mitgeteilt.

Der Niger wendet sich wie zuvor seine Nachbarn Mali und Burkina Faso von den westlichen Partnern, insbesondere Ex-Kolonialmacht Frankreich, ab und Russland zu. Alle drei Länder werden seit Putschen vom Militär regiert. Bis zum Putsch im Juli 2023 war der Niger die letzte verbliebene Demokratie in der Region. In Mali kämpfen russische Militärs, die seit 2021 als Söldner der Wagner-Gruppe ins Land kamen und ebenfalls offiziell als Ausbilder bezeichnet werden, an der Seite der Armee gegen Aufständische.

Die früheren Söldner unterstehen nun dem "Afrika-Korps" des russischen Verteidigungsministeriums. In Burkina Faso landeten im Januar die ersten 100 russischen Militärs, 200 weitere sollten folgen. Die drei Staaten haben sich in der Allianz der Sahel-Staaten (AES) zusammengeschlossen und verfolgen eine immer engere gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik.

Verwendete Quellen
  • facebook.com: Seite von RTN
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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