"Hat er das wirklich gesagt?" Trump attackiert Russlands Ex-Präsidenten Medwedew

Russlands Ex-Präsident Medwedew hat mit der nuklearen Aufrüstung des Iran gedroht. Nach einer heftigen Reaktion von Donald Trump ist er jedoch zurückgerudert.
Donald Trump hat den ehemaligen russischen Präsidenten Dimitri Medwedew scharf angegriffen. "Habe ich richtig gehört, dass der ehemalige russische Präsident Medwedew ganz beiläufig das 'N-Wort' (Nuklear!) in den Mund genommen hat?", schrieb der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social.
Nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen hatte Medwedew gedroht, dass Drittländer den Iran nuklear aufrüsten könnten. Trotz des US-Bombardements sei die iranische Atom-Infrastruktur nicht oder nur leicht beschädigt, schrieb der jetzige Vizechef des russischen Sicherheitsrates im Netzwerk X.
"Die Anreicherung von nuklearem Material – und jetzt können wir es offen sagen, die künftige Herstellung von Nuklearwaffen – geht weiter", schrieb Medwedew. Er fügte die Drohung hinzu: "Eine Reihe von Ländern ist bereit, dem Iran direkt ihre eigenen Atomsprengköpfe zu liefern." Medwedew nannte keine bestimmten Länder.
Medwedew rudert nach Trump-Attacke zurück
Trump interpretierte den Post offenbar so, als würde Medwedew auch Russland einbeziehen. "Hat er das wirklich gesagt oder ist das nur eine Erfindung meiner Fantasie?", schrieb Trump weiter. Das 'N-Wort' sollte nicht so leichtfertig verwendet werden, betonte er. "Ich schätze, deshalb ist Putin 'DER BOSS'", so der US-Präsident.
Nach dem Rüffel von Trump hat Medwedew seine Drohung entschärft. Er verurteile zwar den US-Raketenschlag gegen Iran, schrieb er auf Englisch bei der Plattform X. "Aber Russland hat nicht die Absicht, Atomwaffen an den Iran zu liefern, weil wir im Gegensatz zu Israel Mitglied des Atomwaffensperrvertrags sind", so der Politiker.
Medwedews ursprüngliche Drohung deckt sich nicht mit der offiziellen russischen Haltung. Moskau verteidigt zwar eine friedliche Atomnutzung im Iran, ist aber gegen dessen atomare Bewaffnung. Der 59-Jährige galt zu seiner Zeit im Kreml von 2008 bis 2012 als liberaler Hoffnungsträger. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine fällt er öffentlich aber vor allem mit scharfmacherischen Äußerungen auf.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa