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USA und Vatikan: JD Vance trifft nach Papst Franziskus auch Leo XIV.


US-Besuch im Vatikan
Papst Leo gewährt JD Vance und Marco Rubio Privataudienz

Von dpa, t-online, pri

19.05.2025 - 16:38 UhrLesedauer: 2 Min.
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Papst Leo XIV. (r.) empfängt US-Vizepräsident JD Vance (M.) und US-Außenminister Marco Rubio im Vatikan: Beide Politiker sind Mitglieder der Katholischen Kirche. (Quelle: Simone Risoluti)
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Lange unterhielten die USA und der Vatikan gar keine diplomatischen Beziehungen. Nun trifft Vizepräsident Vance nach Papst Franziskus auch dessen Nachfolger Leo XIV.

US-Vizepräsident JD Vance ist zum Abschluss seines Besuchs in Rom von Papst Leo XIV. zu einer Privataudienz empfangen worden. Das Oberhaupt der katholischen Kirche traf sich im Vatikan mit Vance, auch der amerikanische Außenminister Marco Rubio war bei dem Gespräch dabei. Im Anschluss folgte ein Treffen der US-Gäste mit Erzbischof Paul Richard Gallagher, dem Verantwortlichen an der Kurie für internationale Beziehungen.

Der Heilige Stuhl berichtete, dass dabei über die derzeitigen Kriege auf der Welt gesprochen worden sei. Die in die Konflikte involvierten Parteien werden demnach aufgefordert, humanitäres und internationales Recht zu achten und auf Verhandlungen hinzuarbeiten. Konkrete Kriege, über die gesprochen wurde, werden in der Mitteilung nicht erwähnt. Am Sonntag hatte Leo bei einer Messe am Petersplatz noch explizit Gaza, Myanmar und die Ukraine genannt.

Der amerikanische Papst sieht Trump kritisch

Sowohl Vance als auch Rubio sind Mitglieder der katholischen Kirche. Vance war als Jugendlicher zum katholischen Glaube konvertiert. Seine Berufung zum Vizepräsidenten unterstreicht die Bedeutung der katholischen Wählerschaft für Donald Trump. Traditionell hatte diese Wählergruppe eher für die Demokraten gestimmt. Leo XIV. wiederum, US-Bürger, sieht die Migrationspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump kritisch.

Für Vance war dies die zweite Privataudienz im Vatikan innerhalb von gut vier Wochen. An Ostern war er noch von Papst Franziskus empfangen worden, der dann einen Tag später am Ostermontag im Alter von 88 Jahren starb.

Der US-Vizepräsident hatte am Sonntag an der offiziellen Amtseinführung von Leo XIV., einem gebürtigen Amerikaner aus Chicago, teilgenommen. Nach dem Termin im Vatikan war von "herzlichen Gesprächen" die Rede und von Zufriedenheit über die guten bilateralen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den USA.

Verwickelte diplomatische Geschichte

Lange unterhielten beide Seiten überhaupt keine diplomatischen Beziehungen. Die USA sahen im Vatikan einen Hort der Restauration. Die Berufung eines Botschafters war sogar per Gesetz verboten. Hintergrund waren die Gerüchte, US-Präsident Abraham Lincoln sei 1865 mit katholischer Unterstützung ermordet worden .

Erst nach der Gründung Italiens und dem Ende des Kirchenstaats näherten sich der Heilige Stuhl und Washington 1870 an. Doch beriefen die USA keinen offiziellen Botschafter, sondern lediglich einen persönlichen Repräsentanten des Präsidenten beim Heiligen Stuhl.

Erst unter US-Präsident Ronald Reagan wurde 1984 erstmals ein US-Botschafter beim Vatikan ernannt. Reagan gehörte zwar der Presbyterianischen Kirche an, allerdings verband ihn mit dem damaligen Papst Johannes Paul II. eine strikte anti-kommunistische Linie.

Joe Donnelly, ehemaliger US-Botschafter beim Vatikan, analysierte im Vorjahr zum 40. Jahrestag der Beziehungen. "Im Mittelpunkt von Reagans Vorstellungen stand der Vatikan als Verbündeter im Kampf gegen den Kommunismus."

Zu dem spielte die Opposition gegen den gesellschaftlichen Wandel eine Rolle: Donnelly: "Ich denke, eine der wichtigsten Veränderungen bestand damals darin, dass Protestanten, insbesondere konservative, Katholiken, insbesondere konservative, zunehmend als Verbündete und nicht mehr als Feinde betrachten. Sie schließen sich zunehmend dem Kampf für konservative gesellschaftliche Werte an."

Verwendete Quellen
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